ASEAN - Leitfaden zur Geschäftstätigkeit - AHK Singapur
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6. Das Land THAILAND<br />
6.1. Wirtschaftsstruktur<br />
Autor: Udo Peter Bartsch, bfai<br />
Bangkok (bfai) - Obwohl Thailand wegen des Fehlens einer demokratisch gewählten<br />
Regierung inzwischen als einer der risikoreicheren Standorte in Asien eingestuft wird,<br />
bleibt zehn Jahre nach der Asienkrise die prosperierende thailändische Wirtschaft ein<br />
interessanter Handelspartner in der Region. Im Rahmen der <strong>ASEAN</strong>-Zollunion AFTA<br />
nimmt auch der Produktionsstandort künftig an Bedeutung noch zu.<br />
Thailand im globalen und regionalen Kontext<br />
Thailand hat nach dem Militärputsch vom September 2006 und einigen kontroversen<br />
Entscheidungen der regierenden Junta bei den Unternehmen und Investoren neue<br />
Unsicherheiten hervorgerufen. Ein merklich abgeschwächtes Wirtschaftswachstum und<br />
ein sehr verhaltenes in- und ausländisches Investitionsengagement kennzeichnen 2007<br />
den Vertrauensschwund und die Ungewissheit über die künftige Entwicklung. Das<br />
Königreich läuft Gefahr, ohne eine baldige Lösung der innenpolitischen Probleme und<br />
der Bildung einer demokratisch gewählten Zivilregierung, seine Stellung als eine der<br />
führenden Wirtschaftsnationen in Südostasien zu verlieren.<br />
Ungeachtet aller politischen Querelen, die nach Ansicht in- und ausländischer<br />
Marktbeobachter wahrscheinlich bis 2008 weitgehend behoben werden können, ist das<br />
Königreich jedoch weiterhin ein sehr wichtiger und attraktiver Investitionsstandort in<br />
Asien und insbesondere innerhalb der <strong>ASEAN</strong>-Ländergruppe (Association of South East<br />
Asian Nations). Durch die <strong>ASEAN</strong>-Mitgliedschaft gewinnt Thailand - im Rahmen der in<br />
der AFTA-Vereinbarung (<strong>ASEAN</strong> Free Trade Area) vorgesehenen Reduzierung der<br />
Importzölle - für ausländische Produzenten als Investitionsstandort zusehends an<br />
Bedeutung. Dadurch eröffnen sich ausländischen Firmen, die ihre Erzeugnisse in<br />
Thailand produzieren oder montieren lassen, neue Möglichkeiten, diese Erzeugnisse<br />
dann auf dem noch sehr aufnahmefähigen <strong>ASEAN</strong>-Markt günstiger abzusetzen.<br />
Allerdings müssen dabei mindestens 40% der verwendeten Teile aus der lokalen<br />
Produktion ("local content") stammen.<br />
Thailand ist eine bedeutende Handelsdrehscheibe und ein sehr wichtiger<br />
Produktionsstandort für ausländische Firmen in Südostasien. Die meisten bekannten<br />
westlichen Firmen sind entweder mit Vertretungen präsent oder lassen ihre Erzeugnisse<br />
im Königreich herstellen. Insbesondere die ausländischen Automobilkonzerne lassen<br />
ihre Fahrzeuge verstärkt in Thailand montieren. Dies bezieht sich auch auf die<br />
deutschen Kfz-Hersteller DaimlerChrysler und BMW. Zudem ist das Königreich ein<br />
wichtiger Produktionsstandort für ausländische Elektronik- und Elektrotechnikfirmen<br />
sowie Unternehmen der Textil- und Bekleidungsbranche.<br />
Das südostasiatische Land ist sehr daran interessiert, Standort für international tätige<br />
Gesellschaften zu werden. Bereits 2002 wurden Steuervergünstigungen und nicht-<br />
<strong>ASEAN</strong> – <strong>Leitfaden</strong> <strong>zur</strong> <strong>Geschäftstätigkeit</strong> 176