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ETH-UNS - ETH Zurich - Natural and Social Science Interface - ETH ...

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Methodik der Studie 97<br />

Der Versuch eines Gesamtmodells<br />

Auf der Grundlage verschiedener Erklärungsmodelle<br />

stellen wir hier eine Gesamtbetrachtung<br />

der zentralen Variabeln unserer<br />

Studie an. In einer Arbeit zur Akzeptanz<br />

der Gentechnik zeigt Siegrist (2000), dass<br />

sich Vertrauen positiv auf den wahrgenommenen<br />

Nutzen auswirkt, hingegen negativ<br />

auf die wahrgenommen Risiken (vgl. Abbildung<br />

5.6). Je mehr Nutzen jem<strong>and</strong> sieht,<br />

desto positiver steht die Person der Gentechnik<br />

gegenüber, je mehr Risiken desto<br />

negativer.<br />

Mit den vorliegenden Daten kann das<br />

Modell von Siegrist grundsätzlich bestätigt<br />

werden (Abbildung 5.7).Wer Vertrauen in institutionelle<br />

Akteure hat, nimmt mehr<br />

+<br />

Vertrauen in<br />

Institutionen<br />

–<br />

Abbildung 5.6<br />

Erklärungsmodell nach Siegrist (2000, S. 197).<br />

In der empirischen Prüfung des Modells ergab<br />

sich ein weiterer Effekt vom wahrgenommenen<br />

Nutzen zum wahrgenommenen Risiko.<br />

Wahrgenommener<br />

Nutzen<br />

Wahrgenommenes<br />

Risiko<br />

Akzeptanz<br />

Biotechnologie<br />

+<br />

–<br />

0.43<br />

Vertrauen in<br />

Institutionen<br />

–0.46<br />

Abbildung 5.7<br />

Chancen<br />

Risiken<br />

0.22<br />

Akzeptanz<br />

Lager<br />

–0.61<br />

Erklärungsmodell für die Akzeptanz eines Lagers<br />

radioaktiver Abfälle (N = 2’368) 13 analog<br />

zu Siegrist (2000).<br />

Chancen und dafür weniger Risiken wahr.<br />

Die wahrgenommenen Risiken korrelieren<br />

stark negativ mit der Akzeptanz eines Lagers<br />

(–0.61), die wahrgenommenen Chancen<br />

etwas weniger klar positiv (0.22). Insgesamt<br />

erklärt dieses Modell knapp 50% der<br />

Varianz der Akzeptanz eines Lagers.<br />

Wie wir in den vorangehenden Kapiteln<br />

gesehen haben, spielen neben den wahrgenommenen<br />

Risiken bzw. Chancen auch negative<br />

wie positive Emotionen eine wichtige<br />

Rolle. Dies entspricht den Ergebnissen <strong>and</strong>erer<br />

Studien zur Risikowahrnehmung, in<br />

denen dieses Phänomen als «affect heuristic»<br />

beh<strong>and</strong>elt wird (vgl. Alhakami und Slovic,<br />

1994; Finucane et al., 2000; Peters et al.,<br />

2004). Laut dieser Theorie basieren Urteile<br />

und Entscheidungen nicht nur darauf, was<br />

Um die unterschiedlichen<br />

Dimensionen des Themas<br />

zuein<strong>and</strong>er in Beziehung<br />

zu setzen, wurden verschiedene<br />

statistische<br />

Erklärungsmodelle<br />

schrittweise aufgebaut.<br />

Zusätzlich zur bestehenden<br />

Literatur wurde<br />

insbesondere die<br />

Differenzierung in<br />

positive bzw. negative<br />

Emotionen sowie deren<br />

Verknüpfung mit dem<br />

Vertrauen aufgenommen.<br />

13<br />

Resultate einer multiplen Regressionsanalyse (Pfadanalyse gerechnet mit AMOS). Alle eingezeichneten<br />

Pfade sind signifikant. Modellfit: (comparative fit index CFI) 0.95.

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