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ETH-UNS - ETH Zurich - Natural and Social Science Interface - ETH ...

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Methodik der Studie 99<br />

dass wohl zusätzliche Beziehungen zwischen<br />

den Variablen bestehen, die so nicht<br />

im Modell enthalten sind. Wir gehen nun<br />

davon aus, dass sich positive wie negative<br />

Emotionen auch direkt auf die Akzeptanz<br />

auswirken können, ohne dass man sich konkrete<br />

Gedanken zu Chancen bzw. Risiken<br />

macht (vgl. für eine ähnliche Argumentation<br />

Siegrist et al., 2007).<br />

In Abbildung 5.10 sind die Resultate dieses<br />

«erweiterten Emotionen-Modells» wiedergegeben.<br />

Die Übereinstimmung mit den<br />

Daten ist nun deutlich grösser (CFI 0.97). Es<br />

zeigt sich, dass die Erklärung der Akzeptanz<br />

durch die wahrgenommenen Chancen allein<br />

nur noch eher schwach erfolgt (0.08 gegenüber<br />

0.22), wie auch der Erklärungsan-<br />

teil durch die Risikowahrnehmung deutlich<br />

reduziert wird (von –0.60 auf –0.22). Das erweiterte<br />

Modell erklärt aber insgesamt bedeutend<br />

mehr Varianz der Akzeptanz eines<br />

Lagers (59%).<br />

Auf dieser Grundlage haben wir schliesslich<br />

versucht, diese zwei Modellansätze zu<br />

integrieren.Wir gehen dabei davon aus,dass<br />

positive wie negative Emotionen dem Vertrauen<br />

wie auch den wahrgenommenen Risiken<br />

und Chancen vorgelagert sind – Emotionen<br />

legen fest, ob wir Vertrauen haben<br />

sowie eher Chancen oder Risiken überhaupt<br />

wahrnehmen können bzw. wollen. Im Gegensatz<br />

zu Siegrist et al. (2007) gehen wir<br />

also davon aus, dass Vertrauen den Emotionen<br />

nachgelagert,und nicht vorgelagert,ist.<br />

Positive<br />

Emotionen<br />

0.52<br />

0.31<br />

Chancen<br />

0.08<br />

–0.56<br />

Akzeptanz<br />

Lager<br />

Risiken<br />

–0.22<br />

Negative<br />

Emotionen<br />

0.75<br />

–0.34<br />

Abbildung 5.10<br />

Das um den direkten Einfluss auf die Akzeptanz eines Lagers radioaktiver Abfälle ergänzte Erklärungsmodell<br />

von Finucane et al. (2000); Peters et al. (2004). (N = 2’368, Modellfit CFI 0.97).

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