ETH-UNS - ETH Zurich - Natural and Social Science Interface - ETH ...
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6 «Gesellschaft und radioaktive Abfälle»<br />
Drei Gruppen von<br />
Antwortenden erkennbar<br />
Es lassen sich drei unterschiedliche<br />
Gruppen von<br />
Antwortenden erkennen:<br />
die erste Gruppe äussert<br />
sich zu den meisten Fragen<br />
positiv (sehen wenige<br />
Risiken, haben geringe<br />
negative Gefühle, befürworten<br />
die Kernenergie),<br />
die zweite Gruppe äussert<br />
sich negativ (sehen viele<br />
Risiken, haben negative<br />
Gefühle, lehnen die Kernenergie<br />
ab); und die dritte<br />
liegt dazwischen.<br />
Auf der Grundlage der wichtigsten Variablen<br />
wurde eine Clusteranalyse 3 durchgeführt.<br />
Es ergaben sich drei Gruppen: die<br />
erste Gruppe äussert sich zu den meisten<br />
Fragen positiv, die zweite Gruppe äussert<br />
sich negativ;und die dritte liegt dazwischen.<br />
Begrifflich wird im Folgenden die erste<br />
Gruppe als «klar positiv» (N = 813),die zweite<br />
als «klar negativ» (N = 483) und die dritte als<br />
Wichtigkeit fairer<br />
Entscheidungsprozess<br />
«moderat negativ» (N = 890) umschrieben.<br />
Die grössten Unterschiede zwischen diesen<br />
Gruppen zeigen sich bei den wahrgenommenen<br />
Risiken und den negativen Emotionen,<br />
wogegen es eine sehr grosse Übereinstimmung<br />
bei der Einschätzung über die<br />
Bedeutung eines fairen Entscheidungsprozesses<br />
gibt (Abbildung 1.1).<br />
Grösste Unterschiede bei den wahrgenommenen Risiken<br />
und den negativen Emotionen, grosse Übereinstimmung<br />
bei der Bedeutung eines fairen Entscheidungsprozesses<br />
Sorgen<br />
Vertrauen in<br />
institutionelle Akteure<br />
Positive<br />
Emotionen<br />
Wahrgenommene<br />
Chancen<br />
Vertrauen in<br />
NGO und Zeitungen<br />
«klar<br />
negativ»<br />
(N=483)<br />
«moderat<br />
negativ»<br />
(N=891)<br />
«klar<br />
positiv»<br />
(N=814)<br />
Wahrgenommene<br />
Risiken<br />
Negative<br />
Emotionen<br />
1<br />
tief<br />
2 3 4<br />
5<br />
hoch<br />
Abbildung 1.1<br />
3<br />
Dieses statistische Verfahren fügt Personen zusammen, die zentrale Fragen (Sorgen, Risiken/Chance,<br />
positive/negative Emotionen, Vertrauen, Bedeutung des Entscheidungsprozesses)<br />
sehr ähnlich beantwortet haben und sich gleichzeitig von den <strong>and</strong>eren Personen(gruppen) möglichst<br />
deutlich unterscheiden. Es wurden 2 bis 12 Gruppen untersucht; die Analyse zeigte, dass bei<br />
drei Gruppen die deutlichsten Unterschiede sichtbar werden, diese drei Gruppen sich in ihrem<br />
Antwortmuster maximal unterscheiden,in sich aber sehr einheitlich geantwortet haben.Die drei<br />
dargestellten Gruppen bilden somit die grösstmöglichen Unterschiede des gesamten Antwortspektrums<br />
ab.