ETH-UNS - ETH Zurich - Natural and Social Science Interface - ETH ...
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106 «Gesellschaft und radioaktive Abfälle»<br />
entsprechenden Fragen zu wenig differenziert<br />
gestellt worden sind. Wir haben diesem<br />
Aspekt darum hier auch nicht breiten<br />
Raum eingeräumt, auch wenn wir überzeugt<br />
sind, dass hier noch einige ungeklärte<br />
und spannende Dinge zu untersuchen sind.<br />
So müsste zumindest eine Klassifikation unterschiedlicher<br />
Kopplungsverständnisse gemacht<br />
werden. Es ist einerseits davon auszugehen,<br />
dass ein gewisser Teil der Befragten<br />
diese zwei Fragen aus politischen<br />
Gründen mit ein<strong>and</strong>er koppelt.Andererseits<br />
scheint uns aber die Trennung für viele Personen<br />
tatsächlich unmöglich, das eine ist<br />
ohne das <strong>and</strong>ere gar nicht vorstell- bzw.<br />
denkbar. Aber wie gesagt reicht das bestehende<br />
Wissen aus der vorliegenden Studie<br />
nicht aus, um weitergehenden Vermutungen<br />
auszusprechen.<br />
Die Auswertung der Befragung könnte<br />
zum Schluss verleiten, dass nur die individuelle<br />
Ebene der Emotionen, Risikowahrnehmung<br />
usw. eine wichtige Grösse darstellt.<br />
Dies ist wiederum der gewählten Erhebungsmethode<br />
– einer Umfrage bei<br />
Individuen – geschuldet. Im Rahmen der<br />
Fallstudie «Entscheidungsprozesse Wellenberg»<br />
haben wir die Befragung gezielt mit<br />
Analysen der Medienberichterstattung<br />
kombiniert. Dies sollte unter <strong>and</strong>erem dazu<br />
dienen, eher auf gesellschaftlicher Ebene<br />
liegende Grössen auch in den Blickwinkel zu<br />
rücken. Es zeigte sich dabei insbesondere,<br />
dass Argumente aus dem Bereich «Sicherheit<br />
und Technik» oft auftreten, aber einzelne<br />
nichttechnische Beiträge fast ebenso<br />
zahlreich bzw. zusammen genommen sogar<br />
deutlich häufiger waren. Das heisst, dass<br />
Abbildung 5.17<br />
Die Frage der Lagerung radioaktiver Abfälle wird von vielen Befragten direkt mit der Frage nach<br />
der Zukunft der Stromproduktion durch Atomkraftwerke gekoppelt (Bilder: Greenpeace<br />
Schweiz sowie Swissnuclear).