ETH-UNS - ETH Zurich - Natural and Social Science Interface - ETH ...
ETH-UNS - ETH Zurich - Natural and Social Science Interface - ETH ...
ETH-UNS - ETH Zurich - Natural and Social Science Interface - ETH ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Hauptbotschaften und Schlussfolgerungen 15<br />
der Einfluss des Vertrauens auf die wahrgenommenen<br />
Chancen verstärkt. Insgesamt<br />
noch deutlicher wird der Einfluss der Einstellung<br />
zur Kernkraft sowohl über das Vertrauen<br />
wie auch neu über den direkten Einfluss<br />
auf die Risikowahrnehmung.<br />
Interessant ist die Frage, inwieweit die<br />
Wahrnehmung der Gerechtigkeit des Prozesses<br />
zur St<strong>and</strong>ortwahl diese Zusammenhänge<br />
beeinflusst. Wie bei der Einstellung<br />
zur Kernkraft gehen wir davon aus, dass die<br />
empfundene (Un-)Gerechtigkeit den wahrgenommenen<br />
Emotionen und Risiken bzw.<br />
Chancen vorgelagert ist. Im Gegensatz zur<br />
Einstellung zur Kernkraft wirkt die empfundene<br />
Gerechtigkeit des Prozesses nicht direkt<br />
über das Vertrauen,sondern viel stärker<br />
über die ausgedrückten positiven (0.21) wie<br />
negativen Emotionen (–0.42). Gegenüber<br />
dem Modell mit der Einstellung zur Kernkraft<br />
wird insbesondere der Zusammenhang<br />
zwischen negativen Emotionen und<br />
dem Vertrauen in institutionelle Akteure<br />
mit –0.39 sehr bedeutend – empfundene<br />
Ungerechtigkeit scheint negative Emotionen<br />
hervorzurufen und diese wiederum<br />
scheinen das allenfalls vorher noch vorh<strong>and</strong>ene<br />
Vertrauen deutlich abzuschwächen<br />
(Abbildung 1.9).<br />
0.21<br />
Positive<br />
Emotionen<br />
0.19<br />
0.22<br />
0.50<br />
Chancen<br />
0.24<br />
Gerechtigkeit<br />
W‘bergprozess<br />
0.14<br />
–0.34<br />
Vertrauen in<br />
Institutionen<br />
Zustimmung<br />
Lagerprojekt<br />
–0.42<br />
Negative<br />
0.52<br />
Emotionen<br />
Modell nur für Nidwalden unter Einbezug der Frage, ob sich die Personen<br />
im Prozess gerecht beh<strong>and</strong>elt gefühlt hatten (N = 532).<br />
Abbildung 1.9<br />
–0.32<br />
Risiken<br />
–0.50<br />
–0.18<br />
«Der Aargau trägt die<br />
grössten Lasten der<br />
Energieversorgung, es<br />
kann nicht angehen,<br />
dass auch ein Endlager<br />
noch in unsere Region<br />
kommt anstatt ins<br />
ebenfalls geeignete<br />
Zürcher Weinl<strong>and</strong>.»<br />
Frau, 1956, Kt. Aargau,<br />
CVP, Befürworterin Lager<br />
und positiv gegenüber<br />
Kernenergienutzung.<br />
FB Nr. 1’164