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78 «Gesellschaft und radioaktive Abfälle»
Kurzer historischer Abriss 8
Eine mehr als dreissig
Jahre lange Geschichte
seit der Gründung der
Nagra führte schliesslich
zum erfolgreichen
Abschluss des
Entsorgungsnachweises
im Jahr 2006. Aktuell
läuft der neue Prozess der
Standortsuche unter
Federführung des
Bundesamtes für Energie
an.
1957
Verfassungsartikel über die Nutzung der
Kernenergie (Atomenergieartikel)
1950/60er Jahre
Entsorgung von radioaktiven Abfällen aus
Medizin, Industrie und Forschung auf Deponien
und via Abwasser
1967
Örtlicher Protest gegen Zwischenlager-Projekt
Lossy FR
1969
Reaktorunfall im «Versuchs-Atomkraftwerk
Lucens»
Beznau I geht als erstes KKW in der Schweiz
in Betrieb
1979
Genehmigung des Bundesbeschlusses zum
Atomgesetz durch Volksentscheid (Festschreibung
der Entsorgungspflicht mit dem
Ziel, eine «dauernde, sichere Entsorgung
und Endlagerung» zu gewährleisten)
1980
Nagra sieht zwölf Bohrungen vor, die von
der Bevölkerung in allen ausser einer Gemeinde
abgelehnt werden
1984
Leibstadt geht als letztes von fünf Kernkraftwerken
ans Netz
1985
Nagra reicht ihre Projektberichte zur «Gewähr
1985» ein
1969–1983
Radioaktive Abfälle aus der Schweiz werden
im Nordatlantik versenkt
1986
Für SMA verfolgt die Nagra nur noch den
Standort Wellenberg
1972
Gründung der Nagra (Nationale Genossenschaft
für die Lagerung radioaktiver Abfälle)
ab 1973
Ausgedehnte Erkundungen, zuerst im Hinblick
auf ein Untertagelager
1978
Bundesbeschluss über «Gewähr 1985»
1988
Der Bundesrat entscheidet über das Projekt
«Gewähr 1985», der Entsorgungsnachweis
für schwachradioaktive und langlebige mittelaktive
Abfälle SLMA (Oberbauenstock,
einschliesslich Standortnachweis) sei erbracht,
ebenso der Sicherheitsnachweis für
hochradioaktive Abfälle HAA, nicht aber der
Standortnachweis für HAA (im Kristallin);
die Regierung fordert die Ausdehnung der
Erkundungen auf Sedimentgesteine
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Hauptquelle: Flüeler 2002, S. 22ff