PwC Bericht - Schlichtung Stuttgart 21
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Märkische Revision, PricewaterhouseCoopers, SUSAT & PARTNER<br />
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zelnen Gewerke. Um eine Beurteilung der zutreffenden Ermittlung und der Auskömmlichkeit der<br />
Nominalisierung vornehmen zu können, müsste vertieft die Bauzeiten- und Terminplanung ge-<br />
prüft werden. Dies war aufgrund der zeitlichen Restriktionen nicht möglich und gehörte auf-<br />
tragsgemäß nicht zum Untersuchungsgegenstand.<br />
38. Bei der von der DB AG gewählten Methodik zur Nominalisierung von Planungs- und Baukosten<br />
mit 1,5 % p.a. für einzelne Gewerke (siehe Text 17) wird unterstellt, dass die Preissteigerungen<br />
im Durchschnitt nicht über 1,5 % p.a. liegen und nach der Vergabe der Planungs- und Bauleis-<br />
tung das Risiko von Preissteigerungen auf den Auftragnehmer überwälzt werden kann. Gelingt<br />
eine Überwälzung des Risikos von Preissteigerungen für bestimmte Leistungen auf den Auf-<br />
tragnehmer nicht, besteht die Gefahr von weiteren Kostensteigerungen, die bisher nicht in den<br />
gesamten nominalisierten Bau- und Planungskosten enthalten sind. Aufgrund der Volatilität von<br />
für den Bau wesentlichen Einsatzstoffen ist es zumindest zweifelhaft, dass Preissteigerungsrisi-<br />
ken für diese Einsatzstoffe in Gänze auf die Auftragnehmer überwälzt werden können.<br />
ad 8)<br />
39. Die Kostenprognose 2004 weist einen nominalisierten Wert von € 3.076,0 Mio aus. Dabei ist<br />
jedoch zu berücksichtigen, dass es sich nicht um eine Nominalisierung bis zum Ende der Pro-<br />
jektlaufzeit, sondern lediglich um eine Fortschreibung des Wertes 2004 auf den Preisstand<br />
2009 handelt. Unterlagen zur Kostenprognose 2004 waren nicht Bestandteil der Untersu-<br />
chungshandlungen. Die Kostenplanung weist im Jahr 2009 nominalisierte Kosten von € 4.087,8<br />
Mio aus. Daher sind Aussagen zur Veränderung der Kosten aus der Kostenprognose 2004 und<br />
der Kostenplanung 2009 nicht möglich.<br />
Grundsätzlich kann aber festgestellt werden, dass es sich im Jahr 2004 um eine Kostenprogno-<br />
se (im Sinne der Phase 2 der HOAI - Vorplanung) handelte, während im Jahr 2009 bereits eine<br />
Kostenplanung (im Sinne der Phasen 3 und 4 der HOAI) vorlag. Die Kostenplanung beruht ge-<br />
genüber der Kostenprognose auf einer vertiefenden Planung hinsichtlich des Detaillierungsgra-<br />
des und der Berücksichtigung neuer Erkenntnisse. Ob und in welchem Umfang Preiserhöhun-<br />
gen in der Kostenplanung berücksichtigt sind, kann ohne Einsichtnahme in die Kostenprognose<br />
2004 nicht ermittelt werden. Mit Blick auf den Fortgang des Planungsprozesses ist eine derarti-<br />
ge Untersuchung auch entbehrlich, da eine Vergleichbarkeit der Datengrundlage überwiegend<br />
nicht mehr gegeben sein dürfte.<br />
Feststellungen SUSAT & PARTNER OHG WPG<br />
40. Der Betrag für die Baukosten nach der Entwurfsplanung in Höhe von € 4.066 Mio. wurde im<br />
Rahmen eines mehrstufigen Planungsprozesses abgeleitet. Dabei wurden in einem ersten<br />
Schritt eine Vielzahl von Planungsbüros mit der Entwurfsplanung und der Kostenschätzung für<br />
die einzelnen Bereiche (Teilentwurfshefte) der Planfeststellungsabschnitte („PFA“) beauftragt.<br />
Hier sind fast ausschließlich nicht mit der DB verbundene Planungsbüros eingesetzt worden.