PwC Bericht - Schlichtung Stuttgart 21
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Märkische Revision, PricewaterhouseCoopers, SUSAT & PARTNER<br />
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DB korrigierten Einheitspreis. Der von der DB gewählte niedrige Bewertpreis erscheint nicht<br />
plausibel, konkrete prüffähige Preisnachweise wurden uns nicht vorgelegt.<br />
64. Im Zuge unserer Untersuchungen wurde uns zunächst eine Kostenübersicht übergeben, die die<br />
„Einsparpotenziale“ von € 597,9 Mio. anders aufgliederte als in der vorstehend dargestellten<br />
endgültigen Aufgliederung. In der ursprünglich übergebenen Aufgliederung, die von der DB als<br />
eine irrtümlich herausgegebene ältere Version erklärt wurde, waren im Bereich der Grund-<br />
stückskosten Einsparpotenziale von € 298,1 Mio. dargestellt. Diese höheren Einsparungen bei<br />
den Grundstückspotentialen wurden in der nachträglich übergebenen „aktuellen“ Version auf<br />
€ 129,9 Mio. reduziert ausgewiesen. Dafür wurden die vorstehend beschriebenen Einsparpo-<br />
tentiale bei den Baustelleneinrichtungskosten erstmalig ausgewiesen sowie die Einsparungen<br />
beim Oberbau, Ausbruch und Spritzbeton erhöht. Vor dem Hintergrund der kurzen für die Un-<br />
tersuchungen zur Verfügung stehenden Zeit haben wir die unterschiedlichen Begründungszu-<br />
sammenhänge der ursprünglich übergebenen Übersicht nicht mehr tiefer gehend untersucht,<br />
sondern uns auf die Frage der Plausibilität der in der endgültigen Version gemachten Angaben<br />
konzentriert.<br />
65. Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass<br />
� die von der DB im Rahmen der Kostenkalkulation gegenüber den Werten der Fachplaner<br />
als „Einsparpotentiale“ vorgenommenen Kostenanpassungen ausschließlich Preisanpassungen<br />
an niedrigere Erfahrungswerte aus Sicht der Bahn betreffen. Die Preisanpassungen<br />
erreichen in den einzelnen Bereichen Größenordnungen, die in den wesentlichen Massenbereichen<br />
nahezu durchweg mehr als 30% und in Einzelfällen über 50% bis zu 100% gegenüber<br />
den von den Planern angesetzten Preisen erreichen.<br />
� Die Plankosten der Planer wurden durch Drees & Sommer als Projektsteuerer im ersten<br />
Halbjahr 2009 einer Plausibilitätskontrolle unterzogen. Dabei hat Drees & Sommer keine<br />
Feststellungen zu den aus Sicht der DB in diesen Größenordnungen zu hoch angesetzten<br />
Preisen getroffen. Auf unsere Nachfrage wurde uns von der DB die Auskunft erteilt, dass<br />
Drees & Sommer lediglich das Mengengerüst und die Vollständigkeit und Überschneidungsfreiheit<br />
der in den Teilentwurfsheften vorgenommenen Planansätze untersucht habe, nicht<br />
jedoch die Einheitspreise. Eine Rückkopplung der Preisanpassungen durch die DB gegenüber<br />
den Planern und Erläuterungen zu den Hintergründen, warum in den Kostenschätzungen<br />
der Planer im Einzelnen solch starke Abweichungen gegenüber den Ergebnissen der<br />
Marktpreisanalyse der DB auftreten, wurden uns nicht vorgelegt.<br />
� Unsere Frage nach Vorlage entsprechender Preisnachweise für die Preiseinschätzung der<br />
DB aus aktuellen Vergaben in vergleichbaren anderen Projekten wurde von der DB mit<br />
Hinweis auf die Vertraulichkeit der Daten und mit Hinweis darauf, dass diese im Einzelfall<br />
nicht mit den Verhältnissen der PFAs bei <strong>Stuttgart</strong> <strong>21</strong> vergleichbar seien, abgelehnt. Vor<br />
diesem Hintergrund können wir die in den Gesamtkosten des Projektes von der DB abgezogenen<br />
„Einsparpotentiale“ aus Preisanpassungen von insgesamt € 468 Mio. nicht nachvollziehen<br />
und deren Plausibilität nicht beurteilen.<br />
� Es bleibt auf Basis der vorliegenden Informationen festzustellen, dass die auf Erfahrungswerten<br />
beruhenden Einheitspreisschätzungen der Fachplaner in den wesentlichen Kosten-