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PwC Bericht - Schlichtung Stuttgart 21

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Märkische Revision, PricewaterhouseCoopers, SUSAT & PARTNER<br />

32<br />

DB korrigierten Einheitspreis. Der von der DB gewählte niedrige Bewertpreis erscheint nicht<br />

plausibel, konkrete prüffähige Preisnachweise wurden uns nicht vorgelegt.<br />

64. Im Zuge unserer Untersuchungen wurde uns zunächst eine Kostenübersicht übergeben, die die<br />

„Einsparpotenziale“ von € 597,9 Mio. anders aufgliederte als in der vorstehend dargestellten<br />

endgültigen Aufgliederung. In der ursprünglich übergebenen Aufgliederung, die von der DB als<br />

eine irrtümlich herausgegebene ältere Version erklärt wurde, waren im Bereich der Grund-<br />

stückskosten Einsparpotenziale von € 298,1 Mio. dargestellt. Diese höheren Einsparungen bei<br />

den Grundstückspotentialen wurden in der nachträglich übergebenen „aktuellen“ Version auf<br />

€ 129,9 Mio. reduziert ausgewiesen. Dafür wurden die vorstehend beschriebenen Einsparpo-<br />

tentiale bei den Baustelleneinrichtungskosten erstmalig ausgewiesen sowie die Einsparungen<br />

beim Oberbau, Ausbruch und Spritzbeton erhöht. Vor dem Hintergrund der kurzen für die Un-<br />

tersuchungen zur Verfügung stehenden Zeit haben wir die unterschiedlichen Begründungszu-<br />

sammenhänge der ursprünglich übergebenen Übersicht nicht mehr tiefer gehend untersucht,<br />

sondern uns auf die Frage der Plausibilität der in der endgültigen Version gemachten Angaben<br />

konzentriert.<br />

65. Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass<br />

� die von der DB im Rahmen der Kostenkalkulation gegenüber den Werten der Fachplaner<br />

als „Einsparpotentiale“ vorgenommenen Kostenanpassungen ausschließlich Preisanpassungen<br />

an niedrigere Erfahrungswerte aus Sicht der Bahn betreffen. Die Preisanpassungen<br />

erreichen in den einzelnen Bereichen Größenordnungen, die in den wesentlichen Massenbereichen<br />

nahezu durchweg mehr als 30% und in Einzelfällen über 50% bis zu 100% gegenüber<br />

den von den Planern angesetzten Preisen erreichen.<br />

� Die Plankosten der Planer wurden durch Drees & Sommer als Projektsteuerer im ersten<br />

Halbjahr 2009 einer Plausibilitätskontrolle unterzogen. Dabei hat Drees & Sommer keine<br />

Feststellungen zu den aus Sicht der DB in diesen Größenordnungen zu hoch angesetzten<br />

Preisen getroffen. Auf unsere Nachfrage wurde uns von der DB die Auskunft erteilt, dass<br />

Drees & Sommer lediglich das Mengengerüst und die Vollständigkeit und Überschneidungsfreiheit<br />

der in den Teilentwurfsheften vorgenommenen Planansätze untersucht habe, nicht<br />

jedoch die Einheitspreise. Eine Rückkopplung der Preisanpassungen durch die DB gegenüber<br />

den Planern und Erläuterungen zu den Hintergründen, warum in den Kostenschätzungen<br />

der Planer im Einzelnen solch starke Abweichungen gegenüber den Ergebnissen der<br />

Marktpreisanalyse der DB auftreten, wurden uns nicht vorgelegt.<br />

� Unsere Frage nach Vorlage entsprechender Preisnachweise für die Preiseinschätzung der<br />

DB aus aktuellen Vergaben in vergleichbaren anderen Projekten wurde von der DB mit<br />

Hinweis auf die Vertraulichkeit der Daten und mit Hinweis darauf, dass diese im Einzelfall<br />

nicht mit den Verhältnissen der PFAs bei <strong>Stuttgart</strong> <strong>21</strong> vergleichbar seien, abgelehnt. Vor<br />

diesem Hintergrund können wir die in den Gesamtkosten des Projektes von der DB abgezogenen<br />

„Einsparpotentiale“ aus Preisanpassungen von insgesamt € 468 Mio. nicht nachvollziehen<br />

und deren Plausibilität nicht beurteilen.<br />

� Es bleibt auf Basis der vorliegenden Informationen festzustellen, dass die auf Erfahrungswerten<br />

beruhenden Einheitspreisschätzungen der Fachplaner in den wesentlichen Kosten-

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