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Skript - Universität Paderborn

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5.3 Primitive Einheitswurzeln 97<br />

Lemma 5.2.20. Sei G eine Gruppe und H ✂ G ein Normalteiler. Wenn H und<br />

G/H auflösbar sind, dann ist auch G auflösbar.<br />

Beweis. Sei H ⊃ H 1 ⊃ . . . ⊃ H n = {1} eine Kette von Untergruppen mit H j−1 /H j<br />

abelsch. Daraus konstruiert man die Kette G/H ⊃ G 1 /H ⊃ . . . ⊃ G l /H = H/H =<br />

{1} von Untergruppen mit (G k−1 /H)/(G k /H) ∼ = G k−1 /G k abelsch und setzt das<br />

Ganze zusammen zu<br />

G ⊃ G 1 ⊃ . . . ⊃ G l = H ⊃ H 1 ⊃ . . . ⊃ H n = {1}.<br />

Jetzt folgt die Behauptung aus Satz 5.2.19.<br />

⊓⊔<br />

Lemma 5.2.21. Sei G eine auflösbare Gruppe und H ✂ G ein Normalteiler. Dann<br />

sind H und G/H auflösbar.<br />

Beweis. Dies folgt aus H (j) ⊆ G (j) und ( G/H ) (j)<br />

= G (j) H/H.<br />

⊓⊔<br />

Satz 5.2.22. Sei K ein Körper der Charakteristik char(K) = 0 und f ∈ K[X] durch<br />

Radikale auflösbar. Weiter sei K = B 0 ⊆ B 1 ⊆ . . . ⊆ B r ein Körperturm mit<br />

(a) B j = B j−1 (α j ) mit α nj<br />

j ∈ B j−1 .<br />

(b) B r enthält den Zerfällungskörper L von f und ist selbst ein Zerfällungskörper.<br />

Wenn K alle p-ten Einheitswurzeln für alle Primteiler der n 1 , . . . , n r enthält,<br />

dann ist Gal K (f) auflösbar.<br />

Beweis. Nach Lemma 5.2.17 können wir annehmen, dass B r selbst Zerfällungskörper<br />

eines Polynoms g ∈ K[X] ist. Nach Proposition 5.2.4 können wir weiter annehmen,<br />

dass alle n j prim sind und nach Proposition 5.2.3 schließlich auch noch, dass<br />

[B j : B j−1 ] = n j .<br />

Setze G j := Gal(B r /B j ). Wegen Lemma 5.2.2 ist X n j<br />

− α n j<br />

j irreduzibel und<br />

B j = B j−1 (α 1 ) der Zerfällungskörper von X nj − α n j<br />

j über B j−1 . Mit Satz 5.2.14<br />

finden wir<br />

G j = Gal(B r /B j ) ✂ Gal(B r /B j−1 ) = G j−1<br />

und mit Proposition 5.2.11<br />

G j−1 /G j<br />

∼ = Gal(Bj /B j−1 ) ∼ = Z/n j Z.<br />

Aber dann sagt Lemma 5.2.20, dass G 0 = Gal(B r /K) auflösbar ist und Satz 5.2.14<br />

liefert die Isomorphie Gal K (f) = Gal(L/K) ∼ = Gal(B r /K)/Gal(B r /L). Schließlich<br />

zeigt Lemma 5.2.21 die Auflösbarkeit von Gal(B r /K)/Gal(B r /L), was dann die<br />

Behauptung beweist.<br />

⊓⊔<br />

5.3 Primitive Einheitswurzeln<br />

Satz 5.3.1. Sei K ein Körper und G eine endliche Untergruppe der multiplikativen<br />

Gruppe des Körpers. Dann ist G zyklisch.<br />

Beweis. Sei |G| = n und d | n. Wir behaupten, dass höchstens eine zyklische Untergruppe<br />

C von G mit |C| = d gibt. Sei dazu g ∈ G mit ord(g) = d. Dann gilt y d = 1<br />

für alle y in der von g erzeugten zyklischen Gruppe 〈g〉 (das sind d Stück). Wenn 〈g〉<br />

nicht die einzige zyklische Gruppe mit d Elementen ist, dann gibt es d + 1 Elemente<br />

z ∈ G mit z d = 1, was dazu führt, dass X d − 1 mindestens d + 1 Nullstellen hat.<br />

Dieser Widerspruch beweist die Behauptung.

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