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Skript - Universität Paderborn

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1.2 Gruppenwirkungen 7<br />

Definition 1.2.3. Sei G eine Gruppe und Φ: G × X → X eine Gruppenwirkung.<br />

Dann heißt X ein homogener Raum und Φ transitiv, wenn es zu x, y ∈ X ein<br />

g ∈ G mit g · x = y gibt.<br />

Beispiel 1.2.4. Im regelmäßigen Sechseck ist die Menge der Ecken ein homogener<br />

Raum bzgl. der Diedergruppe D 6 (sogar schon bzgl. der Untergruppe der Rotationen<br />

darin). Zerstört man die Symmetrie des Sechsecks durch Veränderung der<br />

Längenverhältnisse, so kann man nicht mehr alle Ecken durch Anwendung von Symmetrien<br />

ineinander überführen.<br />

⊓⊔<br />

Definition 1.2.5. Sei G × X → X eine Gruppenwirkung. Man nennt die Menge<br />

G · x die Bahn von x unter der Gruppenwirkung. Die Menge aller Bahnen wird mit<br />

G\X bezeichnet und heißt der Bahnenraum der Wirkung.<br />

Proposition 1.2.6. Sei G × X → X eine Gruppenwirkung. Dann definiert<br />

x ∼ y :⇔ ∃g ∈ G mit g · x = y<br />

eine Äquivalenzrelation auf X. Die Äquivalenzklasse von x ∈ X ist gegeben durch<br />

G · x = {g · x | g ∈ G}.<br />

Beweis. Übung.<br />

⊓⊔<br />

Es folgt sofort aus der Definition von ∼, dass (g, x) ↦→ g · x auf jeder Bahn eine<br />

transitive Wirkung definiert. Das bedeutet, man kann für jede Gruppenwirkung<br />

G×X → X den Raum X in eine disjunkte Menge von homogenen Räumen zerlegen.<br />

Die Anzahl der Bahnen ist dann eine Maßzahl für den Grad der Symmetrie der<br />

Menge X.<br />

Beispiel 1.2.7. (i) {1, . . . , n} ist bzgl. der Wirkung von S n via (σ, k) ↦→ σ(k) ein<br />

homogener Raum.<br />

(ii) Die n-Sphäre S n = {v ∈ R n+1 : ‖v‖ = 1} bzgl. der euklidischen Norm v ↦→ ‖v‖<br />

ist ein homogener Raum bzgl. der Wirkung (g, v) ↦→ gv von SO(n + 1) auf S n<br />

(Übung; Hinweis: kombiniere mehrere Rotationen).<br />

(ii’) Die Bahnen in R n+1 unter der Wirkung (g, v) ↦→ gv von SO(n + 1) sind der<br />

Nullpunkt sowie n-Sphären S n (r) = {v ∈ R n+1 : ‖v‖ = r} für r > 0.

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