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Skript - Universität Paderborn

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2.4 Faktorielle Ringe 49<br />

Wenn f = ∑ k<br />

j=0 a jX j und g = ∑ m<br />

j=0 b jX j . Für p ∈ R gilt die Gleichheit f = pg<br />

genau dann, wenn k = m und<br />

∀j = 0, . . . , k : a j = pb j .<br />

Dies zeigt, dass p genau dann alle Koeffizienten von f teilt, wenn p|f in R[X] gilt.<br />

Lemma 2.4.8. Sei R faktoriell und f, g ∈ R[X] primitiv. Dann ist auch fg primitiv.<br />

Beweis. Sei p ∈ R prim und p|fg. Da nach Lemma 2.4.6 p auch als Element von<br />

R[X] prim ist, folgt p|f oder p|g im Widerspruch zur Primitivität von f und g. ⊓⊔<br />

Lemma 2.4.9 (Gauß–Lemma).<br />

von R. Weiter sei f ∈ K[X].<br />

Sei R faktoriell und K der Quotientenkörper<br />

(i) f = c(f)f 1 mit c(f) ∈ K und f 1 ∈ R[X] primitiv. Dabei ist c(f) bis auf<br />

Vielfache in Unit(R) eindeutig bestimmt.<br />

(ii) c(fg) ∈ c(f)c(g) Unit(R).<br />

Beweis. Idee: c(f) wird aus Zähler und Nenner der Koeffizienten von f durch eine<br />

passende ggT-Bildung konstruiert.<br />

(i) Sei<br />

f =<br />

k∑<br />

j=0<br />

r j<br />

s j<br />

X j<br />

mit r j , s j ∈ R und d := s 0 · · · s k . Dann gilt df ∈ R[X]. Wenn d ′ ein ggT<br />

von d r 0<br />

s 0<br />

, . . . , d r k<br />

sk<br />

und a := d d<br />

ist, dann ist f ′ 1 = af primitiv. Dies zeigt die<br />

Existenzaussage. Für die Eindeutigkeit nehmen wir an<br />

f = cf 1 = ˜c ˜f 1<br />

mit f 1 , ˜f 1 ∈ R[X] primitiv und c, ˜c ∈ K. Wir schreiben c = a ã<br />

b<br />

und ˜c = mit<br />

˜b<br />

a, b, ã,˜b ∈ R. Dann sind a˜b und ãb ggT’s der Koeffizienten von g := a˜bf 1 = ãb ˜f 1 .<br />

Also gibt es ein u ∈ Unit(R) mit a˜b = uãb, das dann c = u˜c erfüllt.<br />

(ii) Wenn f = c(f)f 1 und g = c(g)g 1 , dann gilt fg = c(f)c(g)f 1 g 1 und f 1 g 1 ist nach<br />

Lemma 2.4.8 primitiv. Damit folgt die Behauptung aus der Eindeutigkeitsaussage<br />

von Teil (i).<br />

Man nennt das Element c(f) ∈ K für f ∈ K[X] den Inhalt von f. Der Inhalt ist<br />

nur bis auf Vielfache in den Einheiten von R bestimmt (ähnlich wie der ggT). Wenn<br />

f ∈ R[X], dann kann man f = rf 1 mit r ∈ R und f 1 ∈ R[X] primitiv schreiben<br />

indem man einen ggT der Koeffizienten von f ausklammert. Insbesondere ist also<br />

der Inhalt eines Polynoms in R[X] ein Element von R.<br />

⊓⊔<br />

Lemma 2.4.10. Sei R faktoriell und K der Quotientenkörper von R. Weiter sei<br />

f ∈ R[X].<br />

(i) Wenn deg(f) = 0, dann ist f genau dann prim, wenn es prim als Element von<br />

R ist.<br />

(ii) Wenn deg(f) > 0, dann ist f genau dann prim, wenn f primitiv ist und irreduzibel<br />

(d.h. prim) in K[X].

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