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Skript - Universität Paderborn

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106 5 Auflösbarkeit von Gleichungen durch Radikale<br />

Beweis. Sei w ∈ K primitive p-te Einheitswurzel. Dann gilt N(w) = w p = 1 und für<br />

G = Gal(L/K) zeigt der Hauptsatz 5.4.16 der Galoistheorie |G| = p, also G ∼ = F p .<br />

Mit einem Erzeuger σ schreiben wir G = 〈σ〉 und Lemma 5.4.19 liefert ein β ∈ L<br />

mit w = βσ(β) −1 . Dann gilt σ(β) = βw −1 und mit σ(β p ) = (βw −1 ) p = β p folgt<br />

β p ∈ L G = K. Wegen w ≠ 1 erhalten wir β /∈ K und für K(β) ∈ ZW(L/K) findet<br />

man<br />

[K(β) : K] | [L<br />

} {{<br />

: K<br />

}<br />

].<br />

=p<br />

Aber dann gilt [K(β) : K] = p das zeigt K(β) = L, d.h. die Behauptung.<br />

⊓⊔<br />

Satz 5.4.21 (Galois). Sei K eine Körper der Charakteristik char K = 0 und L/K<br />

eine Galoiserweiterung mit auflösbarer Galoisgruppe G = Gal(L/K). Dann gibt<br />

es eine Radikalerweiterung ˜L/K mit L ⊆ ˜L. Insbesondere gilt mit Satz 5.3.10 für<br />

f ∈ K[X]:<br />

f(x) durch Radikale auflösbar ⇐⇒ Gal K (f) auflösbar.<br />

Beweis. Wir beweisen dies mit Induktion über [L : K]. Der Fall [L : K] = 1 ist klar.<br />

Sei also [L : K] > 1. Korollar 5.2.19 liefert einen Normalteiler H ✂G mit [G : H] = p<br />

prim. Sei jetzt w primitive p-te Einheitswurzel und ˜K := K(w). Für ˜L = L(w)<br />

ist dann ˜L/K eine Galoiserweiterung (betrachte das Polynom f(X p − 1), wenn L<br />

Zerfällungskörper von f ist). Da ˜L der Zerfällungskörper von X p − 1 über ˜K ist, ist<br />

˜L/˜K eine Galoiserweiterung. Außerdem ist ˜K/K eine reine Erweiterung. Wenn jetzt<br />

˜L ⊆ ˜F, ˜F/˜K eine Radikalerweiterung ist, dann ist ˜F/K eine Radikalerweiterung und<br />

es gilt L ⊆ ˜F. Aber dann gilt<br />

und ˜G ist auflösbar.<br />

˜G := Gal(˜L/˜K) ϕ<br />

↩→ Gal(L/K)<br />

1. Fall Für | ˜G| < |G| gilt [˜L : ˜K] < [L : K] und Induktion liefert eine Radikalerweiterung<br />

˜F/˜K mit ˜L ⊆ ˜F, was dann die Behauptung beweist.<br />

2. Fall Für | ˜G| = |G| setze Ẽ := ˜L ˜H und ˜H = ϕ −1 (H). Dann gilt ˜G ϕ ∼ = G und<br />

Ẽ/˜K ist Galoiserweiterung mit<br />

[Ẽ : ˜K] = [ ˜G : ˜H] = [G : H] = p.<br />

Aber ˜K/K ist rein und ˜L/Ẽ ist eine Galoiserweiterung mit<br />

[˜L : Ẽ] = | ˜H| = |H| < [L : K].<br />

Außerdem ist Gal(˜L/Ẽ) = ˜H auflösbar. Jetzt liefert wieder Induktion<br />

eine Radikalerweiterung ˜F/Ẽ mit ˜L ⊆ ˜F. Mit Korollar 5.4.20 erhält man<br />

jetzt<br />

K rein<br />

⊆<br />

˜K<br />

rein<br />

⊆ Ẽ rad.<br />

⊆ ˜F.<br />

Also ist ˜F/K eine Radikalerweiterung, die ˜L enthält, und das zeigt die<br />

Behauptung.<br />

⊓⊔

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