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Skript - Universität Paderborn

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5.3 Primitive Einheitswurzeln 99<br />

Beweis. Da α primitiv ist, folgt {ξ ∈ L n | ξ n = 1} ⊆ K(α) und X n − 1 zerfällt über<br />

K(α). Es folgt L n ⊂ K(α). Umgekehrt K(α) ⊆ L n , weil α ∈ L n . Wir haben also<br />

K(α) = L n . Außerdem sehen wir, dass für jedes σ ∈ Gal(K(α)/K) gilt σ(α) = α j(σ)<br />

(mit passendem j(σ) ∈ Z). Da aber α, und somit auch σ(α), ein Erzeuger von<br />

{ξ ∈ L n | ξ n = 1} ist, sehen wir ggT(j(σ), n) = 1 und dies zeigt, dass<br />

Gal(K(α)/K) → Z/nZ<br />

σ ↦→ j(σ) + nZ<br />

ein injektiver Gruppenhomomorphismus ist. Daraus folgt aber direkt die Behauptung.<br />

⊓⊔<br />

Beispiel 5.3.8. Sei p ∈ N prim. Dann ist ζ = e 2πi<br />

p<br />

eine primitive p-te Einheitswurzel<br />

über Q und X p −1 hat den Zerfällungskörper Q(ζ). Schreibe X p −1 = (x−1)Φ p<br />

mit dem irreduziblen Kreisteilungspolynom Φ p (vgl. Korollar 4.4.8). Dann gilt<br />

[Q(ζ) : Q] = p − 1 und nach Satz 5.3.7 und seinem Beweis ist Gal(Q(ζ)/Q) isomorph<br />

zu einer Untergruppe von F × p . Mit F × ∼ p = Z/(p − 1)Z<br />

Gal(Q(ζ)/Q) ∼ = (F p \ {0}, ·) ∼ = (Z/(p − 1)Z, +).<br />

Satz 5.3.9. Sei K ein Körper der Charakteristik char(K) = 0 und ζ ∈ K eine n-te<br />

primitive Einheitswurzel. Weiter sei L der Zerfällungskörper von f = X n −a ∈ K[X]<br />

über K. Dann induziert die Einschränkung auf M = {α ∈ L | f(α) = 0} einen<br />

injektiven Homomorphismus<br />

ϕ : Gal(L/K) → Z/nZ.<br />

Dieser ist surjektiv genau dann, wenn f irreduzibel über K ist.<br />

Beweis. Sei α ∈ M. Dann gilt M = {α, ζα, . . . , ζ n−1 α} und für σ ∈ Gal(L/K)<br />

haben wir σ(α) = ζ j α mit einem passenden j ∈ {0, . . . , n−1}. Durch ϕ(σ) := j+nZ<br />

wird dann der gesuchte injektive Gruppenhomomorphismus ϕ : Gal(L/K) → Z/nZ<br />

definiert. Er ist genau dann surjektiv, wenn Gal(L/K) transitiv auf M operiert und<br />

das ist nach Proposition 5.2.12 genau dann der Fall, wenn f irreduzibel über K<br />

ist.<br />

⊓⊔<br />

Satz 5.3.10. Sei K ein Körper der Charakteristik char(K) = 0 und f ∈ K[X]<br />

auflösbar durch Radikale. Dann ist Gal K (f) ist auflösbar.<br />

Beweis. Sei L der Zerfällungskörper von f über K. Dann gilt Gal K (f) = Gal(L/K).<br />

Sei K = B 0 ⊆ B 1 ⊆ . . . ⊆ B t eine Radikalerweiterung mit B t ⊇ L. Nach Lemma<br />

5.2.17 können wir annehmen, dass B t Zerfällungskörper von g ∈ K[X] ist. Sei<br />

deg(f) = n und ζ eine primitive n!-te Einheitswurzel. Dann enthält K(ζ) alle p-<br />

ten Einheitswurzeln für p | n! prim (vgl. Satz 5.2.22) und außerdem ist K(ζ) der<br />

Zerfällungskörper von X n! − 1 über K. Betrachte die Kette von Erweiterungen<br />

K ⊆ K(ζ) ⊆ B 1 (ζ) ⊆ . . . ⊆ B t (ζ).<br />

Dann ist B t (ζ)/K eine Radikalerweiterung und Satz 5.2.14 liefert einen injektiven<br />

Gruppenhomomorphismus<br />

Gal ( B t (ζ)/K ) /Gal ( B t (ζ)/K(ζ) ) ↩→ Gal ( K(ζ)/K ) .

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