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Skript - Universität Paderborn

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2 1 Gruppen<br />

◦ g 1 g 2 g 3 . . .<br />

g 1 g 1 g 1 g 1 g 2 g 1 g 3 . . .<br />

g 2 g 2 g 1 g 2 g 2 g 2 g 3 . . .<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

.<br />

. ..<br />

Proposition 1.1.3. Sei (G, ◦) eine Gruppe. Dann gilt<br />

(i) Es gibt nur ein Einselement.<br />

(ii) Zu jedem x ∈ G gibt es nur ein Inverses. Dieses wird mit x −1 bzw. mit −x (in<br />

der additiven Schreibweise) bezeichnet.<br />

(iii) (a −1 ) −1 = a, (ab) −1 = b −1 a −1 für alle a, b ∈ G.<br />

(iv) ax = ay =⇒ x = y für alle a, x, y ∈ G (kürzen von links).<br />

(v) xa = ya =⇒ x = y für alle a, x, y ∈ G (kürzen von rechts).<br />

Beweis. Idee: Für (i) und (ii) nimmt man die Existenz von zwei passenden Elementen<br />

an und läßt jedes einmal die Rolle des Eins- bzw. inversen Elements in der Definition<br />

spielen. Der Rest folgt sofort aus den Definitionen.<br />

(i) Seien e und f Einselemente. Dann gilt e = ef = f.<br />

(ii) Seien x ′ und x ′′ Inverse von x. Dann gilt<br />

x ′ = ex ′ = (x ′′ x)x ′ = x ′′ (xx ′ ) = x ′′ e = x ′′ .<br />

(iii) Wegen aa −1 = a −1 a = e ist a das Inverse von a −1 , d.h. a = (a −1 ) −1 . Wegen<br />

(ab)(b −1 a −1 ) = a(bb −1 )a −1 = aea −1 = aa −1 = e<br />

und<br />

(b −1 a −1 )(ab) = b −1 a −1 ab = b −1 eb = b −1 b = e<br />

gilt außerdem (ab) −1 = b −1 a −1 .<br />

(iv) Aus ax = ay folgt x = a −1 (ax) = a −1 (ay) = y.<br />

(v) Aus xa = ya folgt x = (xa)a −1 = (ya)a −1 = y.<br />

⊓⊔<br />

Die folgende Proposition zeigt, dass die Gruppenaxiome nicht frei von Redundanz<br />

sind. D.h., um zu überprüfen, dass eine Verknüpfung auf einer Menge eine<br />

Gruppenstruktur definiert, kann man sich etwas Arbeit sparen.<br />

Proposition 1.1.4. Sei G eine nichtleere Menge und ◦: G×G → G eine Abbildung<br />

mit folgenden Eigenschaften:<br />

(a) Es existiert ein e ∈ G mit e ◦ x = x für alle x ∈ G.<br />

(b) Zu jedem x ∈ G gibt es ein y ∈ G mit y ◦ x = e.<br />

(c) Für ◦ gilt das Assoziativgesetz.<br />

Dann ist (G, ◦) eine Gruppe mit Einselement e.<br />

Beweis. Idee: Man zeigt zunächst, dass aus x◦y = e schon y◦x = e folgt, weil y◦x dann<br />

idempotent ist, d.h. (y ◦ x) ◦ (y ◦ x) = y ◦ x. Der Rest ist dann klar mit den Definitionen.<br />

Seien x, y ∈ G und y ◦ x = e. Zeige zuerst: x ◦ y = e. Dazu setze z := x ◦ y und<br />

rechne<br />

z ◦ z = (x ◦ y) ◦ (x ◦ y) = x ◦ (y ◦ x) ◦ y = x ◦ e ◦ y = x ◦ y = z.

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