Skript - Universität Paderborn
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14 1 Gruppen<br />
Die Abbildung<br />
G/U → U\G,<br />
gU ↦→ Ug −1<br />
ist eine Bijektion. Daher spielt es keine Rolle, ob man in der Definition des Index<br />
Links- oder Rechtsnebenklassen verwendet.<br />
Der (Links)-Nebenklassenraum G/U ist homogen bzgl. der Wirkung<br />
(g, hU) ↦→ ghU<br />
von G auf G/U. Analog ist der (Rechts)-Nebenklassenraum U\G ist homogen bzgl.<br />
der Wirkung<br />
(g, Uh) ↦→ Uhg −1<br />
von G auf U\G.<br />
Nebenklassenräume tauchen als Bahnen von Gruppenwirkungen in natürlicher<br />
Weise auf:<br />
Proposition 1.3.11 (Bahnenabbildung). Sei G×X → X eine Gruppenwirkung<br />
und x ∈ X. Dann ist die Bahnenabbildung<br />
ι: G/G x → G · x, gG x ↦→ g · x<br />
eine äquivariante Bijektion. Hier heißt äquivariant, dass<br />
gilt.<br />
g · ι(hG x ) = ι(g · hG x )<br />
Beweis. Idee: Man schließt alle Eigenschaften sofort aus der Äquivalenz g · x = h · x ⇔<br />
gG x = hG x .<br />
Wenn gG x = hG x , dann gilt g −1 h ∈ G x , also g −1 h·x = x und daher h·x = g ·x.<br />
Dies zeigt, dass die Abbildung wohldefiniert ist. Die Surjektivität folgt sofort aus<br />
der Definition der Bahn. Wenn jetzt g·x = h·x, dann folgt aus obigen Überlegungen<br />
umgekehrt auch gG x = hG x , und somit die Injektivität. Die Äquivarianz folgt sofort<br />
aus den Definitionen.<br />
⊓⊔<br />
Definition 1.3.12. Sei G eine Gruppe sowie X und Y zwei G-Räume, d.h. zwei<br />
Mengen, auf denen G wirkt. Dann heißt eine Abbildung ϕ: X → Y G-äquivariant<br />
(oder einfach äquivariant), wenn<br />
für alle g ∈ G und alle x ∈ X gilt.<br />
ϕ(g · x) = g · ϕ(x)<br />
Bemerkung 1.3.13. Sei X die Potenzmenge von G, dann wirkt G auf X via<br />
g · E = {gx | x ∈ E}<br />
für E ∈ X und offensichtlich ist die G-Bahn G · U von U in X gerade der Raum<br />
G/U der Linksnebenklassen von U. Der Stabilisator von U ∈ X ist dann gerade<br />
U. ⊓⊔