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Skript - Universität Paderborn

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98 5 Auflösbarkeit von Gleichungen durch Radikale<br />

Nach dem Hauptsatz 3.3.3 über endlich erzeugte Moduln (hier angewendet<br />

auf Z-Moduln) ist G isomorph zu einer direkten Summe von zyklischen Gruppen<br />

⊕ j Z/n j Z. Da es zu jedem Teiler d von n j ein Element der Ordnung d in Z/n j Z<br />

gibt, müssen nach obiger Behauptung die n j teilerfremd sein. Aber dann sagt der<br />

Chinesische Restsatz 3.3.4, dass G ∼ = Z/( ∏ j n j)Z zyklisch ist.<br />

⊓⊔<br />

Korollar 5.3.2. Sei n ∈ N und K ein Körper. Dann gilt<br />

(i) {ζ ∈ K | ζ n = 1} ist eine zyklische Gruppe bzgl. der Multiplikation im Körper.<br />

(ii) Wenn K endlich ist, dann ist K × := K \ {0} bzgl. der Multiplikation eine zyklische<br />

Gruppe.<br />

Definition 5.3.3. Ist K ein endlicher Körper, so heißt jeder Erzeuger der zyklischen<br />

Gruppe K × ein primitives Element von K.<br />

Lemma 5.3.4. Sei α ∈ F p n primitiv. Dann gibt es ein irreduzibles Polynom f ∈<br />

F p [X] mit deg(f) = n und f(α) = 0.<br />

Beweis. Sei h ∈ F p [X] irreduzibel vom Grad d. Dann gilt (vgl. Satz 4.2.9) [F p (α) :<br />

F p ] = d und h(α) = 0. Es folgt |F p (α)| = p d . Andererseits ist α primitiv in F p n, also<br />

gilt auch F p (α) = F p n. Damit folgt die Behauptung.<br />

⊓⊔<br />

Satz 5.3.5. Es gilt Gal ( F p n/F p<br />

) ∼= Z/nZ und der Erzeuger dieser zyklischen Gruppe<br />

ist der Frobenius-Automorphismus σ 0 .<br />

Beweis. Sei G := Gal(F p n/F p ) und α ∈ F p n primitiv mit Minimalpolynom f ∈<br />

F p [X]. Dann gilt deg(f) = n nach Lemma 5.3.4 und σ ∈ G ist durch σ(α) vollständig<br />

bestimmt. Da aber σ(α) Nullstelle von f sein muss, finden wir |G| ≤ n. Andererseits<br />

ist der Frobenius-Automorphismus σ 0 ∈ G, weil β ∈ F p nach Korollar 4.3.9 genau<br />

dann gilt, wenn β p = β. Wegen σ j 0 (α) = αpj haben wir σ j 0 = id genau dann, wenn<br />

j ∈ Z/nZ und das zeigt G = {σ j 0 | j = 0, . . . , n − 1} ∼ = Z/nZ.<br />

⊓⊔<br />

Lemma 5.3.6. Sei n ∈ N und K Körper mit char(K) = 0 oder char(K) = p,<br />

wobei p die Zahl n nicht teilt. Dann hat f = X n − 1 n verschiedene Nullstellen im<br />

Zerfällungskörper L von f.<br />

Beweis. Da die formale Ableitung f ′ = n X n−1 teilerfremd zu f ist, folgt dies aus<br />

Proposition 4.3.7.<br />

⊓⊔<br />

Sei n ∈ N und K ein Körper sowie L n der Zerfällungskörper von X n − 1 über K.<br />

Ein Erzeuger ζ der Gruppe {ξ ∈ L n | ξ n = 1} heißt primitive n-te Einheitswurzel<br />

über K, wenn char K = 0 oder char(K) = p mit p ̸ | n.<br />

Satz 5.3.7. Sei K ein Körper und α eine primitive n-te Einheitswurzel über K.<br />

Dann ist Gal(K(α)/K) abelsch.

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