Skript - Universität Paderborn
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54 3 Moduln<br />
(iii) Sei V ein K-Vektorraum und ϕ ∈ End K (V ) = Hom K (V, V ). Dann ist V ein<br />
K[X]-Modul via ( ∑<br />
aj X j) v := ∑ a j ϕ j (v).<br />
(iv) Sei V ein K-Vektorraum. Dann ist V ein End(V )-Modul bzgl. ϕv := ϕ(v).<br />
(v) Sei R ein Ring, dann macht die Ringmultiplikation R zu einem R-Modul.<br />
(vi) Sei R ein Ring und I ein Ideal in R. Dann ist der Quotientenring R/I bzgl.<br />
r(s+I) := rs+I ein R-Modul. Die R-Moduln von dieser Form heißen zyklisch.<br />
(vii) Sei ψ : R → S ein Ringhomomorphismus und M ein S-Modul. Dann ist M ein<br />
R-Modul via rm := ψ(r)m.<br />
(viii) Sei Ω ⊆ R n eine offene Teilmenge und C ∞ (Ω, R m ) der Vektorraum aller glatten<br />
Abbildungen von Ω nach R m . Dann ist C ∞ (Ω, R) ein Ring bzgl. der punktweisen<br />
Addition und Multiplikation und C ∞ (Ω, R m ) ein C ∞ (Ω, R)-Modul bzgl. der<br />
punktweisen Addition und skalaren Multiplikation. Außerdem ist C ∞ (Ω, R m )<br />
ein R[X 1 , . . . , X n ]-Modul via<br />
X 1 f = ∂f<br />
∂x 1<br />
, . . . , X n f = ∂f<br />
∂x n<br />
.<br />
⊓⊔<br />
Bemerkung 3.1.3. (i) Wenn R ein Körper ist, dann sind die Links-R-Moduln<br />
gerade die R-Vektorräume.<br />
(ii) Ganz analog definiert man Rechts-R-Moduln. Das Assoziativgesetz ist dann<br />
x · (rs) = (x · r) · s und man sieht, dass für kommutative Ringe jeder Links-<br />
Modul ein Rechts-Modul wird, wenn man nur das Ringelement auf die andere<br />
Seite schreibt. Für kommutative Ringe ist die Verkürzung von Links-Moduln zu<br />
Moduln daher ungefährlich. Wenn der Ring nicht-kommutativ ist, sollte man<br />
explizit anmerken, wenn man Rechts-Moduln betrachtet.<br />
⊓⊔<br />
Beispiel 3.1.4. (i) Z n ist ein Z-Modul via z · (Z 1 , . . . , Z n ) = (zZ 1 , . . . , zZ n ).<br />
(ii) Beispiel (i) verallgemeinert sich für jeden Ring R (Links-Modul).<br />
(iii) C(R) ist ein C ∞ (R)-Modul.<br />
(iv) Sei R ein Ring. Dann ist R bzgl. der Multiplikation von rechts auch ein Rechts-<br />
R-Modul.<br />
⊓⊔<br />
Definition 3.1.5. Sei R ein Ring und M, N seien Links-R-Moduln. Eine Abbildung<br />
ϕ: M → N heißt ein R-Modulhomomorphismus, wenn für alle r 1 , r 2 ∈ R und<br />
m 1 , m 2 ∈ M gilt<br />
ϕ(r 1 m 1 + r 2 m 2 ) = r 1 ϕ(m 1 ) + r 2 ϕ(m 2 ).<br />
Die Menge der R-Modulhomomorphismen M → N wird mit Hom R (M, N) bezeichnet.<br />
Eine Teilmenge U ⊆ M heißt ein Untermodul von M, wenn U − U ⊆ U und<br />
RU ⊆ U gilt.<br />
Beispiel 3.1.6. (i) Sei R ein Ring und I ein Ideal in R. Dann ist I ein Untermodul<br />
des R-Moduls R. Umgekehrt ist in einem kommutativen Ring jeder Untermodul<br />
von dieser Form.