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Skript - Universität Paderborn

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36 2 Ringe<br />

2. Für a ∈ R × und x ∈ Nil(R) ist a + x ∈ R × .<br />

Übung 2.1.9 (Einheiten). Sei R ein Ring. Bestimme alle Einheiten im Ring R[[X]] der<br />

formalen Potenzreihen in einer Variablen über R.<br />

Übung 2.1.10 (Nullteiler und Nicht-Einheiten). Sei R ein Ring.<br />

1. Ein Element r ∈ R \ {0} heißt Nullteiler, falls es ein Element s ∈ R \ {0} gibt mit<br />

rs = 0 oder sr = 0. Bestimme alle Nullteiler von Z/nZ für n ∈ Z.<br />

2. Zeige anhand eines Beispiels: Im Allgemeinen folgt aus rs = 1 für r, s ∈ R nicht<br />

notwendig, dass r und s Einheiten in R sind.<br />

Hinweis: Betrachte zum Beispiel R = (End(V ), +, ◦), wobei V der Vektorraum aller<br />

reellen Folgen ist.<br />

2.2 Integritätsbereiche<br />

Definition 2.2.1. Sei R ein Ring. Ein Element r ∈ R \ {0} heißt Nullteiler, wenn<br />

0 ∈ r(R \ {0}) ∪ (R \ {0})r. Ein Integritätsbereich ist ein kommutativer Ring R<br />

mit 1 ≠ 0 ohne Nullteiler.<br />

Beispiel 2.2.2. (i) Jeder Unterring eines Körpers ist ein Integritätsbereich: Wenn<br />

r ≠ 0 und sr = 0, dann folgt 0 = 0 · r −1 = srr −1 = s und analog für rs = 0.<br />

Insbesondere ist Z ⊆ Q ein Integritätsbereich.<br />

(ii) Z/4Z ist kein Integritätsbereich, weil [2] · [2] = [0]. Dagegen ist Z/2Z sogar ein<br />

Körper. Wir werden später sehen, dass Z/nZ genau dann ein Integritätsbereich<br />

ist, wenn es ein Körper ist, und dies genau dann auftritt, wenn n (bzw. −n)<br />

eine Primzahl ist.<br />

⊓⊔<br />

Proposition 2.2.3. Wenn R ≠ {0}, dann sind äquivalent<br />

(1) R ist Integritätsbereich.<br />

(2) Aus ra = rb mit r ≠ 0 folgt a = b.<br />

Beweis. Für die Implikation ”<br />

(1) ⇒ (2)“ schließt man<br />

r ≠ 0, ra = rb =⇒ r(a − b) = 0<br />

(1)<br />

=⇒ a − b = 0 =⇒ a = b<br />

und die Umkehrung sieht man mit<br />

r ≠ 0, ra = 0 =⇒ ra = r0<br />

(2)<br />

=⇒ a = 0.<br />

⊓⊔<br />

Proposition 2.2.4. Wenn R ein Integritätsbereich ist, dann sind auch der Ring<br />

R[[X 1 , . . . , X k ]] der formalen Potenzreihen und der Ring R[X 1 , . . . , X k ] der Polynome<br />

über R Integritätsbereiche.

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