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Skript - Universität Paderborn

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1.2 Gruppenwirkungen 9<br />

Die folgende Proposition zeigt, wie man in sehr allgemeinen Situationen aus<br />

Gruppenwirkungen Darstellungen machen kann.<br />

Proposition 1.2.12. Sei G eine Gruppe und G × X → X eine Gruppenwirkung.<br />

Weiter sei Y eine beliebige nichtleere Menge sowie F(X, Y ) die Menge der Abbildungen<br />

von X nach Y . Dann definiert<br />

Φ: G × F(X, Y ) → F(X, Y ), (g · f)(x) = f(g −1 · x)<br />

eine Gruppenwirkung. Wenn Y ein Vektorraum ist und F(X, Y ) die durch die<br />

punktweisen Operationen definierte Vektorraumstruktur trägt, dann ist Φ eine Darstellung.<br />

Beweis. Übung.<br />

⊓⊔<br />

Übung 1.2.1 (Affine Gruppe). Für n ∈ N sei G := GL(n, R) × R n . Bestimme eine Gruppenstruktur<br />

auf G, so dass<br />

eine Gruppenwirkung von G auf R n ist.<br />

Φ : G × R n → R n , ((A, v), x) ↦→ Ax + v<br />

Übung 1.2.2 (Äquivalenzklassen). Für n ∈ N sei<br />

Φ n : Z × Z → Z, (k, l) ↦→ k ⋆ l := l + n · k .<br />

Zeige, dass Φ n eine Gruppenwirkung von Z auf sich selbst definiert und bestimme die Bahn<br />

[l] eines Elements l ∈ Z und den Bahnenraum. Zeige, dass<br />

wohldefiniert sind.<br />

[l] + [l ′ ] := [l + l ′ ] und [l] · [l ′ ] := [l · l ′ ]<br />

Übung 1.2.3 (Bahnen). Sei G = O(2, R) und X = {A ∈ Mat(2 × 2, R) | A = A T } die<br />

Menge der symmetrischen (2 × 2)-Matrizen. Definiere<br />

Φ : G × X → X, (g, A) ↦→ gAg −1 .<br />

Zeige, dass Φ eine Gruppenwirkung von G auf X ist. Bestimme den Bahnenraum und<br />

beschreibe die Bahnen mit Hilfe von det A und tr A.<br />

Übung 1.2.4 (Gruppenwirkung und Äquivalenzklassen). Beweise Proposition 1.2.6 aus<br />

der Vorlesung: Ist G × X → X eine Gruppenwirkung, so definiert<br />

x ∼ y : ⇐⇒ ∃g ∈ G mit g · x = y<br />

eine Äquivalenzrelation auf X. Die Äquivalenzklasse von x ∈ X ist gegeben durch<br />

G · x = {g · x | g ∈ G} .<br />

Übung 1.2.5 (Diskrete dynamische Systeme). Für A ∈ GL(n, C) betrachte das diskrete<br />

dynamische System (d.h. folgende Gruppenwirkung von Z auf C n )<br />

Φ : Z × C n → C n , (k, v) ↦→ A k v .<br />

Zeige: Es gibt genau dann endliche Bahnen außerhalb von {0} ⊆ C n , wenn A einen Eigenwert<br />

λ ∈ C hat mit λ k = 1 für ein k ∈ N.

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