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Skript - Universität Paderborn

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68 3 Moduln<br />

Proposition 3.3.5. Sei R euklidisch und r ∈ R habe die Faktorzerlegung r =<br />

up n1<br />

1 · · · pn k<br />

k<br />

mit p j ∈ R nichtassoziierte Primelemente und u ∈ Unit(R). Dann<br />

gilt<br />

R/rR ∼ k⊕<br />

= R/p n i<br />

i R.<br />

i=1<br />

Beweis. Induktion über k: Schreibe r = r ′ p n k<br />

k<br />

. Dann sind r′ und p n k<br />

k<br />

teilerfremd, d.h.<br />

wir haben mit Proposition 2.3.5 R = r ′ R + p n k<br />

k<br />

R. Mit dem Chinesischen Restsatz<br />

(d.h. Lemma 3.3.4) und Induktion folgt<br />

( k−1<br />

)<br />

⊕<br />

R/rR ∼ = R/r ′ R ⊕ R/p n k<br />

k R ∼ = R/p ni<br />

i R ⊕ R/p n k<br />

k R ∼ k⊕<br />

= R/p ni<br />

i R.<br />

i=1<br />

i=1<br />

⊓⊔<br />

Übung 3.3.3 (Chinesischer Restsatz).<br />

1. Seien m, n ∈ Z teilerfremd, und seien a, b ∈ Z. Zeige, dass es für das System von<br />

Kongruenzengleichungen<br />

x ≡ a mod m,<br />

x ≡ b<br />

mod n<br />

eine Lösung x ∈ Z gibt. Bestimme alle Lösungen.<br />

2. Löse folgendes System von Kongruenzgleichungen<br />

x ≡ 3 mod 5,<br />

x ≡ 5 mod 8,<br />

x ≡ 2 mod 7.<br />

Übung 3.3.4. Als eine Bande von 17 Piraten ihre Beute bestend aus n Talern gleichmäßig<br />

unter sich aufteilen wollte, blieben 3 Taler übrig, und die Piraten beschlossen, diese ihrem<br />

chinesichen Koch Wun Tu als Dank für die gute Verpflegung zukommen zu lassen. Doch<br />

6 Piraten starben bei einem Gefecht, und als die übrigen die Beute erneut unter sich<br />

aufteilen wollten, blieben 4 Taler übrig, und wieder beschlossen sie, diese ihrem Koch zu<br />

geben. Schließlich ging ihr Schiff unter, und nur 6 Piraten, der Koch und die Beute wurden<br />

gerettet. Als nun die überlebenden 6 Piraten die Beute unter sich aufteilen wollten, blieben<br />

für den Koch 5 taler übrig. Nun aber hatte der Koch genug von seinen ach so gütigen herren.<br />

Er zauberte ihnen eine wohlschmeckende Pilzsuppe, die keiner der Piraten überlebte. So<br />

konnte er alle n Taler für sich behalten. Welches sind die zwei kleinstmöglichen Werte für<br />

n<br />

Übung 3.3.5 (Ostern). Der Ostertermin wurde auf den ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond<br />

festgelegt. Um diesem Datum eine mathematische Grundlage zu geben, hat Carl Friedrich<br />

Gauß folgende Berechnungsmethode ersonnen:<br />

Für unseren Gregorianischen Kalender seien M, N ∈ N 0 für das Jahrhundert von 100·k<br />

bis 100 · k + 99 wie folgt gegeben: Es seien p := [ ] [<br />

k<br />

3 und q := k<br />

]<br />

4 , wobei [x] die Abrundung<br />

der Zahl x ist. Dann ist M der Rest der Division von 15 + k − p − q durch 30, und N der<br />

Rest der Division von 4 + k − q durch 7.<br />

Außerdem ergebe die Division<br />

der Jahreszahl durch 19 den Rest a ,<br />

der Jahreszahl durch 4 den Rest b ,<br />

der Jahreszahl durch 7 den Rest c ,<br />

der Zahl 19a + M durch 30 den Rest d ,<br />

der Zahl 2b + 4c + 6d + N durch 7 den Rest e .<br />

Dann fällt der Ostersonntag auf den (22 + d + e)-ten März oder den (d + e − 9)-ten<br />

April. Dabei gibt es die zwei Ausnahmen:

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