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Skript - Universität Paderborn

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78 4 Körpererweiterungen<br />

⊓⊔<br />

Übung 4.1.1. Für α ∈ C sei Q(α) der von Q und α erzeugte Unterkörper von C. Bestimme<br />

den Grad [Q(α) : Q] für<br />

3√ √ √<br />

α = i, 2, 2 + 3 .<br />

Wie lassen sich die Elemente von Q(α) beschreiben Was ist mit α = π<br />

Übung 4.1.2 (Inverse). Sei α ∈ C eine Nullstelle des irreduziblen Polynoms X 3 −3 X +4.<br />

Man gebe das Inverse von α 2 +α+1 in Q(α) explizit in der Form aα 2 +bα+c mit a, b, c ∈ Q<br />

an.<br />

Übung 4.1.3 (Kubische Gleichungen). Bestimme die Lösungen der Gleichung<br />

X 3 − X 2 − X − 2 = 0<br />

einerseits mit Hilfe des Verfahrens aus Bemerkung 4.1.8 und andererseits durch Erraten<br />

einer Lösung, Polynomdivision und Anwendung der p-q-Formel. Vergleiche die Ergebnisse.<br />

4.2 Zerfällungskörper<br />

Definition 4.2.1. Sei L Körper und K ein Unterkörper von L, dann sagt man,<br />

L ist eine Körpererweiterung von K und schreibt L/K und nennt L Erweiterungskörper<br />

von K. Wenn L/K eine Körpererweiterung ist, ist L insbesondere ein<br />

K-Vektorraum. Die Dimension [L : K] := dim K L (endlich oder unendlich) heißt der<br />

Grad der Erweiterung. Die Erweiterung L/K heißt endlich, wenn [L : K] < ∞.<br />

Proposition 4.2.2. Sei K ein Körper und p ∈ K[X] irreduzibel. Dann ist K[X]/(p)<br />

ist ein Körper. Weiter gilt<br />

(i) j : K → K[X]/(p)<br />

}<br />

ist ein (injektiver) Körperhomomorphismus.<br />

a ↦→ a + (p)<br />

(ii) Es gibt ein r ∈ K[X]/(p) mit p(r) = 0.<br />

Beweis. Nach Bemerkung 2.4.4 ist p prim, also ist nach Proposition 2.2.13 das<br />

Hauptideal (p) = pK[X] prim. Aber dann folgt mit Proposition 2.3.9 die Maximalität<br />

von (p) und Proposition 2.2.10 zeigt, dass L := K[X]/(p) ein Körper ist.<br />

Die Abbildung j ist als Verknüpfung der natürlichen Abbildungen K ↩→ K[X] →<br />

L ein Ringhomomorphismus und damit ein Körperhomomorphismus, der automatisch<br />

injektiv ist, weil ein Körper keine nicht-trivialen Ideale hat.<br />

2.1.13)<br />

Für r := X + (p) ∈ L gilt mit p =<br />

p(r) =<br />

n∑<br />

a k r k =<br />

k=0<br />

n ∑<br />

k=0<br />

a k X k und a k ∈ K ⊆ L (vgl. Beispiel<br />

n∑<br />

a k X k + (p) = p + (p) = (p) = 0 ∈ L.<br />

k=0<br />

⊓⊔<br />

Definition 4.2.3. Sei R ein Ring und f ∈ R[X]. Man sagt, f zerfällt über R,<br />

wenn es ein Produkt von Linearfaktoren (X − r) mit r ∈ R und einem Element<br />

a ∈ R ist: f = a(X − r 1 ) · · · (X − r n ).

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