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Skript - Universität Paderborn

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2.1 Ringe und Ideale 31<br />

Beispiel 2.1.5. (i) Z hat keine echten Unterringe. Die Einheiten von Z sind 1 und<br />

−1.<br />

(ii) C k+1 (]a, b[) ist ein Unterring von C k (]a, b[). Die Einheiten von C k (]a, b[) sind<br />

gerade die k-fach stetig differenzierbaren Funktionen, die nirgendwo verschwinden.<br />

(iii) Sei R = Mat(n × n, K). Dann gilt Cent(R) = K1. Außerdem bilden z.B. die<br />

Diagonalmatrizen oder die oberen Dreiecksmatrizen Unterringe von R. Die Einheiten<br />

von R sind gerade die invertierbaren Matrizen.<br />

(iv) Ein kommutativer Ring mit 1 ≠ 0 ist ein Divisionsring genau dann, wenn er ein<br />

Körper ist.<br />

Beispiel 2.1.6. Sei H = R 4 mit einer vorgegebenen Basis, die mit {1, i, j, k} bezeichnet<br />

wird. Wir setzen<br />

· 1 i j k<br />

1 1 i j k<br />

i i −1 k −j<br />

j j −k −1 i<br />

k k j −i −1<br />

Setzt man jetzt die Multiplikation {1, i, j, k} × {1, i, j, k} → H reell bilinear<br />

fort, so erhält man eine Multiplikation bzgl. der (H, +, ·) zu einem Divisionsring,<br />

den Quaternionen, wird. Dabei ist das multiplikative Inverse eines Elements z =<br />

r + is + ju + kv ≠ 0 durch<br />

z −1 =<br />

r − is − ju − kv<br />

r 2 + s 2 + u 2 + v 2<br />

gegeben. Die Ähnlichkeit mit der Konstruktion der komplexen Zahlen ist evident.<br />

Übung 2.1.1. Sei (R, +, ·) ein Ring.<br />

(i) Zeige: Cent(R) ist ein kommutativer Unterring von R.<br />

(ii) Zeige: ( Unit(R), ·) ist eine Gruppe, d.h. · ist assoziativ, es existiert ein Einselement<br />

und zu jedem Element ein Inverses.<br />

(iii) Sei n ∈ Z und r ∈ R. Gib eine Definition für r n an und weise r n r m = r n+m nach.<br />

Zeige weiter, dass (rs) n = r n s n gilt, falls s ∈ R mit r kommutiert, d.h. rs = sr.<br />

(iv) Zeige: Wenn zu jedem r ∈ R \ {0} ein s ∈ R mit rs = 1 existiert, dann ist R ein<br />

Divisionsring.<br />

(v) Sei a ∈ Unit(R) und x ∈ R mit ax = 0. Zeige: x = 0.<br />

Definition 2.1.7. Sei R ein Ring und X 1 , . . . , X k Symbole. Elemente von N k 0 nennen<br />

wir Multiindizes. Sie seien durch i = (i 1 , . . . , i k ) bezeichnet. Die Summe von<br />

zwei Multiindizes sei komponentenweise gegeben.<br />

(i) Eine formale Potenzreihe in X 1 , . . . , X k mit Koeffizienten in R ist eine formale<br />

Summe<br />

∑<br />

a i X i := ∑<br />

a i X i 1<br />

1 · · · Xi k<br />

k<br />

,<br />

i∈N k 0<br />

i∈N k 0<br />

wobei die a i ∈ R sind. Dies ist zunächst nichts anderes als eine suggestive<br />

Schreibweise für eine Folge (a i ) i∈N k<br />

0<br />

von Elementen in R. Der Sinn dieser<br />

Schreibweise liegt darin, dass sie die folgende Multiplikation auf der Menge

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