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Bausteine - Referate - Jana Milosovicova - Urban Design English

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Wasser<br />

<strong>Bausteine</strong> - <strong>Referate</strong><br />

5. Wirkungseinschätzung und weitere<br />

externe Maßnahmen für die<br />

Zustandsverbesserung von Oberflächengewässern<br />

Während in Hamburg allein das Auffangen von<br />

Mischwasser zu einer signifikanten Zustandsverbesserung<br />

von Alster und Elbe führten, dürften<br />

in Berlin aufgrund der vielfältigen Gründe für<br />

die Schadstoffbelastung (insbesondere Mischwassereinträge<br />

bei Starkregenereignissen, Klärwerkeinträge,<br />

langsame Fließgeschwindigkeit,<br />

landwirtschaftliche Vorbelastung, Vorbelastung<br />

durch den Braunkohleabbau) Maßnahmen zur<br />

Vermeidung von Mischwassereinträgen in die<br />

Oberflächengewässer jedenfalls nicht für den<br />

nach Wasserrahmenrichtlinie erforderlichen<br />

Qualitätssprung von einem unbefriedigenden<br />

(Stufe 4) zu einem guten Zustand (Stufe 2) ausreichen.<br />

Welchen Erfolg versprechen also die<br />

Rückhaltebecken in Berlin<br />

Die Bedeutung der Mischwasserrückhaltung<br />

lässt sich am oben aufgezeigten Beispiel der<br />

Phosphorbelastung illustrieren: Die Mischwassereinträge<br />

machen diesbezüglich derzeit mehr<br />

als 30% der gesamtstädtischen Emissionen aus.<br />

Gelingt es, all das bei Starkregen überlaufende<br />

Mischwasser abzufangen, würde auf einen Schlag<br />

eine erhebliche Wasserentlastung erreicht werden.<br />

Sie würde jedoch nicht ausreichen, einen<br />

gutes ökologisches Potenzial und einen guten<br />

chemischen Zustand im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie<br />

zu erreichen.<br />

Während andernorts das Rückhalten von<br />

Mischwasser ausreichen mag, die Ziele der<br />

Wasserrahmenrichtlinie bzw. der ländereigenen<br />

Umsetzungsverordnungen zu erreichen, bedarf<br />

es bei der Berliner Spree weiterer Maßnahmen.<br />

Im Gewässermanagement unterscheidet man<br />

zwischen der Sanierung und der Restaurierung.<br />

Unter Sanierung fallen solche Maßnahmen, die<br />

eine Reduzierung der Stoffeinträge zum Ziel<br />

haben (externe Maßnahmen). Dazu gehören<br />

also auch terrestrische oder aquatische Mischwasserrückhaltebecken.<br />

Interne Maßnahmen,<br />

die die Folgen der Eutrophierung im Gewässerkörper<br />

begrenzen sollen, bezeichnet man<br />

als Restaurierung. Zu den wirkungsvollen Restaurierungsmaßnahmen<br />

gehören z. B. die Tiefenwasserbelüftung,<br />

Entschlammung, Zwangszirkulation<br />

und Biomanipulation. Neben dem<br />

Einbau von Rückhaltebecken würde als weitere<br />

externe Maßnahme eine Stauraumkanalbewirtschaftung<br />

zur effektiveren Ausnutzung von im<br />

Kanalnetz vorhandenen Kapazitäten beitragen.<br />

Mit Hilfe ferngesteuerter Wehrklappen kann<br />

das Mischwasser innerhalb eines Radialnetzes in<br />

noch nicht voll beanspruchte Bereiche der Kanalisation<br />

geleitet werden. Für die Zustandsverbesserung<br />

der Spree in Berlin wird es darüber<br />

hinaus darauf ankommen, den Wirkungsgrad<br />

der angeschlossenen Kläranlagen zu verbessern.<br />

Die Nachrüstung aller Anlagen mit einer<br />

vierten Reinigungsstufe (Filtrationsstufe) würde<br />

dabei helfen, den Nährstoffgehalt zu reduzieren.<br />

Innerhalb der Stadt muss versucht werden, den<br />

Abfluss von Niederschlagswasser in die Kanalisation<br />

zu minimieren. Zu den wirksamen Maßnahmen<br />

innerhalb von Bestandsgebieten gehören<br />

Entsiegelungs- und Dachbegrünungsmaßnahmen,<br />

das Ableiten des Regenwassers von Dachund<br />

Hofflächen auf Vegetationsflächen sowie<br />

das Einleiten in unterirdische Auffangbecken.<br />

Letzteres ist jedoch, soweit es überhaupt möglich<br />

ist, in Bestandsgebieten mit großem Aufwand<br />

verbunden. Die Berliner Wasserbetriebe<br />

(BWB) begünstigen Kunden, die anfallendes<br />

Niederschlagswasser vor Ort versickern oder<br />

anderweitig nutzen. Die in den Allgemeinen<br />

Bedingungen für die Entwässerung in Berlin<br />

(ABE) der BWB geregelte Gebührenerhebung<br />

hängt insbesondere vom Anteil der versiegelten<br />

und befestigten Flächen ab. Versiegelte Flächen<br />

schlagen zu 100 % zu Buche. Nachlässe von 50<br />

% gibt es für begrünte Dächer und sog. Nassdächer<br />

sowie für das Einleiten des anfallenden<br />

Niederschlagswassers in ein Mulden-Rigolen-<br />

System mit gedrosselter Ableitung und Teilversickerung.<br />

Belohnt werden auch Kunden, die auf<br />

dem Grundstück anfallendes Regenwasser z.B.<br />

als Brauchwasser, für die Toilettenspülung oder<br />

zur Bewässerung nutzen. Flächen mit Rasengittersteinen,<br />

Splittfugenpflastern, Porenpflastern,<br />

Kies- und Splittdecken sowie Schotterrasen, bei<br />

denen anfallendes Niederschlagswasser zu einem<br />

großen Teil vor Ort versickern kann, gehen<br />

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