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Bausteine - Referate - Jana Milosovicova - Urban Design English

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Stadtklima<br />

<strong>Bausteine</strong> - <strong>Referate</strong><br />

Morgenstunden das offene Umland von den<br />

Sonnenstrahlen schneller erwärmt, während die<br />

Stadt aufgrund der vielen Häuser- und Gebäudeschatten<br />

sich langsamer erwärmt. Die Temperaturen<br />

werden bedingt durch die höher werdende<br />

Bauverdichtung zum Stadtzentrum hin<br />

höher. Hierbei spricht man von dem Phänomen<br />

der städtischen Wärmeinsel. Allerdings muss gesagt<br />

werden, dass schon durch mäßige Winde<br />

die Wärmeinsel wieder aufgelöst werden kann.<br />

Der Mittelwert der Temperaturuntschiede zwischen<br />

dem Umland und der Stadt liegt bei ca.<br />

0,5-1,5°C8. Allerdings liegt die Gefahr bei windstillen<br />

Tagen darin, dass die Temperaturdifferenz<br />

auch Werte von über 10°C annehmen kann.<br />

Da sich Wärmeinseln nur in verdichteten Stadtzentren<br />

bilden können, verlaufen sie eng an der<br />

räumlichen Grenze der äußeren Bebauung. Ferner<br />

führt die Eigenwärme der Stadt dazu, dass<br />

die Temperaturminima in der Nacht im Gegensatz<br />

zum Umland deutlich höher liegen, was<br />

wiederum zu einer merklich geringeren Anzahl<br />

an Frost- und Eistagen in der Stadt führt. So reduziert<br />

sich auch die Anzahl der Heiztage und<br />

es kommt auch zu einer Veränderung bzw. Verlagerung<br />

der Vegetationsperioden. Diese Verlagerung<br />

der Vegetationsperioden innerstädtischer<br />

Pflanzen kann zum Beispiel wie in Wien<br />

10-20 Tage9 betragen. Städtische Wärmeinseln<br />

konzentrieren sich nicht zwingend auf den Kern<br />

einer urbanen Agglomeration. Vielmehr können<br />

sie sich an unterschiedlichen urbanen Gebieten,<br />

ja sogar an einzelnen Gebäuden mit hofbildender<br />

Bebauung bilden. Neben den rein klimatischen<br />

Aspekten hat ein durch die Stadt verursachter<br />

Temperaturanstieg auch gesundheitliche<br />

Folgen für die darin lebenden Bewohner.<br />

4.2 Faktor - Niederschlag und<br />

Luftfeuchte<br />

Neben der Strahlung und der städtetypischen<br />

Eigenwärme ist der Einfluss der Stadt auf die<br />

Niederschläge prägend für das Stadtklima. Die<br />

Stadt wirkt auf verschiedene Art und Weise auf<br />

das Verhalten des Niederschlages, so hat zum<br />

Beispiel die städtische Überwärmung einen<br />

Anteil daran. Diese Überwärme kann die Luft<br />

über der Stadt zum Aufsteigen bringen und so<br />

diese unter geeigneten Bedingungen zum Niederschlag<br />

veranlassen. Dies kann dann auftreten,<br />

8 Vgl. R. D. Schmidt, Das Klima im Städtebau,<br />

Bundesforschungsanstalt für Landeskunde<br />

und Raumordnung,1980 S.12. 9 Vgl. H. Sukopp<br />

und R. Wittig (Hrsg.), Stadtökologie, Ein Fachbuch<br />

für Studium und Praxis,1998,S.144. 10<br />

wenn beispielsweise Luftmassen von hoher<br />

Luftfeuchtigkeit vom Wind über die Stadt getrieben<br />

werden. Neben diesem mitauslösenden<br />

Faktor beeinflusst auch die sogenannte<br />

Rauhigkeit der Stadt das Niederschlagsverhalten<br />

über der Stadt. Die Rauhigkeit der Stadt<br />

ist die Bezeichnung für das vertikale Profil der<br />

Stadt, das durch Hochhäuser und andere hohe<br />

Bauten gegeben ist. Die horizontale Bewegung<br />

der Luftmassen kann so durch diese Gebäude<br />

abgebremst werden. Hierdurch kann die Luft<br />

ebenfalls zum Aufsteigen gezwungen werden<br />

und unter Umständen auch zum Abregnen veranlasst<br />

werden. Eine Eigenart der Stadt ist, dass<br />

die entstehenden Wassermengen, welche durch<br />

das Abregnen verursacht werden, nicht auf der<br />

Oberfläche verbleiben und so allmählich verdunsten<br />

könnten. Das hohe Maß der Versiegelung,<br />

die fehlende Vegetation und das sofortige<br />

Ableiten des Regenwassers in die Kanalisation<br />

verhindern dies und tragen dazu bei, dass Stadtluft<br />

im allgemeinen trockener ist als die Landluft.<br />

Allerdings existieren in den Städten Industrien,<br />

welche ein hohes Maß an Luftfeuchtigkeit erzeugen.<br />

Diese Wasserstoffproduzenten sind u.a.<br />

Kraftwerke mit Kühltürmen oder auch Fabriken,<br />

die durch das Verbrennen von Öl zusätzlich<br />

Wasserdampf erzeugen und so ebenfalls zu Regenfällen<br />

beitragen können. Selbst verschmutzte<br />

Luft in der Stadt kann ein regenauslösender<br />

Faktor sein. Über dem Stadtgebiet befinden sich<br />

hohe Mengen an Staub und anderen Partikeln.<br />

Diese Partikel, auch Aerosole genannt, werden<br />

vor allem durch Verkehr, Industrie und Heizung<br />

verursacht und können als Kondensationskerne<br />

wirksam werden und so Niederschläge auslösen10.<br />

Diese vier regenauslösenden Faktoren<br />

tragen dazu bei, dass in urbanen Siedlungsgebieten<br />

die mittlere Niederschlagsmenge um ca.<br />

5-16%11 höher ist als im unbebauten Umland.<br />

In der Folge können Starkregenereignisse, Ge-<br />

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