Bausteine - Referate - Jana Milosovicova - Urban Design English
Bausteine - Referate - Jana Milosovicova - Urban Design English
Bausteine - Referate - Jana Milosovicova - Urban Design English
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Beim Bau der Häuser konnte nicht ganz auf<br />
das fossile Heizmittel Gas verzichtet werden,<br />
dennoch wird über 30m² Solarkollektoren auf<br />
einer Garage der Bedarf der Gebäude an Erdgas<br />
gesenkt. Die Warmwasserbereitung wird<br />
über 60% Erdgas und über 40% So-larenergie<br />
erreicht. Die Kosten für Wasser und Gas belaufen<br />
sich pro Monat auf etwa 30€. 20€ für<br />
Heizenergie und 10€ für Wasser. Die Sonnenenergie<br />
wird jedoch nicht nur aktiv durch die<br />
Kollektoren genutzt, sondern auch passiv durch<br />
Wintergärten an der Südseite der Häuser. Die<br />
Wärme kann außerdem durch Öffnungenan<br />
den Oberseiten der Wintergärten in die Obergeschosse<br />
ge-leitet werden, was ebenfalls den<br />
Heizenergiebedarfsenkt.<br />
Die Ausrichtung der Gebäude nach Norden<br />
und Süden ist ein weiterer ökologischer Faktor.<br />
Durch die Wintergärten im Süden wird<br />
die Sonnenenergie, wie schon erwähnt, effektiv<br />
genutzt und die geschlossene Nordfassade<br />
verhindert einen zu großen Wärmeverlust. Die<br />
weniger genutzten Räume wie die Küche und<br />
das Badezimmer sind nach Norden ausgerichtet,<br />
weil sie einen geringeren Heizbedarf haben. Die<br />
aufenthaltsintensiven Räume wie das Wohnzimmer<br />
dagegen sind nach Süden ausgerichtet, da<br />
sie von der Glasfront und damit von der Sonnenenergie<br />
profitieren können.<br />
Auch bei den Baustoffen wurde darauf geachtet,<br />
dass die Herstellung wenig energie-aufwendig<br />
ist. Außerdem sollen die Stoffe regenerierbar,<br />
wieder verwendbar und kompostierbar sein. So<br />
wurde zum Beispiel einheimisches Holz verwendet,<br />
Zellulose als Dämmstoff genommen, PVCfreie<br />
Folie auf dem Dach verlegt und weitere<br />
ökologische Baustoffe, wie zum Beispiel Glas,<br />
verwendet. Diese entsprechen den Vorgaben<br />
der Zielsetzung, die für diese Siedlung getroffen<br />
wurden.<br />
Die Lebenszeit der Häuser ist auf 60 Jahre angesetzt,<br />
jedoch weisen sie nach etwa 14 Jahren<br />
schon einige Mängel auf. Bei der Planung und<br />
dem Bau der Erdhügelhäuser wurde an der<br />
Südseite auf einen Dachüberstand verzichtet.<br />
Damit ist der konstruktive Holzschutz für die<br />
Fassade und die Fenster nicht mehr gegeben.<br />
Allerdings sind noch keine ernsthaften Schäden<br />
zu verzeichnen. Durch die Sonneneinstrahlung<br />
kommt esteilweise in den Wintergärten zu<br />
Kondenswasserbildung, die den gegebenenfalls<br />
gewählten Naturholzboden beeinträchtigen.<br />
Finanziert wurde das Projekt von den Eigentümern<br />
selbst. Die Gesamtkosten belaufen sich<br />
auf etwa 200.000€ pro Wohneinheit, was etwa<br />
einem Quadratmeterpreis von 1.500€ entspricht.<br />
Diese Ökosiedlung ist eine der vielfältigsten in<br />
Deutschland. Vor allem die Schaffung einer individuellen<br />
Nutzung von verschiedenen ökologischen<br />
Aspekten ist dabei gesondert hervorzuheben.<br />
Dabei sind aber alle drei Häuservarianten<br />
zu betrachten. Doch auch die Erdhügelhäuser<br />
bilden eine interessante und extravagante Lösung<br />
die ökologischen Ziele der Planer und der<br />
Stadt umzusetzen. Letztendlich ist die Ökosiedlung<br />
„Auf der Staig“ eine gelungene Ökosiedlung<br />
und macht ihrem Namen alle Ehre.<br />
5.6 „Lehmbausiedlung“ in Schöneiche<br />
Eine weitere Form der Ökosiedlung ist die<br />
Lehmbausiedlung in Schöneiche. Dieser kleine<br />
Ort liegt am östlichen Rand Berlins, in der Nähe<br />
des Bezirks Treptow- Köpenick, gehört aber<br />
schon zum Bundesland Brandenburg. Bei dieser<br />
Ökosiedlung handelt es sich um eine Reihenhaussiedlung,<br />
die als Eigentumsgesellschaft konzipiert<br />
ist und aus Eigeninitiative entstanden ist.<br />
Die Idee für diese Siedlung entstand im Frühjahr<br />
1991 von drei Familien, die sich den Wunschtraum<br />
einer schönen und günstigen Wohnmöglichkeit<br />
durch Selbsthilfe erfüllen wollten. Anlass<br />
für die Entscheidung selbst ein Eigenheim zu<br />
bauen war der Verlust der alten Wohnungen.<br />
Nach und nach begeisterten sich mehr Familien<br />
für eine solche Wohnmöglichkeit und es wohnen<br />
heute 13 Familien mit 39 Kindern in der<br />
Lehmbausiedlung.<br />
Alle Familien gründeten eine Bauherrengemeinschaft,<br />
die Interessengemeinschaft Landhof GbR,<br />
71