Bausteine - Referate - Jana Milosovicova - Urban Design English
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fe würden bei weniger als 10 m Durchmesser,<br />
eigene Klimaverhältnisse entwickeln. Wie wunderbar<br />
eine selbst so kleine Hoffläche wirken<br />
kann, zeigen die folgenden Bilder, aus unserer<br />
Präsentation, in einer Vorher- Nachher- Gegenüberstellung.<br />
Im Vergleich dazu sollen offene<br />
Grünflächen ohne Bäume erst ab etwa 1 ha<br />
Größe ein Eigenklima ausbilden können. „Ihre<br />
Temperatursenkende Wirkung steigt jedoch<br />
mit ihrer Ausdehnung an, bei 1 ha beträgt sie<br />
etwa 1 Kelvin, bei 100 ha um 3 Kelvin. Schmale,<br />
sozusagen lineare Anlagen eignen sich als<br />
Frischluftbahnen ab einer Mindestbreite von<br />
etwa 30 m².“22 Um eine für den Luftaustausch<br />
wichtige Thermik in Gang zu halten, sollen laut<br />
Overdieck schon geringe Temperaturdifferenzen<br />
genügen. Er ermittelte, dass „auch kleine<br />
Grünflächen von 100 m² (..) die Temperatur in<br />
ihrer unmittelbaren Umgebung bis zu 0,5 °C<br />
senken“23 können. Nach Erkenntnissen von<br />
Kleinlosen aus dem Jahr 1987, der den klimatischen<br />
Einfluss von Kleingartengebieten auf das<br />
angrenzende Stadtgebiet untersucht hat, sind<br />
bei einem 8,7 ha großen innerstädtischen Kleingartengebiet<br />
temperaturmindernde Wirkungen<br />
„bereits nach 50m nicht mehr von Relevanz,<br />
wohingegen das Klima einer 30 ha großen Kolonie<br />
Auswirkungen bis zu einer Entfernung von<br />
300 m auf das angrenzende Stadtgebiet hat.“24<br />
Wobei die „Wirkungsgrenze“ selbst bei großen<br />
Parkanlagen bei 250 m enden soll. Auch hier ist<br />
neben der Größe die Reichweite der klimatischen<br />
Eigenschaften abhängig von der jeweiligen<br />
Flächennutzung, Bebauungsart und dem<br />
Grünanteil der jeweiligen Umgebung. Horbert u.<br />
a. fassten 1982 solche Reichweiten zusammen.<br />
„In Richtung einer locker bebauten, begrünten<br />
Siedlung beträgt die Reichweite bis zu 1000 m.<br />
In Richtung eines Industriegebietes beträgt die<br />
Reichweite meist unter 300 m, wobei sogar<br />
„häufig“ eine Beeinflussung der wärmeren Luftmassen<br />
des Industriegebietes in Richtung der<br />
Grünanlage festgestellt wird.“25 Die Größe von<br />
Grünflächen hat natürlich auch für den Fortbestand<br />
der Tierarten eine Bedeutung. Bei Vögeln<br />
kann erst eine quadratische oder runde Fläche<br />
von mindestens 5 ha Größe für den Erhalt ihrer<br />
Population bedeutsam werden. Je größer der<br />
Durchmesser der Fläche (daher quadratisch<br />
oder rund) ist, desto weniger werden die Tiere<br />
von den auf den angrenzenden Flächen befindlichen<br />
Gegebenheiten gestört und desto mehr<br />
Nahrungsangebot und Fläche ist für weitere Arten<br />
vorhanden. Natürlich konkurrieren Grünflächen<br />
in der Stadt mit anderen Nutzungsanforderungen,<br />
so dass der Aspekt des Lebensraums<br />
für Tiere den anderen städtebaulichen Belangen<br />
gegenüber zu stellen ist. Um aber dennoch das<br />
Nahrungsangebot für die Insekten und Vögel<br />
sicher zu stellen, wäre ein Erhalt oder die Wiederherstellung<br />
natürlicher Wiesen zum Teil in<br />
Betracht zu ziehen. Wertvolle Biotope dieser<br />
Art befinden sich oft auf brach gefallenen alten<br />
Industrie- und Bahnhofsflächen. Bereits 1988<br />
forderte Dröge die Sicherstellung solcher Flächen<br />
mit „Rückzugs- und Ausbreitungsfunktion“<br />
ab einer Größe von 10 ha, da dort spezielle und<br />
seltene Arten vorkommen sollen. Das gleiche<br />
soll für „junge, strukturarme Brachflächen, wenn<br />
sie durch besondere Standortbedingungen das<br />
Vorkommen von spezialisierten und seltenen<br />
Arten ermöglichen oder eine Funktion als Verbindungsbiotop<br />
übernehmen können,“26 gelten.<br />
Ansonsten kann man mit Hilfe einer unter<br />
anderem alleeartig begrünten Straße nicht nur<br />
Nistplätze und Lebensräume schaffen, die Temperatur<br />
und Windgeschwindigkeit in diesem Bereich<br />
senken, sondern auch die Sedimentationsstäube,<br />
kleinere Schwebestäube und Schadgase<br />
in einem geringen Umfang filtern, um neben<br />
den bekannten erfrischenden und belebenden<br />
Effekten auch ökologische Gesichtspunkte zu<br />
nennen. „Vor dem Hintergrund langer Aufenthaltsdauer<br />
des Menschen im Siedlungsraum und<br />
relativ geringer Aufenthaltsqualität erlangen die<br />
ökologischen und psychosozialen Funktionen<br />
von Grünflächen in städtischen Siedlungsräumen<br />
gegenüber den Freiräumen eine [immer]<br />
höhere Wertschätzung.“ Miess führt dazu aus,<br />
dass sich mit Vegetationsflächen klimatisch ungünstige<br />
Bedingungen in der Stadt korrigieren<br />
oder zumindest günstig beeinflussen lassen. Da<br />
neben Pflanzengemeinschaften, z.B. bestehend<br />
aus Gräsern und Kräutern, auch Hecken wichtige<br />
Funktionen als Lebensräume für Pflanzen<br />
und Tiere übernehmen, wird dieser Position<br />
hier gefolgt. „Grün“ in der Stadt ist nach Miess<br />
stadtklimatisch als „eine Mischung aus größeren<br />
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