Bausteine - Referate - Jana Milosovicova - Urban Design English
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che von ca. 100.000 m², von denen etwa 70.000<br />
m² überbaut sind. Gerade bei einer Versiegelung<br />
in dieser Größenordnung ist es wichtig auf die<br />
Belange der Umwelt zu achten und ökologisch<br />
zu bauen. Ein Großteil der Dächer der 19 Gebäude<br />
sind begrünt und helfen, das Regenwasser<br />
in Zisternen zu sammeln und damit nicht in die<br />
Kanalisation abzuleiten. Das Regenwasser wird<br />
zum Teil aufbereitet und dient der Versorgung<br />
der Toiletten. Ein anderer Teil wird genutzt, um<br />
die umliegenden Wasserflächen, wie z.B. den<br />
Piano-See, mit Wasser zu versorgen. Die damit<br />
eingesparte Trinkwassermenge beträgt etwa 20<br />
Mio. Liter im Jahr.<br />
Im Sommer werden die Gebäude dagegen<br />
über diese Fernwärmeleitungen gekühlt. Dafür<br />
sorgt eine Kälteanlage.Aus diesem Grund sind<br />
Klimaanlagen in den Gebäuden überflüssig. Zur<br />
Bauzeit des Potsdamer Platzes trat die Wärmeschutzverordnung<br />
(WSchVO) für Gebäude<br />
in Kraft. Diese Verordnung regelt den energiesparenden<br />
Wärmeschutz und die Anforderungen<br />
an den Heizwärmebedarf der Gebäude.<br />
Alle Bauwerke des Areals unterboten die geforderten<br />
Werte der WSchVO, obwohl diese<br />
aufgrund des Baubeginns nicht berücksichtigt<br />
werden mussten. Die Summe aller Maßnahmen<br />
führt zu 70% geringeren CO2-Ausstoß.<br />
Auch die Bauweise mit Doppelfassaden ist ökologisch<br />
wertvoll. Dem Mauerwerk mit Fenstern<br />
ist eine Glasfassade vorgesetzt. Diese 2. Fassade<br />
schützt vor Lärm und Wind, lässt aber gleichzeitig<br />
Licht und Frischluft zu den dahinter liegenden<br />
Fenstern durch. Damit werden etwa 50%<br />
Primärenergie gegenüber einer Klimaanlage<br />
eingespart.<br />
Auch sonst gibt es im Daimler-Areal keine Klimaanlagen.<br />
Außerdem lassen sich alle Fenster<br />
öffnen.Im Übrigen besitzen die Gebäude ein<br />
ausgeklügeltes Lüftungs- und Fassadensystem,<br />
mit denen Temperaturschwankungen optimal<br />
geregelt werden können. Der verwendete<br />
Stahlbeton kann z.B. die Wärme speichern und<br />
gibt sie nur langsam wieder ab. Versorgt wird<br />
das Quartier durch das Heizkraftwerk Mitte,<br />
das mit Gas betrieben wird. Durch moderne<br />
Technik wird aus dem Brennstoff etwa 50%<br />
elektrische Energie gewonnen statt sonst nur<br />
30 – 40%. Die dabei anfallende Abwärme heizt<br />
die Gebäude des Potsdamer Platz während der<br />
kalten Jahreszeit durch Fernwärmeleitungen.<br />
4.7.5. Luftbild Potsdamer Platz<br />
Auch die Baustoffe sind ökologisch, so wurden<br />
für die Schalungsarbeiten Rüben- und Rapsöl<br />
verwendet, statt eines schädlichen Mineralöls.<br />
Weiterhin durften keine Tropenhölzer sondern<br />
nur einheimische Hölzer verwendet werden. Insgesamt<br />
wurden 1,4 Mio. Tonnen Beton und 0,5<br />
Mio. Tonnen Stahl verwendet. Die Anlieferung<br />
der Baustoffe erfolgte über die Bahn statt über<br />
LKWs und der Abtransport des Bodenaushubs<br />
wurde über den Landwehrkanal verschifft. Damit<br />
wurde die Lärm- und Schadstoffbelastung<br />
für die Stadt erheblich gesenkt.<br />
Doch auch die Freiraumplanung und soziokulturelle<br />
Aspekte wurden bei den Planungen beachtet.<br />
Neben dem Piano-See, der nach dem<br />
Architekten Renzo Piano benannt wurde, existieren<br />
im Umfeld des Potsdamer Platzes noch<br />
zwei Parks, der Henriette-Herz-Park und der<br />
Tilla-Durieux-Park. Somit gibt es auch einen ge-<br />
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