Bausteine - Referate - Jana Milosovicova - Urban Design English
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Klimaprognose Berlin Brandenburg<br />
<strong>Bausteine</strong> - <strong>Referate</strong><br />
zer Landschaften mit ihrer Funktion und Attraktivität,<br />
was gerade die für Brandenburg typischen<br />
Moore und Feuchtgebiete betrifft.<br />
Die Ansprüche an die - künftig noch stärker<br />
begrenzte - Ressource Wasser werden also<br />
zunehmen. „Der Wasserverbrauch durch Industrie,<br />
Haushalte, Tourismus und Landwirtschaft<br />
[ist] gemessen am Wasserdargebot sehr hoch,<br />
so dass es zu Nutzungskonflikten z.B. zwischen<br />
Wasserwirtschaft und Naturschutz kommt.“<br />
3.3 Heißen Zeiten entgegen: Auswirkungen<br />
auf den menschlichen<br />
Organismus<br />
Anders als auf den Raum, für den hauptsächlich<br />
die Veränderungen der Niederschläge relevant<br />
sind, betreffen den Menschen die steigenden<br />
Temperaturen direkt. Ins öffentliche Bewusstsein<br />
dringt dieser Umstand bisher nur in extremen<br />
Wettersituationen, etwa im Rekordsommer<br />
2003, als die Medien tausende Hitzetote in Europa<br />
vermeldeten. Die andere Extremsituation<br />
stellen sehr kalte Winter dar, in denen vor allem<br />
Obdachlose zu den Kältetoten zählen.<br />
Für den Zeitraum 2071 bis 2100 nennt eine<br />
Studie des Kieler Instituts für Weltwirtschaft im<br />
Auftrag des WWF über drei Mal so viele Hitzetote<br />
im Vergleich zu heute - allerdings ohne<br />
zu berücksichtigen, dass bis dahin vorbeugende<br />
Maßnahmen getroffen würden. Doch selbst<br />
unter Annahme vorbeugender Maßnahmen<br />
kommt die Studie noch immer auf etwa doppelt<br />
so viele Hitzetote wie heute. Nicht unerwähnt<br />
darf dabei jedoch die demografische<br />
Alterung der gesamten Bevölkerung bleiben,<br />
denn besonders Ältere zählen bei extremer<br />
Hitze zur Risikogruppe (z.B. wegen Kreislaufbeschwerden).<br />
Dem entgegen steht ein leichter Rückgang der<br />
Kältetoten im Winter, der jedoch weitaus geringer<br />
ausfällt, als die Zunahme der Hitzetoten.<br />
Netto seien daher immer noch deutlich mehr<br />
klimabedingte Sterbefälle zu erwarten als heute.<br />
Darüber hinaus führe vor allem im Sommer<br />
der Temperaturanstieg zu Einschränkungen der<br />
körperlichen Leistungsfähigkeit - mit negativen<br />
Effekten für die Volkswirtschaft, die sich in einem<br />
Rückgang der Arbeitsleistung ausdrückt. So<br />
werde in Studien die Verringerung der Produktivität<br />
im Temperaturbereich 26 bis 36°C mit<br />
zwischen 3 % und 12 % angegeben.<br />
Schlecht abzuschätzen seien die steigenden<br />
Kosten für Gesundheitsausgaben. Die hitzebedingten<br />
Krankenhauskosten etwa beziffert die<br />
Studie mit einem sehr hohen Schwankungsbereich<br />
auf einen dreistelligen Millionenbetrag.<br />
3.4. Empfehlungen des Potsdam-<br />
Instituts<br />
Ist Klimawandel ein Thema, dass nur Wissenschaftler<br />
in ihren Elfenbeintürmen beschäftigt<br />
Mitnichten! Teile der Wirtschaft haben die Zeichen<br />
der Zeit längst erkannt und bereiten sich<br />
schon heute vor. „Während Wissenschaftler die<br />
Brisanz der Lage betonen, findet in der Assekuranz<br />
ein Umdenken statt: Auch bisher wenig<br />
wahrscheinliche Katastrophenszenarien müssen<br />
in die Risikobewertung eingebunden werden“,<br />
bezieht etwa die Münchner Rückversicherungs-<br />
Gesellschaft Stellung zum Thema Klimawandel.<br />
Der Politik sollte dies Aufforderung sein, der<br />
Wirtschaft zu folgen und ihrerseits schon heute<br />
Maßnahmen zu ergreifen.<br />
„Dies schließt auch vermehrte Anstrengungen in<br />
Richtung auf einen `integrierten Klimaschutz´ mit<br />
ein, um Ursachen (sofern noch möglich) zu vermeiden,<br />
bereits eingetretene Wirkungen zu vermindern<br />
und Anpassungen an unvermeidbare Folgen<br />
vorzunehmen“, so der Report des Potsdam-Instituts.<br />
Die ersten Maßnahmen, die gegenwärtig<br />
getroffen werden könnten, werden dabei wie<br />
folgt beschrieben:<br />
„Sensitivitäts- und Risikoanalysen dienen dabei zum<br />
einen dem Informationsgewinn hinsichtlich zukünftiger<br />
Entwicklungen, zum anderen der Ableitung<br />
geeigneter Adaptions- und Managementstrategien.<br />
Auf diese Weise lassen sich dann möglicherweise<br />
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