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Bausteine - Referate - Jana Milosovicova - Urban Design English

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Stadtklima<br />

<strong>Bausteine</strong> - <strong>Referate</strong><br />

3. Faktoren des Stadtklimas<br />

Das Klima einer Stadt wird durch mannigfaltige<br />

Ursachen und Faktoren beeinflusst. Ein signifikanter<br />

„Verursacher“ ist der hohe Grad der<br />

Versiegelung und die damit einhergehende<br />

Reduzierung der innerstädtischen Vegetation.<br />

Ebenso wirken die durch Industrie, Haushalt und<br />

Verkehr emittierten Schadstoffe sich nachhaltig<br />

auf das Klima und die Luftqualität aus. Ferner<br />

beeinflusst das „Profil“ einer Stadt die innerstädtischen<br />

Luftbewegungen, so kann Richtung<br />

und Stärke des Windes durch Straßen und Gebäuden<br />

umgeleitet und verstärkt werden. Daneben<br />

ist die Sonnenstrahlung und die Atmosphärenstrahlung<br />

ein Faktor, der das Stadtklima<br />

verändert. Denn die Stadtoberflächen, die die<br />

Strahlung aufnehmen, erwärmen sich abhängig<br />

von ihren stofflichen Eigenschaften und können<br />

so einen innerstädtischen Temperaturanstieg<br />

verursachen. Die folgenden zwei Beispiele sollen<br />

verdeutlichen inwiefern die Beachtung des<br />

städtischen Klimas bei städtebaulichen Eingriffen<br />

wichtig und notwendig ist.<br />

3.1 Beispiele – Stadtklima<br />

In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts begann<br />

man südlich von Heidelberg eine Satellitensiedlung<br />

für etwas 11000 Einwohner zu errichten.<br />

Das Bauprojekt wurde von staatlicher Seite subventioniert<br />

und sollte aufgrund seiner Lage beispielhaft<br />

für die Verknüpfung von <strong>Urban</strong>ität und<br />

Umwelt-freundlichkeit sein. Nach der Teilfertigstellung<br />

und des Bezuges durch die Einwohner<br />

Mitte der 70er Jahre kam es allerdings zu nicht<br />

vorhergesehen Komplikationen. Der hohe Grad<br />

der Baumassenverdichtung und die Gebäudehöhe,<br />

die dunkle Außenwandgestaltung und eine<br />

daraus resultierende mangelnde Luftzirkulation<br />

brachten einen enormen lokalen Temperaturanstieg<br />

mit sich. So kam es, dass an hochsommerlichen<br />

Tagen die Temperaturen in den Innenhöfen<br />

9°C höher waren als die des unbebauten<br />

Umlandes. Die besagte fehlende Luftzirkulation<br />

unterstützte diesen Effekt, da warme Luftnicht<br />

in ausreichenden Mengen abgeführt werden<br />

konnte und keine erfrischenden und kühlenden<br />

Winde in das bebaute Gebiet gelangen konnten.<br />

Des Weiteren wurden bei der Planung dieser<br />

Siedlung keine möglichen Belastungen aufgrund<br />

der Windrichtung untersucht. Die Folge war,<br />

dass man ein Zementwerk, welches permanent<br />

aus Südwesten eine Staubwolke in die Siedlung<br />

trieb nicht in der Planung berücksichtigte. Diese<br />

städtebaulichen Bedingungen beeinträchtigten<br />

unmittelbar die Lebens– und Wohnqualität in<br />

einem erheblichen Maße. Denn die stark erhöhten,<br />

drückenden Temperaturen und die stetigen<br />

Belastungen durch den Staub des Zementwerks<br />

beeinflussten das Wohlbefinden maßgeblich. Als<br />

zweites Beispiel seien in den 60er Jahren des<br />

20. Jahrhunderts in England an verschiedenen<br />

Orten errichtete Einkaufszentren angeführt. In<br />

der Regel bildete dort ein Hochhaus den Mittelpunkt,<br />

welches von Bauten geringerer Höhe<br />

flankiert war. Doch bei der Planung und der Realisierung<br />

wurde der Einfluss des Windes nicht<br />

berücksichtigt. Als Ergebnis kam es in der Umgebung<br />

zum Hochhaus zu starken Windböen,<br />

die das Wohlbefinden und vor allem das Sicherheitsgefühl<br />

der Einkäufer beeinflussten3. Erst im<br />

Nachgang wurde der Einfluss des Windes auf<br />

das Hochhaus untersucht und hatte zur Folge,<br />

dass kostenintensive Umbauten durchgeführt<br />

werden mussten. Diese Beispiele sollen verdeutlichen,<br />

dass die Auswirkungen städtebaulicher<br />

Entwicklung auf das Stadtklima erheblich<br />

sein können und von Planern berücksichtigt<br />

werden müssen. Schließlich können stadtklimatische<br />

Veränderungen neben der Wohnfunktion<br />

auch die Wirtschafts- und Erholungsfunktionen<br />

eines Stadtteiles nachhaltig beeinträchtigen. Darüber<br />

hinaus können diese auch Einfluss auf das<br />

subjektive Empfinden und die Wahrnehmung<br />

im Hinblick auf Wohlbefinden und Sicherheit<br />

haben.<br />

4. Faktor – Strahlung<br />

Das oben angeführte Beispiel zeigt, dass ist<br />

der Einfluss der Strahlung auf urbane Siedlungsräume<br />

sehr hoch ist. Neben der Sonnenstrahlung<br />

treffen auch weitere Strahlungsarten<br />

auf die Stadt, die sich in der Wellenlänge und<br />

Wirkung unterscheiden. Die ultraviolette Strah-<br />

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