Bausteine - Referate - Jana Milosovicova - Urban Design English
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Verkehr und Mobilität - Stadtklima<br />
<strong>Bausteine</strong> - <strong>Referate</strong><br />
freundliche Planung sehr wichtig. Man sollte<br />
beachten, dass die Plangebiete, die in einem<br />
suburbanen Raum liegen und die Entfernungen<br />
zu den nächsten Zentren nicht zu groß sind<br />
und auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
schnell und einfach zu erreichen sind. Wie in Kapitel<br />
6 erläutert, verfügt Berlin über ein sehr gut<br />
ausgebautes und organisiertes Personennahverkehrsnetz,<br />
mit U-Bahn, S-Bahn, Straßenbahn und<br />
Buslinien. Dies ist eine gute Vorraussetzung dem<br />
deutschen Trend der zunehmenden Motorisierung<br />
der privaten Haushalte entgegenzuwirken.<br />
Schon die aktuellen Zahlen zeigen einen großen<br />
Unterschied zwischen der Motorisierungsrate in<br />
Deutschland und Berlin, so besitzen in Deutschland<br />
80 % der Haushalte mindestens ein Auto,<br />
in Berlin sind nur etwa 50 % der Haushalte motorisiert.<br />
Zudem hat Berlin als Stadtstaat mit 27<br />
% einen sehr hohen ÖPNV-Anteil im Gegensatz<br />
zu anderen Stadtstaaten. Ob das Ziel den<br />
Anteil des ÖPNV und NMIV weiter zu erhöhen<br />
und ein Verhältnis von 80 : 20, ÖPNV : MIV, in<br />
der zentralen Innenstadt zu schaffen, wirklich<br />
erreicht wird, ist fraglich. Die Zahlen des ÖPNV<br />
und NMIV haben in den letzten Jahren stark geschwankt<br />
und sind teilweise sogar rückläufig.<br />
Die gute Grundausstattung des Umweltverbundes<br />
kommt den Plangebieten, obwohl sie nicht<br />
im Stadtbereich liegen, sehr zugute. Das Plangebiet<br />
„Niederschöneweide“ ist gut gelegen und<br />
auch der Anschluss an den ÖPNV ist optimal,<br />
von dort sind es nur etwa 20 Minuten bis zu<br />
beiden Zentren und in fußläufiger Entfernung<br />
befindet sich zudem das Zentrum Schöneweide.<br />
Das Plangebiet „Friedrichshagener Straße“<br />
liegt mit 40 bis 50 Minuten Fahrzeit bis zum Alexanderplatz<br />
etwas abgelegen vom Berliner Zentrum,<br />
dafür ist der S-Bahnhof Köpenick in nur<br />
sechs Minuten erreichbar. Auch Erschließungsqualität,<br />
die die zumutbare fußläufige Entfernung<br />
zur nächsten Haltestelle angibt ist sehr wichtig.<br />
Hierbei schneiden die Plangebiete auch sehr gut<br />
ab. Bei den Plangebieten „Niederschöneweide“<br />
und „Spindlersfeld“ sind die S-Bahnstationen<br />
in unmittelbarer Nähe. Bei den anderen beiden<br />
Plangebieten befinden sich Bushaltestellen<br />
bzw. Tram-Haltestellen in direkter Umgebung.<br />
Außerdem sollte in einer Gebietsbegehung erkundet<br />
werden, ob in der Nähe der Plangebiete<br />
Einkaufsmöglichkeiten und öffentliche Einrichtungen,<br />
wie Schule und Kindergarten, vorhanden<br />
sind. Mit dieser Nutzungsmischung könnte<br />
ansatzweise das traditionelle Leitbild „Stadt der<br />
kurzen Wege“ realisiert werden. Es ist auch zu<br />
bedenken, dass die Bewohner ihr ursprüngliches<br />
Verkehrsverhalten erstmal beibehalten und sich<br />
nicht sehr stark von der neuen Raumstruktur<br />
und den Verkehrsangeboten beeinflussen lassen.<br />
Deswegen ist die Überlegung wichtig welche<br />
Zielgruppe mit dem Wohnprojekt angesprochen<br />
werden soll, um daraufhin zu überprüfen<br />
welches Plangebiet die optimale Verkehrsanbindung<br />
hat. Natürlich ist es auch wünschenswert,<br />
wenn wichtige Einrichtungen wie Supermarkt,<br />
Kindergarten und Grundschule in direkter Umgebung<br />
liegen und zu Fuß oder per Fahrrad erreichbar<br />
sind, so dass der Bewohner einen Teil<br />
der 3,6 Wege pro Tag ohne motorisierte Verkehrsmittel<br />
zurücklegen kann.<br />
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