Bausteine - Referate - Jana Milosovicova - Urban Design English
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Ökologisches Bauen<br />
<strong>Bausteine</strong> - <strong>Referate</strong><br />
4.7.6. Ansicht Hügelsiedlung<br />
wissen Naherholungswert für die Besucher des<br />
Platzes.<br />
Der Potsdamer Platz ist ein gutes Beispiel dafür,<br />
dass auch Großprojekte ökologisch ge-baut<br />
werden können und nicht immer Mitschuldige<br />
von enormen Umweltbelastungen sind. Das<br />
Daimler-Areal nimmt damit eine Vorreiter-<br />
Position für ökologisch geplante und gebaute<br />
Großprojekte ein. Ein besonderer Wert liegt<br />
natürlich auch insbesondere in der zentralen<br />
Lage des Gebietes in der Stadt. Hinzu kommt<br />
der hervorragende Anschluss an den ÖPNV<br />
sowie das Nahverkehrsnetz, so dass ein hohes<br />
KFZ- Verkehrsaufkommen vermieden werden<br />
kann.<br />
5.5 „Erdhügelhäuser“ in Donaueschingen<br />
Eine besondere Ökosiedlung befindet sich im<br />
Süden von Deutschland, genauer in Donaueschingen<br />
im Schwarzwald. Am Rande dieses<br />
Ortes wurde zwischen 1992 und 1993 eine<br />
Ökosiedlung mit dem Namen „Auf der Staig“<br />
gebaut.Es entstanden neben sechs Solar- und<br />
fünf Holzblockhäusern neun so genannte Erdhügelhäuser,<br />
die hier näher betrachtet werden<br />
sollen.<br />
Im Jahr 1992 wurde von der Stadt Donaueschingen<br />
ein Klimakonzept verabschiedet.Aus diesem<br />
Klimakonzept entwickelte sich die Zielsetzung<br />
für die Reihenhaussiedlung „Auf der Staig“. Die<br />
Häuser sollten möglichst wenig Bauland beanspruchen,<br />
sowie die Versiegelung so gering wie<br />
möglich halten. Außerdem sollten gesundheitsund<br />
umweltverträgliche Baustoffe verwendet<br />
und Solarenergie genutzt werden. Als letzte<br />
Zielsetzungen wurden die Minimierung des<br />
Heizenergiebedarfs und des Frischwasserbedarfs<br />
formuliert. Die Projektträger Archi Nova,<br />
die Bauherren und die Ar-chitekten entwickelten<br />
aus diesen Zielsetzungen ein Konzept, das<br />
die Energie- und die Baukosten senkt.<br />
Die neun Erdhügelhäuser wurden auf einer Fläche<br />
von 3.563m² in einer Reihe angelegt und<br />
sollten eine Tonnenform als Dachform erhalten.<br />
Die Tonnenform des Daches ermöglicht viele<br />
Freiheiten bei der Raumaufteilung und gleichzeitig<br />
ein gesundes Raum-klima im gesamten<br />
Bauwerk. Orientiert ist diese Bauweise an<br />
nordischen Vorbildern.Die Dächer der Erdhügelhäuser<br />
haben noch eine weitere besondere<br />
ökologische Funktion. Der Aushub, der beim<br />
Bau der Häuser aufkam, wurde bei der Fertigstellung<br />
der Gebäude wieder auf die Dächer<br />
aufgebracht und gab der Siedlung gleichzeitig<br />
ihren Namen.Dies hat gleich zwei Vorteile, zum<br />
einen die Senkung des Heizenergiebedarfs<br />
durch die isolierende Wirkung der Erde und<br />
zum anderen wird damit die Versiegelung des<br />
Bodens weitestgehend wieder aufgehoben. Die<br />
Erdfläche auf dem Dach ist durch die Tonnenform<br />
maximiert und durch einheimische Pflanzen<br />
vor Wind und Wasser geschützt, welche<br />
die Erdmasse wieder abtragen könnten. Die<br />
Pflanzen dienen ebenso zur Bindung von Luftschadstoffen<br />
und Staubpartikeln.Die Erde hilft<br />
außerdem, das Regenwasser zu sammeln und in<br />
Zisternen zu speichern. So wird das Regenwasser<br />
nicht ungenutzt in die Kanalisation geleitet.<br />
Die Überdeckung der Dächer schwankt von<br />
30cm im Firstbereich und 3m zwischen den<br />
einzelnen Häusern. Außerdem beeinflusst sie<br />
neben der Bauweise des Hauses das Raumklima,<br />
da die Isolation große Temperaturschwankungen<br />
verhindert. Insgesamt sind 3.413m² der<br />
Gesamtfläche begrünt.<br />
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