F. ErschlieÃungs- und ErschlieÃungsbeitragsrecht (Fischer), (pdf)
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F 337, 338 ErschlieÞungs- <strong>und</strong> ErschlieÞungsbeitragsrecht<br />
relevante Nutzung auch bereits dann zulÌsst, wenn das Gr<strong>und</strong>stÏck lediglich fÏr FuÞgÌnger<br />
erreichbar ist, also ein Zugang ausreicht BVerwG NVwZ 1989, 570 f. = ZMR 1989,<br />
73). Umgekehrt ist zum Erschlossensein Ïber das HeranfahrenkÎnnen hinaus erforderlich,<br />
dass auch ein HerauffahrenkÎnnen auf das Gr<strong>und</strong>stÏck mit Kraftfahrzeugen aller Art<br />
gewÌhrleistet sein muss, wenn das Bebauungsrecht fÏr das bebauungsrechtliche Erschlossensein<br />
voraussetzt, dass auf das Gr<strong>und</strong>stÏck mit Kraftfahrzeugen gefahren werden kann<br />
BVerwGE 78, 237, 241f. = NVwZ 1988, 354 f. = DVBl. 1988, 242). Letzteres ist i. d. R. bei<br />
Gr<strong>und</strong>stÏcken in Gewerbegebieten BVerwGE 88, 70, 75f. = NVwZ 1991, 1090, 1091 =<br />
DVBl. 1991, 593; NVwZ^RR 2001, 52 = DVBl. 2000, 1710 = KStZ 2000, 11 zu einem in<br />
einem sich nach §34 BauGB beurteilenden ,,faktischen Gewerbegebiet`` gelegenen<br />
Gr<strong>und</strong>stÏck, dessen Erschlossensein die Vorinstanz verneint hatte, weil ein Herauffahren<br />
mit Lastkraftwagen angesichts einer Parzellenbreite von nur 2,5 m nicht mÎglich sei; vgl.<br />
auch schon NVwZ 1988, 355) ^ Gleiches gilt natÏrlich in Industriegebieten ^ der Fall, so<br />
dass dort das Erschlossensein ein Herauffahren auf das Gr<strong>und</strong>stÏck voraussetzt <strong>und</strong> ein ^<br />
etwa durch einen Bebauungsplan ^ angeordnetes Zu- <strong>und</strong> Abfahrtsverbot unabhÌngig<br />
von tatsÌchlich bestehenden Zufahrten ein Erschlossensein verhindert BVerwGE 96, 116,<br />
119 f. = NVwZ 1995, 1211f. = DVBl. 1995, 55; vgl. auch OVG LÏneburg KStZ 1993, 14 f.;<br />
ferner VGH Mannheim KStZ 1987, 235, 236 = VBlBW 1988, 343 <strong>und</strong> BWGZ 2002, 486<br />
fÏr einen Bebauungsplan, der Zu- <strong>und</strong> Abfahrten zu einem Gr<strong>und</strong>stÏck nur bei ausdrÏcklicher<br />
entsprechender Festsetzung vorsieht), wÌhrend in Wohngebieten ein entsprechendes<br />
Verbot dem Erschlossensein nicht entgegensteht BVerwGE 78, 237, 241f. =<br />
NVwZ 1988, 354 f. = DVBl. 1988, 242; vgl. in diesem Zusammenhang auch BVerwGE 89,<br />
222, 224 ff. = NVwZ 1992, 490 ff. = DVBl. 1992, 374). Des ,,normalen`` Erfordernisses des<br />
lediglichen HeranfahrenkÎnnens bis zur HÎhe des Gr<strong>und</strong>stÏcks bedarf es wiederum fÏr<br />
in einem Wohngebiet gelegene <strong>und</strong> lediglich ^ planwidrig ^ gewerblich genutzte<br />
Gr<strong>und</strong>stÏcke OVG LÏneburg NVwZ-RR 2002, 266/7) sowie i. d. R. bei Gr<strong>und</strong>stÏcken<br />
in Mischgebieten BVerwGE 88, 70, 75 f. = NVwZ 1991, 1090, 1091 = DVBl. 1991, 593;<br />
vgl. aber VGH Mannheim, Urt.v.10.11.2005^2S913/05^[juris],wonachfÏreingewerblich<br />
genutztes Gr<strong>und</strong>stÏck im Mischgebiet eine ZufahrtsmÎglichkeit bestehen<br />
mÏsse, wobei dies ^ ungeachtet einer Zufahrt von der anderen ErschlieÞungsanlage ^<br />
auch im Falle einer ZweiterschlieÞung gelte; vgl. auch Driehaus § 17 Rdn. 89).<br />
Problematisch kann im Einzelfall sein, inwieweit der Erreichbarkeit eines Gr<strong>und</strong>stÏcks<br />
entsprechend den in Rdn. 335 f. genannten Anforderungen ein Hindernis entgegensteht<br />
vgl. dazu Gern KStZ 1988, 25 ff.). Ein solches Hindernis kann tatsÌchlicher oder rechtlicher<br />
Art sein, wobei es seine Ursache im Zustand der ErschlieÞungsanlage oder des Gr<strong>und</strong>stÏcks<br />
haben kann, dessen Erschlossensein in Rede steht. Gr<strong>und</strong>sÌtzlich beseitigen nur beachtliche,<br />
nicht ausrÌumbare Hindernisse das Erschlossensein BVerwG NJW 1978, 438 =<br />
DVBl.1978, 302 = KStZ 1978,135), wÌhrend das Erschlossensein i. S. des §133 I BauGB entfÌllt,<br />
wenn ein solches Hindernis tatsÌchlich nicht ausgerÌumt ist vgl. Rdn. 204). Ist also ein<br />
Hindernis zwar ausrÌumbar, aber noch) nicht ausgerÌumt, muss die Gemeinde so lange mit<br />
der Beitragserhebung warten, bis mit der Beseitigung des Hindernisses die Beitragspflicht<br />
entsteht. Generell unbeachtlich sind allerdings vom EigentÏmer selbst auf dem Gr<strong>und</strong>stÏck<br />
geschaffene Hindernisse wie Mauern, ZÌune, kÏnstlich angelegte WasserflÌchen,<br />
AufschÏttungen u. Ì. BVerwGE 79,1,7f.=NVwZ1988,630,631=DVBl.1988,896).<br />
Befindet sich das Hindernis auf dem Gr<strong>und</strong>stÏck, kann es nur beachtlich sein, wenn<br />
es ^ z. B. in Form einer natÏrlichen Gegebenheit wie Felswand, BÎschung, GewÌsser ^ die<br />
Bebauung ausschlieÞt, wobei allein die Vermittlung der Bebaubarkeit durch die abzurechnende<br />
ErschlieÞungsanlage von Bedeutung ist. Aber auch bei einer fehlenden Bebaubarkeit<br />
aufgr<strong>und</strong> eines solchen Hindernisses ist nicht ohne weiteres ein Erschlossensein zu<br />
verneinen. Dazu bedarf es nÌmlich noch der Feststellung, dass das Hindernis nicht mit<br />
dem Gr<strong>und</strong>eigentÏmer zumutbaren finanziellen Mitteln beseitigt werden kann. Als in<br />
diesem Sinne zumutbar anzusehen ist der Aufwand, den ein ,,vernÏnftiger`` EigentÏmer<br />
erbringen wÏrde, um die Bebaubarkeit seines Gr<strong>und</strong>stÏcks zu ermÎglichen BVerwG<br />
116 <strong>Fischer</strong> EL 19