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F. Erschließungs- und Erschließungsbeitragsrecht (Fischer), (pdf)

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ErschlieÞungsbeitragsrecht 293^296 F<br />

Zu den Kosten des Gr<strong>und</strong>erwerbs zÌhlt gem. §128 I 3 BauGB auch derWert der FlÌchen,<br />

die der Gemeinde im Umlegungsverfahren nach §§ 57 S. 4 <strong>und</strong> 58 I1 BauGB erschlie-<br />

Þungsbeitragspflichtig zugeteilt worden sind. Gemeint ist damit die Zuteilung von FlÌchen<br />

an die Gemeinde in einem Umlegungsverfahren nach § 55 II BauGB vgl. ausf. Driehaus<br />

§ 13 Rdn. 43 ff.; ferner zum VerhÌltnis von Umlegungs- <strong>und</strong> ErschlieÞungsbeitragsrecht<br />

MÏller-JÎkel ZfBR 2002, 224 ff.). Allerdings ist in §128 I 3 i.d. F. des Gesetzes Ïber das<br />

BauGB vom 8. 12. 1986 BGBl. I 2191) zwar § 57 S. 4 BauGB, nicht aber auch § 58 I 1<br />

BauGB genannt. Dies ist lediglich in der aufgr<strong>und</strong> der ErmÌchtigung in Art. 3 des vorgenannten<br />

Gesetzes erfolgten Bekanntmachung vom 8. 12. 1986 BGBl. I 2253) der Fall.<br />

Deshalb stellt sich die Frage, ob diese ErmÌchtigung auch eine Berichtigung i.S. des Art. 3<br />

des Gesetzes Ïber das BauGB ist <strong>und</strong>, falls man das verneint so Driehaus §13 Rdn. 46 ff.;<br />

Vogel in Kohlhammer-Komm §128 Rdn. 41; a. A. Ernst in Ernst/Zinkahn/Bielenberg/Krautzberger<br />

§128 Rdn. 10 a), §128 I 3 BauGB sich nur auf eine Zuteilung gemÌÞ § 57 S. 4 BauGB<br />

bezieht. Ein solches Ergebnis wÏrde zu einer unbeabsichtigten GesetzeslÏcke fÏhren.<br />

§128 I 3 BauGB ist einschrÌnkend dahin auszulegen, dass nur der Wert solcher FlÌchen<br />

zu berÏcksichtigen ist, die fÏr beitragsfÌhige ErschlieÞungsanlagen i. S. des §127 II BauGB,<br />

nicht auch ^ was nach § 55 II BauGB mÎglich ist ^ fÏr andere Anlagen zugeteilt worden sind<br />

LÎhr in Battis/Krautzberger/LÎhr §128 Rdn. 7). Die Kosten i. S. des §128 I 3 BauGB bemessen<br />

sich dabei nach derWertangabe im Umlegungsverzeichnis gem. § 68 I Nr. 4 BauGB.<br />

Gem. § 242 VI BauGB findet §128 I 3 BauGB, der im Hinblick auf die Ønderungen<br />

im Umlegungsrecht vgl. zur Umlegung Kap. B Rdn.1032ff.) <strong>und</strong> die sich infolge der<br />

Rspr. BVerwGE 61, 316, 322 = NJW 1981, 2370) zur alten Rechtslage ergebenden Schwierigkeiten<br />

bei fehlender IdentitÌt von Umlegungs- <strong>und</strong> Abrechnungsgebiet eingefÏgt worden<br />

ist, auch Anwendung, wenn der Umlegungsplan nach § 66 BauGB oder die Vorwegregelung<br />

nach § 76 BauGB bereits vor Inkrafttreten des BauGB am 1. 7. 1987 ortsÏblich<br />

i.S. des § 71 BBauG bekannt gemacht worden ist. § 242 VI BauGB ist aber im Zusammenhang<br />

mit dem die Ûberleitung des Umlegungsrechts behandelnden § 239 II BauGB<br />

a. F. ^ vgl. nunmehr § 233 I BauGB ^ zu sehen, so dass eine RÏckwirkung nur erfolgen<br />

darf, wenn die FlÌche fÏr den EigentÏmer erkennbar erschlieÞungsbeitragspflichtig zugeteilt<br />

worden ist. Deshalb <strong>und</strong> weil eine ErschlieÞungsbeitragspflicht nur einmal <strong>und</strong> in<br />

unverÌnderbarer HÎhe entsteht Rdn. 208), also § 242 VI BauGB nur die FÌlle erfasst, in<br />

denen bis zum 1. 7. 1987 eine sachliche Beitragspflicht noch nicht entstanden war Driehaus<br />

§13 Rdn. 49; LÎhr in Battis/Krautzberger/LÎhr §128 Rdn. 7; Vogel in Kohlhammer-Komm<br />

§ 128 Rdn. 42), bestehen keine verfassungsrechtlichen Bedenken gegen die angeordnete<br />

RÏckwirkung Bedenken erhebt jedoch Sailer in Cholewa/Dyong/von der Heide/Sailer §128<br />

Anm. III 2).<br />

Keine Kosten entstehen durch die Bereitstellung von Gr<strong>und</strong>stÏcken aus dem allgemeinen<br />

LiegenschaftsvermÎgen. Deshalb ordnet §128 I 2 BauGB an, dass der Wert der FlÌchen<br />

in den Aufwand einzubeziehen ist. MaÞgeblich ist der Wert, <strong>und</strong> zwar der Verkehrswert<br />

Driehaus §13 Rdn. 37; Ernst in Ernst/Zinkahn/Bielenberg/Krautzberger §128 Rdn. 15;<br />

LÎhr in Battis/Krautzberger/LÎhr §128 Rdn. 12; Vogel in Kohlhammer-Komm §128<br />

Rdn. 33), im Zeitpunkt der Bereitstellung, der sich danach bestimmt, wann durch irgendein<br />

gemeindliches, auch verwaltungsinternes, Handeln die beabsichtigte Verwendung der<br />

FlÌchen fÏr die ErschlieÞungsanlage erkennbar wird, indem die FlÌche ersichtlich aus dem<br />

allgemeinen LiegenschaftsvermÎgen ausscheidet BVerwG DÚV 1980, 834 f. = KStZ 1980,<br />

230 = BauR 1980, 351; NVwZ 1995, 1205, 1206 = KStZ 1996, 151 = ZMR 1995, 331). Das<br />

ist in erster Linie der Fall, wenn die dafÏr in der jeweiligen Gemeinde zustÌndige Stelle die<br />

entsprechende FlÌche durch einen formlosen Bereitstellungsakt der z. B. mit dem gemeindlichen<br />

StraÞenbau befassten Stelle fÏr die Anlegung einer bestimmten Erschlie-<br />

ÞungsstraÞe zur VerfÏgung stellt BVerwG NVwZ 1995, 1205, 1206 = KStZ 1996, 151 =<br />

ZMR 1995, 331). Fehlt es an einem solchen Bereitstellungsakt oder erfolgt dieser erst,<br />

nachdem die FlÌche tatsÌchlich fÏr die Anlegung etwa einer StraÞentrasse verwandt worden<br />

ist, ein die FlÌche erfassender Bebauungsplan die formelle Planreife i. S. des § 33 I<br />

EL 19 <strong>Fischer</strong> 103<br />

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