F. ErschlieÃungs- und ErschlieÃungsbeitragsrecht (Fischer), (pdf)
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ErschlieÞungsbeitragsrecht 208, 209 F<br />
rungen des Bauordnungsrechts an eine gesicherte Zufahrt voraussichtlich entsprochen werden<br />
kÎnnte, falls ein Bauantrag ein Bauvorhaben auf dem Hinterliegergr<strong>und</strong>stÏck vorsehen<br />
wÏrde, das von der ErschlieÞungsanlage tatsÌchlich erreichbar wÌre Ìhnlich VHG Kassel<br />
HSGZ 1992, 239, 240 f. <strong>und</strong> ZMR 1994, 585, 586 = HSGZ 1993, 460, wonach es ausreicht,<br />
dass der EigentÏmer nach hessischem Landesbauordnungsrecht im Wege der Bestellung<br />
einer Baulast zum Hinterliegergr<strong>und</strong>stÏck ein Zufahrts- <strong>und</strong> Zugangsrecht schaffen kann).<br />
Ferner ist den Anforderungen an die ZugÌnglichkeit nach Auffassung des OVG MÏnster<br />
KStZ 1993, 100 = ZKF 1993, 112) Rechnung getragen, wenn der AlleineigentÏmer des Vordergr<strong>und</strong>stÏcks<br />
zugleich nur) MiteigentÏmer des Hinterliegergr<strong>und</strong>stÏcks ist, aber beide<br />
Gr<strong>und</strong>stÏcke eine grenzÏberschreitende einheitliche Bebauung aufweisen. SchlieÞlich<br />
sehen das OVG MÏnster NWVBl. 1992, 402) <strong>und</strong> das OVG Berlin Urt. v. 11.10. 2001 ^ 5 B<br />
6.00 ^ [juris]) eine Îffentlich-rechtliche Sicherung der Zufahrt zu einem Hinterliegergr<strong>und</strong>stÏck<br />
als gegeben an, wenn diese zwar Ïber ein im fremden Eigentum stehendes Gr<strong>und</strong>stÏck<br />
fÏhrt, aber dieVoraussetzungen vorliegen, unter denen nach der Rspr. des BGH vgl. BGHZ<br />
106, 348 = NJW1989,1607; NVwZ1990,192 = MDR1990, 424) auf der Gr<strong>und</strong>lage einer zur<br />
Sicherung der Zufahrt bewilligten Gr<strong>und</strong>dienstbarkeit dem EigentÏmer des Hinterliegergr<strong>und</strong>stÏcks<br />
ein Anspruch auf Ûbernahme einer deckungsgleichen Baulast gegen den<br />
EigentÏmer des belasteten Gr<strong>und</strong>stÏcks zusteht. Dagegen reicht es nach Meinung des OVG<br />
MÏnster NWVBl. 1999, 464, 465 = ZKF 2000, 12 = Gemht 2000, 211) nicht aus, dass fÏr das<br />
Hinterliegergr<strong>und</strong>stÏck zu Lasten des an die ErschlieÞungsanlage angrenzenden <strong>und</strong> in<br />
fremdem Eigentum stehenden Gr<strong>und</strong>stÏcks ein Notwegerecht bestellt ist ebenso Driehaus<br />
§ 23 Rdn. 15; Quaas in SchrÎdter §133 Rdn. 13; Uechtritz DVBl. 1986, 1128; a. A. OVG Saarlouis<br />
KStZ 1987, 236, 237; OVG Koblenz AS 24, 283 = NVwZ-RR 1995, 225 = KStZ 1997,<br />
139). SchlieÞlich wird mangels Îffentlich-rechtlicher gesicherter ErschlieÞung i. S. des § 4I<br />
Nr.1 BauO NRW ein Erschlossensein nicht fÏr ein an einem Wirtschaftsweg gelegenes<br />
Gr<strong>und</strong>stÏck begrÏndet OVG MÏnster, Beschl. v. 29. 7. 2005 ^ 3 A 2915/04 ^ [juris]).<br />
11. Der Zeitpunkt <strong>und</strong> die Einmaligkeit des Entstehens der Beitragspflicht<br />
<strong>und</strong> die daran anknÏpfenden Folgen<br />
Da die vorstehend unter 1. bis 9. aufgefÏhrtenVoraussetzungen sÌmtlich, allerdings ohne<br />
Einhaltung einer bestimmten Reihenfolge, erfÏllt sein mÏssen, um eine sachliche Erschlie-<br />
Þungsbeitragspflicht entstehen zu lassen, entsteht diese bei Eintritt der letzten Voraussetzung<br />
kraft Gesetzes <strong>und</strong> unabhÌngig von einer entsprechenden WillensÌuÞerung der Gemeinde<br />
vgl. aber zur Rechtslage in Baden-WÏrttemberg ^ dazu Rdn.1b ^ Rdn.72) oder<br />
dem Geltendmachen der Beitragsforderung mittels eines Beitragsbescheides BVerwG DVBl.<br />
1983, 135, 136 = BauR 1983, 359 = KStZ 1983, 95). Deshalb muss die Gemeinde, will sie ^<br />
abweichend vom gesetzlich vorgesehenen Regelfall ^ das Entstehen einer vollen) Beitragspflicht<br />
fÏr eine einzelne ErschlieÞungsanlage i.S. des §130 II 1 Alt. 1 BauGB hindern<br />
<strong>und</strong> einen anderen Ermittlungsraum Rdn. 251) wÌhlen oder nur eine Teilbeitragspflicht<br />
Rdn. 214 ff.) entstehen lassen, die dazu erforderlichen Handlungen rechtzeitig, also vor Entstehen<br />
der sachlichen Voll-)Beitragspflicht, vornehmen. Zugleich folgt daraus, dass eine<br />
Heranziehung zu einem ErschlieÞungsbeitrag nur bei Vorliegen sÌmtlicher Entstehensvoraussetzungen<br />
rechtmÌÞig ist; allerdings kann ein danach rechtswidriger Beitragsbescheid<br />
nachtrÌglich geheilt werden Rdn. 442 ff.). Aufgr<strong>und</strong> besonderer UmstÌnde des Einzelfalls<br />
kann die Beitragspflicht, obwohl an sich nicht alleVoraussetzungen dafÏr vorliegen, als entstanden<br />
gelten, wenn dieVermeidung des Entstehens der Beitragspflicht seitens des Beitragspflichtigen<br />
sich als ein Missbrauch von rechtlichen GestaltungsmÎglichkeiten i.S. des § 42<br />
AO darstellt OVG Koblenz NVwZ-RR 2004, 147 = KStZ 2003, 171 = DWW 2003, 198).<br />
Eine besondere Regelung bezÏglich des Zeitpunkts des Entstehens der Beitragspflicht<br />
trifft §133 II 2 BauGB ^ eine entsprechende Regelung fehlt im KAG BW vgl. Rdn.1b)<br />
ungeachtet der Vorschrift des § 35 I Nr. 3 KAG BW vgl. dazu Driehaus NVwZ 2005, 1136,<br />
1140) ^, der bestimmt, dass ,,im Falle des §128 Abs. 1Satz 1Nr. 3 die Beitragspflicht mit der<br />
EL 19 <strong>Fischer</strong> 77<br />
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