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F. Erschließungs- und Erschließungsbeitragsrecht (Fischer), (pdf)

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ErschlieÞungsbeitragsrecht 194, 194a F<br />

Bebauung bestanden hatte OVG MÏnster NVwZ-RR 2002, 876, 878 = NWVBl. 2002,<br />

273, 274 = KStZ 2003, 53). In subjektiver Hinsicht ist erforderlich, dass diese geschilderten<br />

objektiven Voraussetzungen mit dem Willen der Gemeinde erfÏllt waren <strong>und</strong> die Gemeinde<br />

damals den straÞenbautechnischen Zustand als ausreichend angesehen hatte vgl.<br />

dazu <strong>und</strong> zur Abgrenzung von der lediglich in der Anlegung befindlichen StraÞe: OVG<br />

MÏnster NWVBl. 2000, 458 f.; ZMR 1999, 858 = Gemht 2002, 87; OVGE 45, 254 ff. =<br />

Gemht 1997, 285 ff., das zugleich die zulÌssige Dauer der StraÞenanlegung unter dem Gesichtspunkt<br />

einer unzulÌssigen ,,Verewigung der StraÞenherstellungspflicht`` behandelt;<br />

ferner Arndt KStZ 1984, 107 ff.). Ist die ErfÏllung dieser subjektiven Voraussetzungen nicht<br />

aufzuklÌren, ist zugunsten der Beitragspflichtigen vom Vorliegen einer ,,vorhandenen<br />

StraÞe`` auszugehen OVG MÏnster ZMR 1973, 95, 96; KStZ 1972, 197, 198; vgl. ferner zur<br />

indiziellen Wirkung der Festsetzung von Fluchtlinien OVG MÏnster KStZ 2002, 151,<br />

152 ff.). Zu den vorhandenen ErschlieÞungsanlagen i. S. von § 242 I BauGB zÌhlt auch die<br />

sog. ,,historische StraÞe``, die bereits bei Inkrafttreten einer ortsgesetzlichen Bestimmung<br />

Ïber das Verbot zum Anbau an StraÞen vgl. §12 PrFluchtlG) nach dem Willen der Gemeinde<br />

fÏr den inneren Anbau <strong>und</strong> innerÎrtlichen Verkehr bestimmt <strong>und</strong> im Wesentlichen<br />

straÞenbaumÌÞig hergestellt war vgl. nÌher OVG Schleswig Gemht 1998, 210 f.;<br />

Driehaus § 2Rdn.36;Arndt KStZ 1984, 110 f.).<br />

Eine vorhandene StraÞe i. S. von § 242 I BauGB muss nicht notwendigerweise eine Verkehrsanlage<br />

in ihrer gesamten LÌnge oder einen Abschnitt s. u. Rdn. 257 ff.) erfassen.<br />

Vielmehr kann sie auch aus einer Teilstrecke einer zusammenhÌngenden weitergehenden<br />

Anlage bestehen BVerwG NVwZ 1996, 800, 801 = DVBl. 1996, 376 = KStZ 1997, 72;<br />

OVG MÏnster NVwZ-RR 1991, 265 = NWVBl. 1991, 296), so dass insoweit eine erschlie-<br />

Þungsbeitragsrechtliche VerselbstÌndigung erfolgt. So kann z. B. eine durchgehend dem<br />

Anbau dienende StraÞe drei verschiedene Anlagen bilden, weil ihr MittelstÏck eine vorhandene<br />

StraÞe ist <strong>und</strong> somit die beiden ÌuÞeren Teilstrecken wegen ihrer rÌumlichen<br />

Trennung jeweils eine selbstÌndige AnbaustraÞe darstellen vgl. OVG MÏnster HSGZ<br />

2002, 261 = ZMR 2002, 163, 164 = KStZ 2002, 168, 169 dazu, dass die bauliche VerlÌngerung<br />

einer vorhandenen ErschlieÞungsanlage eine die ErschlieÞungsbeitragspflicht auslÎsende<br />

MaÞnahme darstellt).<br />

194<br />

9. Die HerstellungsmaÞnahme in den neuen B<strong>und</strong>eslÌndern nach der Wiedervereinigung<br />

keine ErschlieÞungsbeitragspflicht in den neuen B<strong>und</strong>eslÌndern fÏr<br />

eine vor dem 3. Oktober 1990 erfolgte Herstellung von ErschlieÞungsanlagen<br />

oder Teilen von solchen)<br />

GemÌÞ der in den neuen B<strong>und</strong>eslÌndern als ^ unbefristete ^ Ûberleitungsbestimmung<br />

geltenden Regelung des § 242 IX BauGB bis zum 31. Dezember 1997 § 246 a IV BauGB)<br />

kann fÏr die vor dem 3. 10. 1990 erfolgte Herstellung von ErschlieÞungsanlagen oder Teilen<br />

von ErschlieÞungsanlagen ein ErschlieÞungsbeitrag nicht erhoben werden. Diese<br />

Ûbergangsvorschrift betrifft das Nichtentstehen einer sachlichen ErschlieÞungsbeitragspflicht,<br />

wobei sich die Frage einer bereits vor dem 3. 10. 1990 erfolgten Herstellung in den<br />

neuen B<strong>und</strong>eslÌndern ausschlieÞlich nach § 242 IX BauGB richtet <strong>und</strong> § 242 I BauGB<br />

s. o. Rdn.187 ff.) keine Anwendung findet BVerwG E117, 200 = NVwZ 2003,1130 = DVBl.<br />

2003, 338; OVG Greifswald DVBl.1997, 502 = LKV1997, 225; OVG Frankfurt/Oder, Beschl. v.<br />

2.10. 2003 ^ 2 B 75/03 ^ [juris]; OVG Weimar LKV 2004, 39; Driehaus § 2Rdn.25;LÎhr in<br />

Battis/Krautzberger/LÎhr §128 Rdn 28 a; a. A. Anlauf KStZ 1996,12, der lediglich Herstellungen<br />

wÌhrend der Existenz der DDR als erfasst ansieht). ,,ErschlieÞungsanlagen`` sind die in<br />

§127 II BauGB abschlieÞend aufgefÏhrten Anlagen. ,,Teile von ErschlieÞungsanlagen`` bedeuten<br />

wie in §127 III BauGB s. o. Rdn. 217) Teileinrichtungen wie Fahrbahn, Gehwege,<br />

Radwege, Beleuchtung <strong>und</strong> EntwÌsserung, die sich Ïber die gesamte LÌnge der Erschlie-<br />

Þungsanlage erstrecken, nicht aber Teilstrecken einer einheitlichen Anlage OVG Greifswald<br />

DVBl. 1997, 502, 503 = LkV 1997, 225; OVG Bautzen ZMR 2003,148, 151;VG Dresden ZMR<br />

EL 19 <strong>Fischer</strong> 69<br />

194a

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