F. ErschlieÃungs- und ErschlieÃungsbeitragsrecht (Fischer), (pdf)
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160<br />
F 160 ErschlieÞungs- <strong>und</strong> ErschlieÞungsbeitragsrecht<br />
nungsentscheidung ohne den AbwÌgungsmangel im Ergebnis anders ausgefallen wÌre<br />
BVerwG NVwZ 2004, 483 = NWVBl. 2004, 187 = ZMR 2004, 630; vgl. ferner VG<br />
Leipzig ZMR 2001, 236, 239 <strong>und</strong> 758, 760; Driehaus § 7 Rdn. 24 ff.; Ernst/Grziwotz in<br />
Ernst/Zinkahn/Bielenberg/Krautzberger § 125 Rdn. 6 a ff.; Vogel in Kohlhammer-Komm<br />
§ 125 Rdn. 20; Eusterbrock in Gronemeyer § 125 Rdn. 5; Schmidt-Eichstaedt, BauR 2001,<br />
337, 340 f.). UnabhÌngig davon, ob das Ergebnis der gemeindlichen Planungsentscheidung<br />
dokumentiert werden muss bejahend: VG Leipzig ZMR 2001, 236, 239 <strong>und</strong> 758, 760;<br />
Eusterbrock in Gronemeyer § 125 Rdn. 7; verneinend: VGH Mannheim BWGZ 2002, 427;<br />
Ernst/Grziwotz in Ernst/Zinkahn/Bielenberg/Krautzberger § 125 Rdn. 7 a), empfiehlt sich eine<br />
solche Verfahrensweise, um in einem evtl.Verwaltungsgerichtsprozess der Nachweispflicht<br />
zu genÏgen so auch Vogel in Kohlhammer-Komm. § 125 Rdn. 20; LÎhr in Battis/Krautzberger/LÎhr<br />
§ 125 Rdn. 13; vgl. auch die dem BVerwG NVwZ 2004, 483 = NWBl. 2004,<br />
187 = ZMR 2004, 630 zugr<strong>und</strong>e liegende Sachverhaltsgestaltung, bei der sich der<br />
AbwÌgungsvorgang Vermerken der Stadtplanungs- <strong>und</strong> der Tiefbauabteilung entnehmen<br />
lieÞ).<br />
Nach der bis zum 31. Dezember 1997 geltenden Fassung des §125 II BauGB war die<br />
Herstellung einer ErschlieÞungsanlage ohne Vorliegen eines Bebauungsplans rechtmÌÞig,<br />
wenn entweder die hÎhere VerwaltungsbehÎrde der Herstellung zugestimmt hatte oder<br />
eine solche Zustimmung ausnahmsweise nicht erforderlich war Rdn. 166; vgl. dazu, dass<br />
der Rechtsgedanke des § 125 II 2 BauGB a. F. auch auf nach dem 1.1.1998 im Gebiet der<br />
ehemaligen DDR erfolgende Herstellungen Anwendung findet, soweit die in dieser Vorschrift<br />
genannten Voraussetzungen bereits am 3.10.1990 ^ vgl. zur MaÞgeblichkeit dieses<br />
Zeitpunkts Rdn.194 a ^ erfÏllt waren: VG Magdeburg LKV 2004, 519, 520), wobei diese<br />
nicht dadurch ersetzt werden konnte, dass die hÎhere VerwaltungsbehÎrde als zugleich<br />
nach § 203 III BauGB zustÌndige BaugenehmigungsbehÎrde Genehmigungen nach § 33<br />
BauGB erteilte BVerwG DÚV1976,97,98=BRS37Nr.86S.174=ZMR1977,94).<br />
Hinsichtlich des Entfallens des Zustimmungserfordernisses enthÌlt das BauROG keine<br />
besondere Ûberleitungsbestimmung. Daraus folgt, dass einerseits eine bis zum 31. Dezember<br />
1997 erteilte Zustimmung der hÎheren VerwaltungsbehÎrde verbindlich ist <strong>und</strong><br />
andererseits eine solche nicht mehr zu erteilen ist, auch wenn mit den Herstellungsarbeiten<br />
bereits vor dem 1. Januar 1998 begonnen worden ist Driehaus § 7Rdn.19;Ernst/<br />
Grziwotz in Ernst/Zinkahn/Bielenberg/Krautzberger § 125 Rdn. 7 b; LÎhr in Battis/Krautzberger/LÎhr<br />
§125 Rdn. 14; Vogel in Kohlhammer-Komm §125 Rdn. 21; a. A. Stadler ZfBR<br />
1998, 15/6). Problematisch kÎnnen lediglich die FÌlle sein, in denen die Gemeinde bereits<br />
vor dem 1. Januar 1998 eine Zustimmung der hÎheren VerwaltungsbehÎrde beantragt hat,<br />
die Zustimmung aber noch nicht erteilt worden ist. HÌlt man die allgemeine Ûberleitungsvorschrift<br />
des § 233 I BauGB fÏr anwendbar Ernst/Grziwotz in Ernst/Zinkahn/Bielenberg/Krautzberger<br />
§ 125 Rdn. 7 b; Vogel in Kohlhammer-Komm. § 125 Rdn. 21; LÎhr in<br />
Battis/Krautzberger/LÎhr § 125 Rdn. 14), kann die Gemeinde wÌhlen, ob sie den Antrag<br />
aufrechterhÌlt <strong>und</strong> damit das Verfahren nach altem Recht fortgefÏhrt wird oder ob sie<br />
den Antrag zurÏcknimmt <strong>und</strong> damit neues Recht gilt. HÌlt man dagegen die Vorschrift<br />
des § 233 I BauGB fÏr nicht anwendbar Driehaus § 7 Rdn. 19; dazu neigend auch OVG<br />
MÏnster, Urt. v. 29.11. 2002 ^ 3 A 3710/99 ^ [juris]), gilt in jedem Falle mangels ZustÌndigkeit<br />
der hÎheren VerwaltungsbehÎrde zur Erteilung der Zustimmung das neue Recht.<br />
Jedenfalls wird aber ein aufgr<strong>und</strong> des Fehlens der Zustimmung der hÎheren VerwaltungsbehÎrde<br />
nach § 125 II BauGB a. F. ursprÏnglich rechtswidriger Beitragsbescheid mit<br />
Inkrafttreten des § 125 II BauGB in der jetzigen Fassung mit Wirkung zum 1. Januar<br />
1998 nachtrÌglich geheilt vgl. Rdn. 443) <strong>und</strong> unterliegt nicht mehr) der gerichtlichen<br />
Aufhebung.<br />
Im Hinblick darauf, dass noch Verfahren anhÌngig sind, die auf der Gr<strong>und</strong>lage des bis<br />
zum 31. Dezember 1997 geltenden Rechts abzuwickeln sind, soll dieses im Folgenden dargestellt<br />
werden.<br />
58 <strong>Fischer</strong> EL 19