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F. Erschließungs- und Erschließungsbeitragsrecht (Fischer), (pdf)

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F 281^283 ErschlieÞungs- <strong>und</strong> ErschlieÞungsbeitragsrecht<br />

ergebende ErschlieÞungsbeitrag hÎher sein kann als der nach EinheitssÌtzen berechnete, sollte sich<br />

ein Beitragspflichtiger Ïberlegen, ob er die RechtmÌÞigkeit der Berechnung nach EinheitssÌtzen angreift.<br />

Allerdings kann er nicht vermeiden, dass das Gericht von Amts wegen vgl. Rdn. 164) eine<br />

entsprechende ÛberprÏfung vornimmt.<br />

c) Der Umfang des beitragsfÌhigen ErschlieÞungsaufwands als Summe der aufgewandten<br />

erforderlichen Kosten. §128 BauGB beschreibt den ,,Umfang des Erschlie-<br />

Þungsaufwands`` in Baden-WÏrttemberg ^ vgl. dazu Rdn.1b ^ entspricht dieser Vorschrift<br />

mit einigen Modifizierungen § 35 KAG BW mit der Ûberschrift ,,BeitragsfÌhige<br />

ErschlieÞungskosten``). Er bestimmt damit abschlieÞend BVerfGE 33, 265 = NJW 1972,<br />

1851; BVerwG NJW 1974, 1345 = BauR 1974, 335) die fÏr die erstmalige Herstellung einer<br />

ErschlieÞungsanlage i. S. von § 127 II BauGB aufgewendeten Kosten, die in den Erschlie-<br />

Þungsaufwand einbezogen werden dÏrfen <strong>und</strong> ^ soweit erforderlich i. S. von §129 I 1<br />

BauGB Rdn. 145 ff., 312 ff.), nicht anderweitig gedeckt i.S. d. §§127 I, 129 I1 BauGB<br />

Rdn. 319) <strong>und</strong> nicht von der Gemeinde gem. §129 I 3 BauGB zu tragen Rdn. 317) ^ auf<br />

die Beitragspflichtigen im Wege der Heranziehung zum ErschlieÞungsbeitrag umgelegt<br />

werden.<br />

aa) Der Begriff der Kosten i.S. von §128 I BauGB. Zu den Kosten i. S. d. §128 I BauGB gehÎren<br />

lediglich die von der Gemeinde tatsÌchlich erbrachten Ausgaben, nicht aber fiktive<br />

Kosten oder Aufwendungen ausschlieÞlich betriebswirtschaftlicher Art BVerwGE 85, 306,<br />

310 = NVwZ 1991, 485, 486 = DVBl. 1990,1408), sowie nur die Aufwendungen, die die Gemeinde<br />

in ErfÏllung ihrer gesetzlichen Aufgabe als ErschlieÞungstrÌger gem. §123 I<br />

BauGB s. o. Rdn. 14 f., 144) <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> gesetzlicher oder vertraglicher Verpflichtungen<br />

erbringen musste BVerwG NVwZ-RR 1998, 514 = DVBl. 1998, 54). Das dÏrfte auch fÏr<br />

solche Aufwendungen gelten, die die Gemeinde an einen Dritten entsprechend § 683 BGB<br />

nach den Gr<strong>und</strong>sÌtzen Ïber die GeschÌftsfÏhrung ohne Auftrag im Îffentlichen Recht als<br />

Ersatz zu leisten hat BVerwGE 82, 215, 222 = NVwZ 1990, 78, 79 f. = DVBl. 1989, 1208 im<br />

Falle der Errichtung einer zur Nutzbarkeit der ErschlieÞungsanlage erforderlichen StÏtzmauer<br />

durch einen Anlieger auf seinem privaten Gr<strong>und</strong>stÏck). Nicht zu den Kosten zÌhlt<br />

dagegen, was die Gemeinde mitverwendet, erspart, als vorhandenen Bestand ausnutzt vgl.<br />

zu einer solchen Fallgestaltung OVG Saarlouis AS 22, 150 = KStZ 1989, 148 ff., das dem<br />

Beitragspflichtigen lediglich einen ^ aufrechenbaren ^ Gegenanspruch einrÌumt) oder,<br />

ohne aufgr<strong>und</strong> entsprechender wechselseitiger Rechtsbeziehungen dazu verpflichtet zu<br />

sein, freiwillig geleistet hat BVerwG DVBl. 1979, 785 = KStZ 1979, 192 = BauR 1979, 417;<br />

vgl. auch OVG Koblenz NVwZ-RR 2005, 846 = KStZ 2005, 116, wonach durch die Begleichung<br />

einer verjÌhrten Baubetreuungsleistung entstandene Aufwendungen als nicht erforderlich<br />

nicht zum beitragsfÌhigen Aufwand gehÎren). Dabei trÌgt die Gemeinde die materielle)<br />

Beweis- <strong>und</strong> Feststellungslast fÏr das tatsÌchliche Entstehen der Kosten BVerwG<br />

DÚV 1979, 602, 603 = KStZ 1979, 190 = BauR 1979, 313), d. h. die Unerweislichkeit oder<br />

UnaufklÌrbarkeit des Anfalls der Kosten geht zu ihren Lasten.<br />

Der Gr<strong>und</strong>satz, dass nur Kosten verursachende Aufwendungen ErschlieÞungsaufwand<br />

darstellen, greift jedoch ^ abgesehen von den gesetzlichen Ausnahmen des §128 I 2 <strong>und</strong> 3<br />

BauGB vgl. Rdn. 293 f.) ^ nicht ein, wenn die Gemeinde den Wert ihrer Sachaufwendungen<br />

wie das Stellen von Baumaterialien oder Pflanzen in den Aufwand einbezieht<br />

BVerwGE 34, 19 = DVBl. 1970, 81f.). Dagegen sind die durch den Einsatz vorhandener<br />

DienstkrÌfte der Gemeinde verursachten Kosten kein ErschlieÞungsaufwand nach §128 I<br />

BauGB. Etwas anderes gilt allerdings fÏr solche Kosten, die dadurch entstanden sind, dass<br />

Bedienstete ausschlieÞlich <strong>und</strong> gerade fÏr die abzurechnenden Herstellungsarbeiten angestellt<br />

worden sind BVerwGE 31, 90, 93 f. = DVBl. 1969, 271, 272; § 22 S.1 KAG BW ^<br />

vgl. dazu Rdn.1b ^ enthÌlt eine entsprechende Regelung; vgl. nÌher Driehaus NVwZ<br />

2005, 1136, 1139) oder eine BautrÌgergesellschaft mit der DurchfÏhrung <strong>und</strong> Leitung der<br />

Arbeit betraut worden ist OVG MÏnster NVwZ 1987, 347 = DÚV 1985, 1074 = KStZ<br />

1985, 178).<br />

98 <strong>Fischer</strong> EL 19

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