F. ErschlieÃungs- und ErschlieÃungsbeitragsrecht (Fischer), (pdf)
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F 312^315 ErschlieÞungs- <strong>und</strong> ErschlieÞungsbeitragsrecht<br />
Rdn. 472 ff.) eine Verminderung des ErschlieÞungsaufwands entsprechend dem Gr<strong>und</strong>satz<br />
des § 128 III Nr. 2 BauGB jedenfalls dann in Betracht zu ziehen, wenn die Klassifizierung<br />
unmittelbar nach der technischen Fertigstellung erfolgt.<br />
ff) Die Erforderlichkeit des Aufwands § 129 I 1 BauGB). Eine Begrenzung der HÎhe des als<br />
Summe der Kosten i.S. von §128 BauGB ermittelten Aufwands ergibt sich aus §129 I 1<br />
BauGB, wonach ,,BeitrÌge nur insoweit erhoben werden, als die ErschlieÞungsanlagen<br />
erforderlich sind, um die BauflÌchen <strong>und</strong> die gewerblich zu nutzenden FlÌchen entsprechend<br />
den baurechtlichen Vorschriften zu nutzen`` eine entsprechende Regelung enthÌlt<br />
§ 33 S. 2 KAG BW; vgl. dazu Rdn.1b). Diese Vorschrift kann neben dem vÎlligen Ausschluss<br />
der BeitragsfÌhigkeit einer ErschlieÞungsanlage BVerwG NVwZ-RR 1989, 212,<br />
213 = DVBl. 1989, 418 = KStZ 1989, 71; vgl. auch Rdn. 145 ff.) auch dazu fÏhren, dass ein<br />
Teil des ErschlieÞungsaufwands nicht auf die Beitragspflichtigen umgelegt werden kann,<br />
weil insoweit nicht diesen, sondern der Allgemeinheit ein ErschlieÞungsvorteil geboten<br />
wird. Die Erforderlichkeit der Anlage in diesem Sinne ^ das ,,Wie`` der Herstellung ^<br />
richtet sich ebenso wie das ,,Ob`` der Herstellung vgl. Rdn. 147) nach den BedÏrfnissen<br />
aller erschlossenen Gr<strong>und</strong>stÏcke.<br />
Eine erste Begrenzung des ErschlieÞungsaufwands unter dem Gesichtspunkt der Erforderlichkeit,<br />
soweit es den Umfang von ErschlieÞungsanlagen betrifft, erfolgt durch die<br />
zwar nicht unbedingt notwendigen vgl. Rdn. 78), aber durchweg in den ErschlieÞungsbeitragssatzungen<br />
enthaltenen Bestimmungen Ïber den Umfang der ErschlieÞungsanlagen<br />
gem. §132 Nr. 1 BauGB, der ausdrÏcklich auf §129 BauGB ^ gemeint ist dessen<br />
Abs. 1 S. 1 ^ verweist. Bei StraÞen werden i.d. R. ^ zulÌssigerweise BVerwG BRS 37<br />
Nr. 142 S. 284) ^ HÎchstbreiten festgelegt, wobei an Art <strong>und</strong> MaÞ der baulichen Nutzung<br />
vgl. zu diesen Begriffen Rdn. 385) angeknÏpft wird, <strong>und</strong> zwar zweckmÌÞigerweise an<br />
die hÎchstzulÌssige Nutzung. Bei GrÏnanlagen <strong>und</strong> ParkflÌchen kann ein bestimmter Prozentsatz<br />
der tatsÌchlichen oder zulÌssigen BauflÌchen zugr<strong>und</strong>e gelegt werden, z. B. bei<br />
selbstÌndigen GrÏnanlagen 25 v. H. BVerwGE 48, 205, 210 = KStZ 1975, 231 = BauR<br />
1975, 338) <strong>und</strong> bei unselbstÌndigen ParkflÌchen 10 v. H. BVerwGE 34, 19 = DVBl. 1970,<br />
81, 82) der erschlossenen GeschossflÌchen. Werden diese in der Beitragssatzung festgelegten<br />
HÎchstmaÞe Ïberschritten, ist der Aufwand entsprechend zu ermÌÞigen.<br />
Trotz Einhaltung der satzungsmÌÞigen Begrenzungen ist stets die Erforderlichkeit nach<br />
§129 I 1 BauGB zu prÏfen BVerwG NJW 1979, 2220, 2221 = DVBl. 1979, 780). Insoweit<br />
steht der Gemeinde jedoch ein von den Gerichten nur eingeschrÌnkt ÏberprÏfbares Ermessen<br />
zu BVerwG NJW 1979, 2220, 2221 = DVBl. 1979, 780). So kann die Gemeinde<br />
auch Gesichtspunkte der Sicherheit <strong>und</strong> Leichtigkeit des Verkehrs sowie den Umstand berÏcksichtigen,<br />
dass eine StraÞe so ausgestaltet sein muss, dass sie auch den Ïblichen Durchgangsverkehr<br />
aufnimmt BVerwG DVBl. 1970, 904 = ZMR 1970, 382). Ferner kann die<br />
Gemeinde unter mehreren MÎglichkeiten der Ausgestaltung der Anlage die dauerhaftere<br />
LÎsung wÌhlen, um damit die Unterhaltungskosten zu senken BVerwGE 36, 155 = DÚV<br />
1971, 389 = DVBl. 1971, 214). SchlieÞlich liegt auch der Zeitpunkt der AusfÏhrung der ErschlieÞungsarbeiten<br />
im Ermessen der Gemeinde, so dass der Beitragspflichtige i. d.R.<br />
nicht mit Erfolg einwenden kann, die Herstellung sei mit der Folge hÎherer Kosten ,,verfrÏht``<br />
erfolgt BVerwG NVwZ 1990, 870, 871f. = ZfBR 1990, 210). Nicht erforderlich ist<br />
aber z. B. eine zusÌtzliche Fahrspur ausschlieÞlich zur BewÌltigung des ÏberÎrtlichen<br />
BVerwG DÚV 1976, 346, 348 f. = ZMR 1976, 319) oder eines ungewÎhnlich starken innerÎrtlichen<br />
Durchgangsverkehrs BVerwG NJW 1979, 2220 = DVBl. 1979, 780).<br />
Eine weitere Begrenzung des ErschlieÞungsaufwands folgt aus der entspr. Anwendung<br />
des §129 I 1 BauGB, indem nicht nur die Erforderlichkeit der Anlage, sondern auch die<br />
Angemessenheit der bei der Herstellung aufgewandten Kosten zu beachten ist BVerwGE<br />
59, 249, 252 = DVBl. 1980, 754, 755 = KStZ 1980, 68). Von Beitragspflichtigen wird oft<br />
eingewandt, der von der Gemeinde gezahlte Kaufpreis <strong>und</strong> damit die Gr<strong>und</strong>erwerbskosten<br />
seien ÏberhÎht. Aber auch insoweit ist der Gemeinde ein weites Ermessen ^ dieses<br />
108 <strong>Fischer</strong> EL 19