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F. Erschließungs- und Erschließungsbeitragsrecht (Fischer), (pdf)

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F 233, 234 ErschlieÞungs- <strong>und</strong> ErschlieÞungsbeitragsrecht<br />

233<br />

die Anforderungen des §133 I BauGB Rdn. 197 ff.) erfÏllt <strong>und</strong> zugleich auch durch die<br />

Anlage gem. §131I BauGB erschlossen wird Rdn. 327 ff.), die die Vorausleistungspflicht<br />

auslÎst BVerwGE 42, 269, 271 = KStZ 1974, 11, 12; NVwZ-RR 2002, 65 = KStZ 2001,<br />

234, 235), wobei darauf abzustellen ist, ob voraussichtlich im Zeitpunkt der endgÏltigen<br />

Herstellung i.S. des §133 II BauGB s. o. Rdn. 168) der Anlage die Voraussetzungen des<br />

§131 I BauGB erfÏllt sind BVerwG NVwZ 1994, 905, 907 f. = DVBl. 1993, 1367 = KStZ<br />

1994, 136). Der Zeitpunkt der endgÏltigen Herstellung ist auch AnknÏpfungspunkt fÏr<br />

die anzustellende PrÏfung, ob die zugr<strong>und</strong>e liegende ErschlieÞungsanlage i.S. des §129<br />

I 1 BauGB erforderlich s. o. Rdn. 145) ist BVerwGE NVwZ 1994, 905, 907 = DVBl. 1993,<br />

1367 = KStZ 1994,136; dort zugleich zur anzustellenden Prognose zur voraussichtlichen Erforderlichkeit<br />

einer LÌrmschutzanlage gem. §127 II Nr. 5 BauGB; vgl. auch BVerwG<br />

NVwZ-RR 2002, 65 = KStZ 2001, 234, 235 dazu, dass sÌmtliche Anforderungen fÏr die<br />

Erforderlichkeit i. S. des § 129 I 1 BauGB erfÏllt sein mÏssen). Ferner darf eine Vorausleistung<br />

z. B. nicht fÏr eine vorhandene ErschlieÞungsanlage i. S. von § 242 I BauGB<br />

Rdn. 188 ff.) oder fÏr eine in einem fÎrmlich festgelegten Sanierungsgebiet gelegene vgl.<br />

Rdn. 466) oder fÏr eine im AuÞenbereich verlaufende Verkehrsanlage BVerwG NVwZ<br />

1992, 673, 674 = DÚV 1992, 1058 = KStZ 1992, 212) gefordert werden. SchlieÞlich setzt die<br />

Vorausleistungserhebung eine wirksame ErschlieÞungsbeitragssatzung Rdn. 73 ff.) voraus,<br />

die allerdings nicht ausdrÏcklich eine ErmÌchtigung zur Erhebung von Vorausleistungen<br />

enthalten muss; unmittelbare Rechtsgr<strong>und</strong>lage ist nÌmlich insoweit §133 III 1 BauGB<br />

BVerwG BRS 37 Nr. 176 S. 355). So bedarf es z. B. einer wirksamen Herstellungsregelung<br />

s. o. Rdn. 169 ff.) bezÏglich der Art von Anlagen, fÏr die im konkreten Falle die Erhebung<br />

derVorausleistung erfolgt VGH MÏnchen ZMR 1994, 283 f. = BayVBl. 1994, 472).<br />

Dagegen bedarf es zur Erhebung der Vorausleistung nicht der Widmung s. o. Rdn.<br />

138 ff.) der Anlage BVerwG NVwZ 1985, 751, 752 = DVBl. 1985, 626) <strong>und</strong> der ErfÏllung der<br />

Anforderungen des §125 BauGB s. o. Rdn. 148 ff.), wie das BVerwG E 97, 62, 67 f. = NVwZ<br />

1995,1209,1210 = DVBl.1995, 63; NVwZ1996, 798 = DVBl.1996, 381 = KStZ1997,13; zust.<br />

Driehaus § 7 Rdn. 50 f.; vgl. auch OVG Koblenz,Beschl.v.7.10.2003^1M34/03^[juris])<br />

gegen die Auff. verschiedener Obergerichte vgl. OVG LÏneburg dng 1991, 102, 103; OVG<br />

MÏnster NVwZ-RR 1992, 159 = DVBl. 1991, 1312 = KStZ 1991, 238; OVG Schleswig KStZ<br />

1993, 97 zur Herstellungsalternative ^ u. Rdn. 237 ^ <strong>und</strong> zur Genehmigungsalternative ^ u.<br />

Rdn. 234 ^ OVG MÏnster ZMR1994,129 f. = Gemht1994, 209, wonach eineVorausleistung<br />

nicht erhoben werden darf, wenn mit der Herstellung der ErschlieÞungsanlagen) abweichend<br />

von den Gr<strong>und</strong>zÏgen des maÞgeblichen Bebauungsplans bereits begonnen worden<br />

ist <strong>und</strong> die Gemeinde bisher keinerlei Vorkehrungen zur AusrÌumung der Planwidrigkeit<br />

getroffen hat) entschieden hat. Das BVerwG begrÏndet seine Ansicht damit, die Vorausleistung<br />

setze nicht die Vermittlung des vollen ErschlieÞungsvorteils s.o. Rdn. 69) voraus<br />

<strong>und</strong> sei im Falle einer dauerhaft rechtswidrigen Herstellung zu erstatten s. u. Rdn. 245).<br />

234<br />

a) Die Erhebung einer Vorausleistung im Zusammenhang mit der Genehmigung<br />

eines Bauvorhabens Genehmigungsalternative; § 133 III 1 Alt. 1 BauGB).<br />

§133 III 1 Alt. 1 BauGB ^ als Genehmigungsalternative bezeichnet ^ knÏpft die MÎglichkeit<br />

der Vorausleistungserhebung an die Erteilung der Genehmigung ^ darunter ist jede<br />

bauaufsichtliche Freigabe der Bebauung zu verstehen so BVerwGE 89, 177, 179 = NVwZ<br />

1992, 575, 576 = KStZ 1992, 51) ^ eines Bauvorhabens. Das KAG BW ^ vgl. dazu Rdn.1b<br />

^ kennt diese Alternative nicht, sondern sieht in § 25 II nur die Herstellungsalternative ^<br />

vgl. Rdn. 237 f. ^ vor.) Ob dieses auch ausgefÏhrt wird, ist unerheblich. Erlischt also die<br />

Baugenehmigung unausgenutzt, entfÌllt zwar der Rechtsgr<strong>und</strong> fÏr die Vorausleistung; ist<br />

aber zuvor bereits ein Vorausleistungsbescheid ergangen, wird dieser nicht nachtrÌglich<br />

rechtswidrig BVerwGE 48, 117, 119 ff. = NJW 1975, 2220, 2221 = DÚV 1975, 714; vgl. dazu<br />

Ernst in Ernst/Zinkahn/Bielenberg/Krautzberger §133 Rdn. 46), sondern kann lediglich nicht<br />

mehr Rechtsgr<strong>und</strong>lage fÏr eine Zahlungspflicht sein, sofern nicht eine neue Genehmigung<br />

erteilt <strong>und</strong> damit der Vorausleistungsbescheid wieder vollziehbar s. Kap. K V Rdn. 11ff.)<br />

84 <strong>Fischer</strong> EL 19

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