F. ErschlieÃungs- und ErschlieÃungsbeitragsrecht (Fischer), (pdf)
F. ErschlieÃungs- und ErschlieÃungsbeitragsrecht (Fischer), (pdf)
F. ErschlieÃungs- und ErschlieÃungsbeitragsrecht (Fischer), (pdf)
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
204<br />
205<br />
F 204, 205 ErschlieÞungs- <strong>und</strong> ErschlieÞungsbeitragsrecht<br />
sen kann; denn eine Gr<strong>und</strong>stÏcksnutzung, auf deren Realisierung kein Rechtsanspruch<br />
besteht, begrÏndet keine ErschlieÞungspflichtigkeit; dies gilt auch dann, wenn aufgr<strong>und</strong><br />
einer rechtswidrig erteilten Baugenehmigung ^ fÌlschliche Annahme einer untergeordneten<br />
Nebenanlage ^ das Gr<strong>und</strong>stÏck tatsÌchlich bebaut ist OVG MÏnster,Urt.v.8.12.2005<br />
^ 3 A 3028/01 ^ [juris]).<br />
b) Das Erschlossensein i.S. von §133 I BauGB. Das Erschlossensein i.S. des §133 I<br />
BauGB ist unabdingbare Voraussetzung fÏr das Entstehen der Beitragspflicht. Gegenstand<br />
der bisherigen Rspr. war im Wesentlichen das Erschlossensein durch AnbaustraÞen nach<br />
§127 II Nr. 1 BauGB s. o. Rdn. 86 ff.), so dass sich auch die folgenden AusfÏhrungen nur<br />
darauf beziehen vgl. aber OVG MÏnster NVwZ-RR 2002, 414/5 = ZMR 2002, 553 =<br />
ZKF 2003, 60 zum Erschlossensein durch einen nicht befahrbaren Wohnweg ^ s. o.<br />
Rdn. 101ff.: Erforderlich ist eine Îffentlich-rechtlich gesicherte Erreichbarkeit in gleicher<br />
Weise wie bei einem Hinterliegergr<strong>und</strong>stÏck ^ s. u. Rdn. 207 a ^, als das sich das an<br />
einem Wohnweg liegende Gr<strong>und</strong>stÏck letztlich darstellt; vgl. auch Driehaus § 23 Rdn. 15).<br />
Zwar erwÌhnt nur S. 2 des §133 I BauGB ,,erschlossene Gr<strong>und</strong>stÏcke``. Das Tatbestandsmerkmal<br />
des Erschlossenseins gilt aber in gleicher Weise auch fÏr die durch S. 1 erfassten<br />
Gr<strong>und</strong>stÏcke BVerwG NJW 1978, 438, 439 = DVBl. 1978, 302).WÌhrend es zum Erschlossensein<br />
gem. §131I BauGB ausreicht, dass ein der ZugÌnglichkeit vgl. dazu nÌher<br />
Rdn. 335 ff.) entgegenstehendes beachtliches Hindernis rechtlicher oder tatsÌchlicher Art<br />
lediglich ausrÌumbar ist Rdn. 337 ff.), bedarf es zum Erschlossensein nach §133 I BauGB<br />
des zusÌtzlichen Erfordernisses, dass ein solches Hindernis tatsÌchlich ausgerÌumt ist<br />
BVerwGE 68, 41, 46 f. = NVwZ 1984, 172, 173 = DVBl. 1984, 184). DemgemÌÞ ist ein Erschlossensein<br />
i.S. von §133 I BauGB von der Rspr. z. B. bei folgenden im Zustand der<br />
ErschlieÞungsanlage ^ nicht des Gr<strong>und</strong>stÏcks ^ begrÏndeten Fallgestaltungen verneint<br />
worden:<br />
^ Zwischen Fahrbahn <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>stÏck befindet sich eine zur StraÞe gehÎrige, einen<br />
HÎhenunterschied von ungefÌhr 1,5 m bewirkende BÎschung von ca. 1 m Tiefe BVerw-<br />
GE 68, 41, 42 = NVwZ 1984, 172 = DVBl. 1984, 184).<br />
^ Aufgr<strong>und</strong> der Widmung ist das Ûberfahren eines schmalen, einen rechtlichen Bestandteil<br />
der StraÞe darstellenden GrÏnstreifens nicht gestattet BVerwG NVwZ 1987, 56 =<br />
DVBl. 1987, 628 = KStZ 1986, 211; vgl. auch fÏr das StraÞenbaubeitragsrecht OVG Weimar<br />
NVwZ-RR 2004, 139 = DWW 2004, 28 = ThÏrVBl. 2003, 281, wenn wegen der<br />
Widmung ein zwischen StraÞe <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>stÏck liegender bepflanzter GrÏnstreifen<br />
nicht als wegemÌÞiger Zugang genutzt werden kann).<br />
^ Vor dem Gr<strong>und</strong>stÏck befindet sich eine zur StraÞe gehÎrende StÏtzmauer von 0,6 m<br />
HÎhe, die den durch den abgerechneten StraÞenausbau gegenÏber dem natÏrlichen GelÌnde<br />
geschaffenen Niveauunterschied abfÌngt OVG MÏnster NVwZ 1984, 657 = KStZ<br />
1984, 158).<br />
^ das Gr<strong>und</strong>stÏck ist wegen eines dicht mit BÌumen <strong>und</strong> StrÌuchern bestandenen <strong>und</strong><br />
entsprechend gewidmeten unselbstÌndigen GrÏnstreifens nicht erreichbar, wobei es unerheblich<br />
ist, dass die Gemeinde sich gegenÏber dem Gr<strong>und</strong>stÏckseigentÏmer verpflichtet<br />
hat, eine Zufahrt durch den Streifen anzulegen <strong>und</strong> ein entsprechendes Nutzungsrecht<br />
einzurÌumen ^ vgl. zur Bedeutung solcher Angebote zur AusrÌumung von Hindernissen<br />
u. Rdn. 205 ^ OVG MÏnster NVwZ 2003, 226, 228 f. = KStZ 2003, 91).<br />
Unter dem Gesichtspunkt, dass es nicht im Belieben des Gr<strong>und</strong>stÏckseigentÏmers bzw.<br />
Erbbauberechtigten stehen kann, ob sein Gr<strong>und</strong>stÏck erschlossen ist <strong>und</strong> damit der sachlichen<br />
Beitragspflicht unterliegt, sind allerdings Ausnahmen von dem Gr<strong>und</strong>satz zu<br />
machen, dass ein der erforderlichen wegemÌÞigen Erreichbarkeit entgegenstehendes ausrÌumbares<br />
Hindernis tatsÌchlich bereits beseitigt sein muss BVerwGE 88, 248, 252 ff. =<br />
NVwZ1991,1089f.=DVBl.1991,1306;E92,157,160=NVwZ1993,1206,1207=DVBl.<br />
1993, 667). DemgemÌÞ setzt das Erschlossensein i. S. von §133 I BauGB die tatsÌchliche<br />
Beseitigung des Hindernisses nur dann voraus, wenn dies allein durch die Gemeinde erfol-<br />
74 <strong>Fischer</strong> EL 19