F. ErschlieÃungs- und ErschlieÃungsbeitragsrecht (Fischer), (pdf)
F. ErschlieÃungs- und ErschlieÃungsbeitragsrecht (Fischer), (pdf)
F. ErschlieÃungs- und ErschlieÃungsbeitragsrecht (Fischer), (pdf)
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ErschlieÞungsbeitragsrecht 105, 106 F<br />
Erforderliche zu vermitteln, indem diesen ^ an sich) zufahrtslosen ^ Hinterliegergr<strong>und</strong>stÏcken<br />
s. u. Rdn. 346) neben der PrimÌrerschlieÞung durch die AnbaustraÞe eine<br />
Sek<strong>und</strong>ÌrerschlieÞung verschafft wird BVerwG NVwZ 1994, 912 = DVBl. 1994, 705 =<br />
KStZ 1994, 192). Aufgr<strong>und</strong> dessen ist problematisch, ob das an denWohnweg angrenzende<br />
Gr<strong>und</strong>stÏck auch durch die AnbaustraÞe s. u. Rdn. 346) <strong>und</strong> das sowohl amWohnweg als<br />
auch an der AnbaustraÞe gelegene Gr<strong>und</strong>stÏck durch beide Anlagen s. u. Rdn. 409)<br />
i.S. d. § 131 I 1 BauGB erschlossen wird. Ferner stellt sich die Frage, ob Wohnweg <strong>und</strong><br />
AnbaustraÞe zu einer ErschlieÞungseinheit zusammengefasst werden kÎnnen s. dazu<br />
Rdn. 268 a).<br />
Unter dem Gesichtspunkt der Erreichbarkeit der Gr<strong>und</strong>stÏcke insbesondere zur BrandbekÌmpfung<br />
sehen die Landesbauordnungen i. d.R. begrenzte LÌngen vor z.B. §4I<br />
Nr.1 Hs. 2 BauO NW: 50 m-Begrenzung bei Nichtbefahrbarkeit; dazu OVG MÏnster<br />
NWVBl. 1992, 179, 181f.; VG MÏnster KStZ 1990, 54 f.; vgl. auch VGH MÏnchen BRS 40<br />
Nr. 127 S. 293, wonach bei einer LÌnge von 125 m der Wohnwegcharakter zu verneinen<br />
ist; vgl. ferner in diesem Zusammenhang VG Minden NWVBl. 1991, 128; vgl. aber OVG<br />
LÏneburg NVwZ-RR 2001, 53, das eine LÌngenbegrenzung ausschlieÞlich aus brandschutztechnischen<br />
Gesichtspunkten herleitet; diese betrÌgt bei mit Feuerwehrfahrzeugen<br />
nicht befahrbarenWohnwegen 50 m, berechnet von der AnbaustraÞe, in der der Wohnweg<br />
einmÏndet; bei mit Feuerwehrfahrzeugen befahrbaren Wohnwegen 50 m vom mÎglichen<br />
Aufstellort des Fahrzeuges). Die aus den Regelungen der jeweiligen Landesordnung sich<br />
ergebende Begrenzung der LÌnge des Wohnweges gilt unabhÌngig davon, ob sie auf tatsÌchlichen<br />
oder rechtlichen GrÏnden beruht BVerwG NVwZ 1994, 912 = DVBl. 1994, 705<br />
= KStZ 1994, 192 unter BestÌtigung des Berufungsurteils des OVG MÏnster NWVBl.<br />
1992, 179, 182; NVwZ 1998, 1187 = DVBl. 1998, 1225 = KStZ 1999, 54) <strong>und</strong> ob der Bebauungsplan<br />
die Gr<strong>und</strong>stÏcke, die an darÏber hinausgehende TeilstÏcke angrenzen, als Bauland<br />
ausweist BVerwG NVwZ 1994, 912 = DVBl. 1994, 705 = KStZ 1994, 192; NVwZ-<br />
RR 1996, 463, 464 = DVBl. 1996, 1051).<br />
Ungeachtet der aus Landesrecht an sich folgenden BeschrÌnkung der LÌnge eines<br />
Wohnweges auf 50 m s. o. Rdn. 105) nimmt das OVG MÏnster NVwZ-RR 2002, 414 =<br />
HSGZ 2002, 404/5) an, ein zwischen zwei AnbaustraÞen im Wesentlichen geradlinig<br />
verlaufender sowie insgesamt dieselbe Ausbaubreite <strong>und</strong> eine einheitliche Verkehrsfunktion<br />
aufweisender 80 m langer Weg stelle einen einheitlichen Wohnweg dar. Es bezieht<br />
sich zur BegrÏndung auf die auch zur Bestimmung von Anfang <strong>und</strong> Ende sowie die Abgrenzung<br />
zu anderen Anlagen vgl. insoweit BVerwG NVwZ-RR 1996, 463, 464 = DVBl.<br />
1996, 1051) gebotene natÏrliche Betrachtungsweise s. o. Rdn. 85), die demnach als kraft<br />
B<strong>und</strong>esrechts geltender Gr<strong>und</strong>satz die landesrechtliche Vorgabe der LÌngenbegrenzung<br />
offensichtlich verdrÌngen soll. Unter Hinweis auf Letztere vertritt dagegen Driehaus § 12<br />
Rdn. 64) die Auffassung, es handele sich bei solchen zwischen zwei AnbaustraÞen verlaufenden<br />
Wegen mit einer LÌnge bis zu 100 m um zwei selbstÌndige jeweils 50 m lange<br />
Wohnwege, die sich in der Mitte ^ im Falle des 80 m langen Weges also Ïber eine Strecke<br />
von 20 m ^ Ïberlappten, so dass der Herstellungsaufwand dieses MittelstÏcks jeweils zur<br />
HÌlfte den beidenWohnwegen zuzurechnen sei. Ist derWeg lÌnger als 100 m, ist eindeutig,<br />
dass es sich bei den beiden an die AnbaustraÞen angrenzenden Enden um getrennte Wohnwege<br />
von jeweils 50 m LÌnge handelt, wÌhrend das ^ bei z. B. einem 150 m langenWeg ^<br />
50 m lange MittelstÏck keinen Wohnweg im erschlieÞungsbeitragsrechtlichen Sinne darstellt.<br />
Handelt es sich bei einem bis zu 100 m langen Weg um einen einzigen Wohnweg,<br />
sind alle anliegenden Gr<strong>und</strong>stÏcke ^ auch die am Ûberlappungsbereich gelegenen ^ durch<br />
diesen <strong>und</strong> damit auch durch beide einmÏndenden AnbaustraÞen i. S. des § 131 I BauGB<br />
erschlossen vgl. zum Erschlossensein auch durch die jeweilige AnbaustraÞe Rdn. 346 u.<br />
409) <strong>und</strong> damit zu allen drei Anlagen beitragspflichtig vgl. OVG MÏnster NVwZ-RR<br />
2002, 414 = HSGZ 2002, 404, 405). Nimmt man dagegen an, es lÌgen zwei selbstÌndige<br />
Wohnwege von jeweils 50 m LÌnge mit einem Ûberlappungsbereich vor, besteht eine Beitragspflicht<br />
nur zum angrenzenden Wohnweg <strong>und</strong> zu der AnbaustraÞe, in der dieser<br />
EL 19 <strong>Fischer</strong> 43<br />
105<br />
106