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F. Erschließungs- und Erschließungsbeitragsrecht (Fischer), (pdf)

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ErschlieÞungsbeitragsrecht 128^130 F<br />

GrÏnanlage i.S. von §127 II Nr. 3 BBauG ^ dieser entsprach dem §127 II Nr. 4 BauGB ^<br />

fielen vgl. dazu <strong>und</strong> zur Entwicklung der Rspr.: BVerwGE 97, 185, 188/9 = NVwZ 1995,<br />

1216, 1217 = DVBl. 1995, 527 <strong>und</strong> OVG MÏnster NWVBl. 1990, 96, 97 = ZMR 1990, 396).<br />

Das war der Fall, wenn sie entweder in einer selbstÌndigen GrÏnanlage als deren unselbstÌndiger<br />

Bestandteil lagen oder ^ als selbstÌndige Anlage ^ deshalb eine GrÏnanlage darstellten,<br />

weil ihre BegrÏnung nicht so untergeordnet war, dass sie den Charakter derAnlage<br />

mitprÌgte BVerwGE 36, 155 = DVBl. 1971, 214 = BauR 1971, 119). Mit Wirkung zum 1. 1.<br />

1977 wurden dann durch den neu eingefÏgten §127 II Nr. 4 BauGB ,,KinderspielplÌtze innerhalb<br />

der Baugebiete``auch dann beitragsfÌhig, wenn sie nicht hinreichend begrÏnt, sondern<br />

lediglich mit Kinderspieleinrichtungen versehen <strong>und</strong> deshalb nicht als GrÏnanlage abrechenbar<br />

waren vgl. BVerwGE 37, 76, 77 f. = DVBl. 1971, 508, 509 = KStZ 1972, 29). Bis<br />

zum Inkrafttreten des BauGB unterlagen somit die selbstÌndigen begrÏnten sowie die als<br />

unselbstÌndige Teile einer GrÏnanlage anzusehenden KinderspielplÌtze dem §127 II Nr. 3<br />

BauGB <strong>und</strong> die nicht begrÏnten selbstÌndigen KinderspielplÌtze dem §127 II Nr. 4 BauGB<br />

BVerwG NVwZ 1985, 833, 835 = DVBl. 1985, 117 = KStZ 1985, 12).<br />

Nachdem aber das BVerwG NVwZ 1985, 833, 835 = DVBl. 1985, 117 = KStZ 1985, 12;<br />

E 72, 143 = NVwZ 1986, 130, 132 = DVBl. 1986, 347) den Kreis der von KinderspielplÌtzen<br />

gem. §127 II Nr. 3 <strong>und</strong> 4 BauG erschlossenen Gr<strong>und</strong>stÏcke ^ unabhÌngig davon, ob<br />

sie dem Spielen von Kleinkindern oder Ìlteren Schulkindern dienten BVerwGE 72, 143 =<br />

NVwZ 1986, 130, 132 = DVBl. 1986, 347) ^ auf die in 200 m Luftlinie entfernten Gr<strong>und</strong>stÏcke<br />

vgl. Rdn. 355) begrenzt <strong>und</strong> dies insb. im Hinblick auf die Belastung der im Allgemeinen<br />

recht kleinen Zahl der erschlossenen Gr<strong>und</strong>stÏcke in der Praxis zu erheblichen<br />

Schwierigkeiten gefÏhrt hatte, wurde die BeitragsfÌhigkeit von KinderspielplÌtzen ersatzlos<br />

gestrichen. Dies gilt jedenfalls, wie der Zusatz in §127 II Nr. 3 BauGB ,, . . . mit Ausnahme<br />

von KinderspielplÌtzen``) sowie die ErwÌhnung des §127 II Nr. 3 BauGB in § 242<br />

V 1 BauGB zeigt, sowohl fÏr begrÏnte als auch unbegrÏnte selbstÌndige KinderspielplÌtze.<br />

Sie sind nunmehr nur noch nach landesrechtlichen Vorschriften abrechenbar vgl. Kortmann<br />

KStZ 1988, 49; vgl. allerdings BVerwG NVwZ 1993, 1197 f. = KStZ 1993, 74 dazu,<br />

dass solche Vorschriften nicht automatisch wieder aufgelebt sind, nachdem sie zuvor durch<br />

die b<strong>und</strong>esrechtliche Regelung in § 127 II Nr. 4 BauGB auÞer Kraft gesetzt worden<br />

waren).<br />

Die nach dem Inkrafttreten des BauGB zunÌchst umstr. Frage, ob auch weiterhin die<br />

unselbstÌndigen KinderspielplÌtze als Bestandteil einer GrÏnanlage i. S. von §127 II<br />

Nr. 4 BauGB, d. h. als Teil des Aufwands fÏr deren Herstellung, abgerechnet werden kÎnnen<br />

<strong>und</strong> nicht von der Ûbergangsregelung des § 242 V BauGB s. o. Rdn. 126) erfasst<br />

werden, hat das BVerwG E 97, 185, 189 f. = NVwZ 1995, 1216, 1217 = DVBl. 1995, 527) mit<br />

der BegrÏndung verneint, andernfalls hÌtte der Gesetzgeber im Rahmen der den ErschlieÞungsaufwand<br />

betreffenden Vorschrift des §128 BauGB ^ vgl. dessen Abs. 3 Nr. 1<br />

<strong>und</strong> 2 ^ bestimmen mÏssen, dass die fÏr die Anlegung eines Kinderspielplatzes innerhalb<br />

einer GrÏnanlage aufgewendeten Kosten nicht zum beitragsfÌhigen Aufwand zÌhlen so<br />

vorher schon OVG MÏnster NVwZ 1990, 794 = HSGZ 1990, 102, <strong>und</strong> ^ unter Hinweis auf<br />

die praktischen Schwierigkeiten bei einer getrennten Ermittlung des Aufwands fÏr die<br />

Herstellung von ,,GrÏnanlage`` <strong>und</strong> ,,Kinderspielplatz`` ^ NVwZ 1990, 794 = HSGZ 1990,<br />

102, 104).<br />

Die danach im Hinblick auf die BeitragsfÌhigkeit vorzunehmende Abgrenzung zwischen<br />

einer in ihrer Gesamtheit einschlieÞlich der Kinderspieleinrichtungen) nach dem<br />

BauGB abrechenbaren GrÏnanlage <strong>und</strong> einem selbstÌndigen Kinderspielplatz ist von erheblicher<br />

praktischer Bedeutung. Denn KinderspielplÌtze werden hÌufig nicht isoliert,<br />

sondern als integrierter Bestandteil von GrÏnanlagen angelegt, um so den Menschen aller<br />

Altersstufen eine gemeinsame ErholungsmÎglichkeit zu bieten. Abzustellen ist dabei auf<br />

die tatsÌchliche Beschaffenheit <strong>und</strong> die Funktion der Anlage, d. h., welchen Eindruck die<br />

tatsÌchlichen VerhÌltnisse einem unbefangenen Beobachter vermitteln BVerwGE 97, 185,<br />

190/1 = NVwZ 1995, 1216, 1217 = DVBl. 1995, 527; E 100, 105, 109 = NVwZ 1996, 803,<br />

EL 19 <strong>Fischer</strong> 49<br />

128<br />

129<br />

130

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