F. ErschlieÃungs- und ErschlieÃungsbeitragsrecht (Fischer), (pdf)
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ErschlieÞungsbeitragsrecht 329, 330 F<br />
684 = KStZ 1984, 34) gebraucht in diesem Zusammenhang die Formulierung, es sei ,,ausschlaggebend<br />
darauf abzustellen, ob die EigentÏmer der Ïbrigen . . . erschlossenen Gr<strong>und</strong>stÏcke<br />
nach den bestehenden tatsÌchlichen VerhÌltnissen schutzwÏrdig erwarten kÎnnen,<br />
dass weitere Gr<strong>und</strong>stÏcke) in den Kreis der erschlossenen Gr<strong>und</strong>stÏcke einbezogen werden<br />
mÏssen <strong>und</strong> sich so die Beitragsbelastung dieser Ïbrigen Gr<strong>und</strong>stÏcke vermindert``.<br />
Ein solches schutzwÏrdiges Vertrauen der Ïbrigen Gr<strong>und</strong>stÏckseigentÏmer Erbbauberechtigten)<br />
an der BerÏcksichtigung eines Gr<strong>und</strong>stÏcks bei der Verteilung des Erschlie-<br />
Þungsaufwandes nimmt das BVerwG E 96, 116, 121ff. = NVwZ 1995, 1211f. = DVBl.<br />
1995, 55) sogar dann an, wenn eine tatsÌchliche Gr<strong>und</strong>stÏcksnutzung in bauordnungsoder<br />
bauplanungsrechtlicher Hinsicht zwar nicht oder nicht mehr zulÌssig, aber ^ jahrelang<br />
<strong>und</strong> intensiv ausgeÏbt ^ nicht nach auÞen hin erkennbar offensichtlich rechtswidrig<br />
ist. Im konkret entschiedenen Falle war ein ^ allerdings nur mit einem Wohnhaus bebautes<br />
^ Gr<strong>und</strong>stÏck in einem Gewerbegebiet, zu dessen Erschlossensein an sich erforderlich<br />
ist, dass von der ErschlieÞungsanlage auf das Gr<strong>und</strong>stÏck heraufgefahren werden kann s.<br />
u. Rdn. 336), entgegen einem durch den Bebauungsplan angeordneten Zu- <strong>und</strong> Abfahrverbot<br />
tatsÌchlich von der abgerechneten Anlage aus stÌndig befahren worden.<br />
Aus der angestrebten Ûbereinstimmung zwischen Erschlossensein i. S. von §131 I 1<br />
BauGB <strong>und</strong> Beitragspflichtigkeit nach §133 I BauGB Rdn. 327) folgt zunÌchst als oberste<br />
Leitlinie, dass in die Verteilung des ErschlieÞungsaufwands alle Gr<strong>und</strong>stÏcke einzubeziehen<br />
sind, die einer Beitragspflicht nach §133 I BauGB unterliegen kÎnnen. Es ist aber gerechtfertigt,<br />
ein Gr<strong>und</strong>stÏck mit der Folge der Entlastung der Ïbrigen Gr<strong>und</strong>stÏckseigentÏmer<br />
Erbbauberechtigten) dann als erschlossen anzusehen, wenn feststeht, dass es wegen<br />
der fehlendenVoraussetzungen des §133 I BauGB s. o. Rdn. 204 ff.) niemals der Beitragspflicht<br />
unterliegen kann, das Auseinanderfallen von Erschlossensein nach §133 I 1 BauGB<br />
<strong>und</strong> Beitragspflicht nach §133 I BauGB jedoch ausschlieÞlich auf einem Fehl-)Verhalten<br />
der Gemeinde beruht BVerwGE 96, 116, 124 = NVwZ 1995, 1211, 1212 = DVBl. 1995, 55<br />
im Falle der langjÌhrigen Duldung von rechtswidrigen Zufahrten zu einem Gr<strong>und</strong>stÏck ^<br />
vgl. dazu auch o. Rdn. 328). Umgekehrt scheiden alle Gr<strong>und</strong>stÏcke von vornherein aus<br />
der Verteilung aus, die im Zeitpunkt der Entstehung der Beitragspflicht die Voraussetzungen<br />
des §131I BauGB voraussichtlich niemals erfÏllen werden BVerwG NVwZ 1986, 568<br />
= BauR 1986, 434 = KStZ 1986, 90).<br />
Danach sind unabhÌngig davon, ob sie tatsÌchlich bebaut sind oder in erschlieÞungsbeitragsrechtlich<br />
relevanter Weise genutzt werden, nicht erschlossen i.S. des §131 I 1 BauGB<br />
^ Gr<strong>und</strong>stÏcke im AuÞenbereich nach § 35 BauGB BVerwG NVwZ 1986, 568, 569 = BauR 1986,<br />
434 = KStZ 1986, 90), <strong>und</strong> zwar unabhÌngig davon, ob die auf ihnen vorhandenen Baulichkeiten<br />
baurechtlichen Bestandsschutz s. Kap. A I Rdn. 170 ff.) genieÞen BVerwGE 96, 116, 124 ff. =<br />
NVwZ 1995, 1211, 1212 f. = DVBl. 1995, 55);<br />
^ Gr<strong>und</strong>stÏcke im Landschaftsschutzgebiet BVerwGE 32, 226, 227 = DVBl. 1970, 79);<br />
^ oberirdische GewÌsser BVerwG DÚV 1982, 114 = KStZ 1982, 11);<br />
^ aus topografischen GrÏnden auf Dauer nicht bebaubare Gr<strong>und</strong>stÏcke BVerwGE 52, 364, 369 f. =<br />
DVBl. 1978, 298, 299);<br />
^ im Bebauungsplan als Îffentliche GrÏnflÌche BVerwG NJW 1977, 1549 = DVBl. 1978, 297 =<br />
KStZ 1977, 129) oder als FlÌche fÏr die Landwirtschaft vgl. OVG MÏnster KStZ 1985, 18 = HSGZ<br />
1984, 271) oder als Wald ausgewiesene FlÌchen;<br />
^ ErschlieÞungsanlagen i.S. der §§123 II <strong>und</strong> 127 II BauGB BVerwGE 78,321,326=NVwZ1988,<br />
632, 633 = DVBl. 1988, 893; VGH MÏnchen BayVBl 2003, 569, 570 fÏr ein als Kinderspielplatz genutztes<br />
Gr<strong>und</strong>stÏck; vgl. auch OVG LÏneburg OVGE 39, 383f. fÏr eine GrÏnanlage, die wegen ihrer<br />
groÞen Ausdehnung keine beitragsfÌhige Anlage ^ s. Rdn. 123 ^ darstellt), sofern sie entweder<br />
kraft einer entsprechenden Festsetzung im Bebauungsplan oder infolge ihrer Widmung fÏr eine Îffentliche<br />
Nutzung weder bebaubar noch erschlieÞungsbeitragsrechtlich vergleichbar s. Rdn. 332f.)<br />
nutzbar sind BVerwG E 102, 159, 161 = NVwZ 1998, 72 = DVBl. 1997, 496/7), also auch selbstÌndige<br />
PrivatstraÞen sowie FlÌchen, auf denen sich ausschlieÞlich Anlagen i.S. von §127 IV BauGB<br />
befinden BVerwGE 78, 321ff. = NVwZ 1988, 632, 633 = DVBl. 1988, 893; OVG MÏnster HSGZ<br />
1997, 82; OVG LÏneburg NVwZ-RR 2004, 606, 607 fÏr einen Îffentlichen Parkplatz;Vogel in Kohl-<br />
EL 19 <strong>Fischer</strong> 113<br />
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