F. ErschlieÃungs- und ErschlieÃungsbeitragsrecht (Fischer), (pdf)
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194b<br />
194c<br />
F 194b, 194c ErschlieÞungs- <strong>und</strong> ErschlieÞungsbeitragsrecht<br />
2002, 81, 83 = DWW 2000, 231/2; Driehaus §2 Rdn.38;Neumann/MÏller DWW 200, 214;<br />
Anlauf KStZ 2000, 71; Becker LKV1999, 489 f.).<br />
Die Erhebung eines ErschlieÞungsbeitrags ist nach § 242 IX 1 Alt. 1 BauGB ausgeschlossen,<br />
wenn die ErschlieÞungsanlage vor dem 3. 10. 1990 hergestellt s. dazu Rdn. 194 c) worden<br />
ist. Nach § 242 IX 1Alt. 2 BauGB scheidet eine Heranziehung zu einem ErschlieÞungsbeitrag<br />
fÏr die vor dem 3. 10. 1990 erfolgte Herstellung von Teileinrichtungen s. o.<br />
Rdn. 194 a) aus, auch wenn die Anlage zu diesem Zeitpunkt insgesamt noch nicht hergestellt<br />
war. Insofern unterscheidet sich die Rechtslage von der fÏr die alten B<strong>und</strong>eslÌnder durch<br />
§ 242 I BauGB s. o. Rdn. 187 ff.) angeordneten Rechtslage, nach der es allein darauf ankommt,<br />
ob die Anlage am maÞgeblichen Stichtag 29. 6. 1961) insgesamt vorhanden <strong>und</strong> somit<br />
nach dem bis zu diesem Zeitpunkt geltenden Anliegerbeitragsrecht des jeweiligen Landes<br />
beitragsfrei war, so dass die Gr<strong>und</strong>stÏckseigentÏmer Erbbauberechtigten) in den neuen<br />
B<strong>und</strong>eslÌndern gÏnstiger gestellt sind. Daraus <strong>und</strong> zurVermeidung von nicht gerechtfertigten<br />
Ungleichbehandlungen im Beitrittsgebiet leitet fÏr die FÌlle, in denen im Beitrittsgebiet<br />
einer vor dem 3. 10.1990 bereits hergestellten Anlage weitereTeileinrichtungen neu hinzugefÏgt<br />
werden, das BVerwG E117, 200 = NVwZ 2003,1130 = DVBl. 2003, 338; zur Bedeutung<br />
<strong>und</strong> Reichweite dieser Entscheidung vgl. Neumann/MÏller DWW 2003, 120 f. <strong>und</strong> Fuhrmann<br />
KStZ 2003, 228f.) im Falle der Erweiterung einer in den 30er Jahren mit Fahrbahn, beiderseitigen<br />
Gehwegen, Beleuchtung <strong>und</strong> EntwÌsserung hergestellten Anlage um beiderseitige<br />
Radwege unter BestÌtigung des erstinstanzlichen Urteils desVG Dresden ZMR 2002, 81ff.<br />
= DWW 2000, 231ff.) seine Auffassung her, eine solche AusbaumaÞnahme kÎnne nicht im<br />
Wege der Erhebung eines ErschlieÞungsbeitrags, sondern nur eines StraÞenbaubeitrags nach<br />
den landesrechtlichenVorschriften abgerechnet werden ebenso OVG Greifswald DVBl. 1997,<br />
501, 502 ff. = LKV 1997, 225, 226;VG Leipzig ZMR 2001, 236, 239; Ernst in Ernst/Zinkahn/<br />
Bielenberg/Krautzberger § 242 Rdn. 20; Driehaus ZMR 2002, 241, 242 unter Aufgabe der noch<br />
in ZMR 1994, 245 ff. vertretenen gegenteiligen Auffassung; Becker LKV 1999, 491; Neumann/<br />
MÏller DWW 2000, 241/5; Otto NJ 2000, 299, 300. Denn bei einer ErschlieÞungsbeitragspflichtigkeit<br />
wÏrden die Gr<strong>und</strong>stÏckseigentÏmer Erbbauberechtigten) in den neuen B<strong>und</strong>eslÌndern<br />
gegenÏber denen in den alten B<strong>und</strong>eslÌndern, die in solchen FÌllen nur einen<br />
StraÞenbaubeitrag fÏr die Erweiterung oder Verbesserung der Anlage zu entrichten haben<br />
vgl. Kap. G Rdn. 49 ff.), benachteiligt.<br />
Gem. § 242 IX 2 BauGB sind vor dem 3. 10. 1990 hergestellt solche Anlagenteile), ,,die<br />
einem technischen Ausbauprogramm oder den Îrtlichen Ausbaugepflogenheiten entsprechend``<br />
vor diesem Zeitpunkt fertiggestellt worden sind, wobei auf die gesamte LÌnge der<br />
AnbaustraÞe bzw. Teileinrichtung abzustellen ist OVG Bautzen ^ Urt. v. 22. 8. 2001 ^ 5 B<br />
522/00 ^; OVG Magdeburg, Beschl.v.18.1.2000^A2S525/99;VG Magdeburg LKV 2004,<br />
519; Driehaus § 2Rdn.44).Unter,,Ausbauprogramm`` ist wie auch sonst im Erschlie-<br />
Þungsbeitragsrecht s. o. Rdn. 177 ff.) ein Plan Ïber die bautechnische Ausgestaltung namentlich<br />
der flÌchenmÌÞigen Teileinrichtungen einer ErschlieÞungsanlage zu verstehen<br />
OVG Greifswald DVBl. 1997, 501, 503 = LKV 1997, 225; vgl. dazu nÌher unter Unterscheidung<br />
des Programms in rechtlicher <strong>und</strong> technischer Hinsicht: Anlauf KStZ 2000, 71/2;<br />
ferner Neumann/MÏller DWW 2000, 215/6). Der Plan, dessen Form belanglos ist <strong>und</strong> der<br />
entweder einzelne StraÞen bzw. Teileinrichtungen oder eine unbestimmte Vielzahl derartiger<br />
Anlagen erfassen kann OVG Greifswald DVBl. 1997, 501, 503 = LKV 1997, 225), kann<br />
wÌhrend der Existenz der DDR, aber auch bereits vor deren GrÏndung OVG Greifswald<br />
DVBl. 1997, 501, 503 = LKV 1997, 225; Driehaus ZMR 2002, 241, 242; a. A. Anlauf KStZ<br />
1996, 13) von der Gemeinde oder sonstigen staatlichen Stellen, aber auch von privaten<br />
Organisationen OVG Greifswald DVBl. 1997, 501, 503 = LKV 1997, 225; Driehaus § 2Rdn.<br />
41; a. A. Anlauf KStZ 2000, 72) aufgestellt worden sein. Erst wenn ein Ausbauprogramm<br />
nicht vorhanden ist, ist zu prÏfen, ob der Ausbauzustand der Anlage bzw. der Teileinrichtung<br />
am 3. 10. 1990 den in der betreffenden Gemeinde bestehenden Ausbaugepflogenheiten<br />
entsprochen hat OVG Greifswald DVBl. 1997, 501, 503 = LKV 1997, 225), ob also der<br />
entsprechende Ausbauzustand Ïberwogen hat Driehaus § 2Rdn.43;Deppe LKV 2004,<br />
70 <strong>Fischer</strong> EL 19