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F. Erschließungs- und Erschließungsbeitragsrecht (Fischer), (pdf)

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ErschlieÞungsbeitragsrecht 206, 207 F<br />

gen kann, nicht aber, wenn die Beseitigung des Hindernisses allein in der VerfÏgungsmacht<br />

des Gr<strong>und</strong>eigentÏmers liegt oder auch nur es zusÌtzlich seiner Mitwirkung bedarf.<br />

Hier genÏgt zum Erschlossensein die verbindliche Festlegung der Gemeinde, das ihr<br />

MÎgliche zur AusrÌumung des Hindernisses zu tun, auch wenn das Hindernis weiterhin<br />

besteht, weil der EigentÏmer Erbbauberechtigte) sein EinverstÌndnis verweigert<br />

BVerwGE 88, 248, 252 ff. = NVwZ 1991, 1089 f. = DVBl. 1991, 1306 fÏr den Fall der Bereitschaft<br />

der Gemeinde, auf ihre Kosten eine zwischen StraÞe <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>stÏck befindliche<br />

StÏtzmauer in einer Breite von 2,5 m zu Îffnen <strong>und</strong> eine Zufahrtsrampe anzulegen,<br />

der Gr<strong>und</strong>eigentÏmer aber die Zustimmung zu diesen MaÞnahmen verweigert). Die zum<br />

Erschlossensein erforderliche Vermittlung der Bebaubarkeit des Gr<strong>und</strong>stÏcks ist trotz des<br />

noch nicht ausgerÌumten) Hindernisses gegeben, ,,sofern die Beseitigung verlÌsslich in<br />

Aussicht steht`` BVerwGE 88, 248, 253 f. = NVwZ 1991, 1089, 1090 = DVBl. 1991, 1306).<br />

Ebenso steht dem Erschlossensein nichts entgegen, wenn das bestehende Hindernis in<br />

Form von Mauern, ZÌunen usw. vom EigentÏmer Erbbauberechtigten) selbst auf dem<br />

Gr<strong>und</strong>stÏck geschaffen worden ist BVerwGE 88, 248, 252 f. = NVwZ 1991, 1089, 1090 =<br />

DVBl. 1991, 1306; vgl. auch VGH Mannheim NVwZ-RR 1989, 42, wonach eine auf dem<br />

Gr<strong>und</strong>stÏck befindliche StÏtzmauer dem Erschlossensein weder nach §131I noch nach<br />

§133 I BauGB entgegensteht; das OVG Saarlouis DÚV 1991, 470, 471 nimmt unter Bezugnahme<br />

auf die AusfÏhrungen in BVerwGE 79, 283, 288 f. = NVwZ 1988, 1134, 1135 =<br />

DVBl. 1988, 901 zum Erschlossensein i.S. des §131 I BauGB ^ vgl. dazu Rdn. 338 f. ^ ein<br />

Erschlossensein sogar trotz eines HÎhenunterschiedes von 8 m zwischen Gr<strong>und</strong>stÏck <strong>und</strong><br />

AnbaustraÞe an, weil der Gr<strong>und</strong>eigentÏmer bisher zur Beseitigung des Hindernisses zumutbare<br />

MaÞnahmen unterlassen habe).<br />

Wie auch bei der Frage des Erschlossenseins nach §131I BauGB vgl. Rdn. 343 ff.) wirft<br />

auch im Rahmen des §133 I BauGB besondere Schwierigkeiten das sog. Hinterliegergr<strong>und</strong>stÏck<br />

auf, <strong>und</strong> zwar insb. dann, wenn Anlieger- <strong>und</strong> Hinterliegergr<strong>und</strong>stÏck nicht<br />

im Eigentum derselben Person stehen vgl. ausf. zum Erschlossensein von Hinterliegergr<strong>und</strong>stÏcken<br />

Driehaus ZMR 2001, 424 ff.). Gr<strong>und</strong>sÌtzlich ist ein i.S. des §131 I BauGB erschlossenes<br />

Hinterliegergr<strong>und</strong>stÏck s. u. Rdn. 343 ff.) durch eine AnbaustraÞe i.S. des<br />

§133 I BauGB erschlossen, wenn anzunehmen ist, dass es ^ das etwaige Erschlossensein<br />

durch eine andere Anlage hinweggedacht ^ gerade ihretwegen bebaubar ist BVerwGE 92,<br />

157, 159 = NVwZ 1993, 1206 = DVBl. 1993, 667). Diese Bebaubarkeit liegt vor, wenn das<br />

b<strong>und</strong>esrechtliche) Bebauungsrecht <strong>und</strong> das landesrechtliche Bauordnungsrecht eine zur<br />

ErschlieÞungsbeitragspflicht fÏhrende Nutzung des Gr<strong>und</strong>stÏcks s. o. Rdn. 197 ff.) gestatten<br />

BVerwGE 92, 157, 159 f. = NVwZ 1993, 1206 f. = DVBl. 1993, 667). Dazu ist wiederum<br />

vor allem erforderlich, dass die ErschlieÞung auf Dauer gesichert vgl.dazuKap.AII<br />

Rdn. 423 ff. u. III Rdn. 114) ist BVerwG NVwZ-RR 2002, 770, 772 = KStZ 2002, 232 =<br />

ZMR 2002, 876, das eine solche dauerhafte Sicherung verneint, wenn die Zuwegung zum<br />

Hinterliegergr<strong>und</strong>stÏck lediglich auf einer auflÎsend bedingten Baulast beruht <strong>und</strong> sich im<br />

maÞgeblichen Zeitpunkt des Entstehens der sachlichen Beitragspflichten ^ s. u. Rdn. 213 ^<br />

bereits konkret abzeichnet, dass die Baulast durch den Eintritt der Bedingung demnÌchst<br />

erlÎschen wird). Ferner muss die nach dem Landesbauordnungsrecht erforderliche ZugÌnglichkeit<br />

s. Kap. A V Rdn. 10 ff.; vgl. auch Sarnighausen NVwZ 1993, 424 ff.) gesichert sein<br />

zum entsprechenden PrÏfungsmaÞstab vgl. OVG MÏnster KStZ 1990, 119 f. = NWVBl.<br />

1990, 304). Eine ausreichende ZugÌnglichkeit ist anzunehmen, wenn zu einem Wohnzwecken<br />

dienenden Hinterliegergr<strong>und</strong>stÏck tatsÌchlich Ïber eine von der StraÞe trennende<br />

selbstÌndige Îffentliche GrÏnflÌche eine Wegeverbindung angelegt ist OVG LÏneburg<br />

NVwZ-RR 2004, 141 = NordÚR 2003, 509; dort auch allgemein zu den Erreichbarkeitsanforderungen<br />

nach § 5 NdsBauO). Das Erschlossensein gem. §133 I BauGB ist besonders<br />

problematisch, wenn das Hinterliegergr<strong>und</strong>stÏck bereits durch eine andere ErschlieÞungsanlage<br />

erschlossen ist BVerwGE 79, 1, 8 = NVwZ 1988, 630, 632 = DVBl. 1988, 896).<br />

Das BVerwG E92,157,160=NVwZ1993,1206,1207=DVBl.1993,667unterAufgabe<br />

der in NVwZ 1983, 669, 671 = DVBl.1983, 904 vertretenen Auffassung; dort hat das BVerwG<br />

EL 19 <strong>Fischer</strong> 75<br />

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