F. ErschlieÃungs- und ErschlieÃungsbeitragsrecht (Fischer), (pdf)

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

F 240, 241 ErschlieÞungs- und ErschlieÞungsbeitragsrecht 240 SchÌtzungsbefugnis des Gerichts in entspr. Anwendung des § 287 II ZPO ^ s. auch Rdn. 272 ^ besteht: BVerwGE 95, 176, 187/8 = NVwZ 1994, 913, 916 = DVBl. 1994, 812) ausgerichtete Prognose Ïber den Umfang des bis dahin voraussichtlich entstehenden beitragsfÌhigen ErschlieÞungsaufwands zu treffen BVerwG NVwZ 1993, 1200 = ZMR 1993, 296). Dabei kann sie sich an den fÏr vergleichbare ErschlieÞungsanlagen aufgewandten Kosten orientieren oder die bereits entstandenen Kosten ,,hochrechnen``. ZulÌssig ist auch eine Ermittlung der Kosten nach EinheitssÌtzen Rdn. 273 ff.). Ebenso wie unter der Geltung des BBauG dazu BVerwG NVwZ 1985, 751 = DVBl. 1985, 626 = DÚV 1985, 540) darf gem. §133 III 1 BauGB bzw. in Baden-WÏrttemberg ^ vgl. dazu Rdn.1b ^ nach § 25 II KAG BW) die ,,Vorausleistung`` bis zur HÎhe des voraussichtlichen endgÏltigen ErschlieÞungsbeitrags erhoben werden Ernst in Ernst/Zinkahn/Bielenberg/Krautzberger §133 Rdn. 63; LÎhr in Battis/Krautzberger/LÎhr §133 Rdn. 38; Vogel in Kohlhammer-Komm §133 Anm. 2; Eusterbrock in Gronemeyer §133 Rdn. 23; Dirnberger in JÌde/Dirnberger/WeiÞ § 128 Rdn. 27; Uechtritz BauR 1988, 11f.; a. A. unter dem Gesichtspunkt des Øquivalenzprinzips und der Angemessenheit der Vorausleistung im VerhÌltnis zum gebotenen ErschlieÞungsvorteil im Rahmen der Herstellungsalternative ^ vgl. Rdn. 237 ^; Driehaus § 21 Rdn. 14 ff.; Quaas in SchrÎdter 133 Rdn. 26; Thedieck KStZ 1991, 65). Dies entspricht auch der Auffassung zur Rechtslage vor dem 1. Mai 1993, als §133 III 1 BauGB dies nicht ausdrÏcklich regelte. Nach Auffassung des OLG Karlsruhe NVwZ-RR 1997, 490 f. = DVBl. 1996, 1066) besteht ein Schadensersatzanspruch unter dem Gesichtspunkt einer Amtspflichtverletzung, wenn die Gemeinde erkennt, dass die erhobene Vorausleistung entgegen frÏheren KostenschÌtzungen hÎher als die endgÏltige Beitragsschuld ist und den Ïberzahlten Betrag nicht unverzÏglich erstattet. 241 3. Die Anrechnung der Vorausleistung auf die endgÏltige Beitragsschuld § 133 III 2 BauGB) Da die Vorausleistung gleichsam als Vorauszahlung auf die spÌter entstehende Beitragsschuld entrichtet wird, ist sie gem. §133 III 2 BauGB dem entspricht § 25 III 2 KAG BW; vgl. dazu Rdn.1b) mit dieser zu verrechnen. Unmittelbar mit ihrem Entstehen wird die sachliche Beitragspflicht in HÎhe der gezahlten) Vorausleistung von selbst, alsoohneErgehen eines entsprechenden Beitragsbescheides, getilgt BVerwG NVwZ-RR 1996, 465, 466/7 = DVBl. 1996, 1046 = KStZ 1997, 77; dort auch zur Frage der Nacherhebung im Falle des Entstehens einer die Vorausleistung Ïbersteigenden Beitragsforderung; vgl. dazu u. Rdn. 420 a). Somit besteht trotz VerjÌhrung des Beitragsanspruchs kein RÏckzahlungsanspruch, soweit eine Vorausleistung erbracht worden und die endgÏltige Beitragsschuld nicht niedriger als dieVorausleistung ist BVerwG NJW 1976, 818 f. = DÚV 1976, 96 = BauR 1976, 123). Dennoch bedarf es in jedem Falle, auch wenn Vorausleistung und endgÏltiger Beitrag der HÎhe nach identisch sind, der Festsetzung des endgÏltigen Beitrags in einem Beitragsbescheid, damit mit hinreichender Klarheit und zur Wahrung der Rechtssicherheit bestandskrÌftig feststeht, in welcher HÎhe der Gemeinde ein Beitragsanspruch zusteht und ob entweder noch ein weiterer Beitrag zu entrichten oder ein etwa Ïberzahlter Betrag zu erstatten ist BVerwG NJW 1976, 818, 819 = DÚV 1976, 96; vgl. auch BVerwG NVwZ-RR 1998, 578 f. = DVBl. 1998, 711 zu den Auswirkungen des Ergehens des endgÏltigen Beitragsbescheides auf einen anhÌngigen Prozess betreffend die Anfechtung des Vorausleistungsbescheides; ferner OVG MÏnster NVwZ-RR 1994, 423 = NWVBl. 1994, 156 = Gemht 1995, 23; NVwZ-RR 2002, 876, 877 = NWVBl. 2002, 273, wonach eine auf die Verpflichtung zum Erlass eines Erstattungsbescheides betr. die Vorausleistung gerichtete Klage angesichts der bereits anhÌngigen Anfechtungsklage gegen den endgÏltigen ErschlieÞungsbeitragsbescheid als Fortsetzungsfeststellungsklage weitergefÏhrt werden kann; OVG LÏneburg NVwZ 2001, 589 m. Anm. Koch NVwZ 2001, 1374 zur Unerheblichkeit der EigentumsverhÌltnisse am GrundstÏck; Driehaus § 21 Rdn. 39; LÎhr in Battis/Krautzberger/ LÎhr §133 Rdn. 45). Solche Ûberzahlungen sind nicht zu verzinsen BVerwG NJW 1986, 86 Fischer EL 19
ErschlieÞungsbeitragsrecht 242^245 F 1122, 1125 = DVBl. 1986, 345 = KStZ 1986, 72). Der Streit darÏber, ob bzw. in welcher HÎhe die Verrechnung einer Vorausleistung oder einer Vorauszahlung vgl. Rdn. 496 ff.) zu erfolgen hat, betrifft nicht die RechtmÌÞigkeit der Beitragsfestsetzung OVG Saarlouis AS 27, 22 = NVwZ-RR 1999, 796), sondern des Leistungsgebotes zu diesem Rdn. 431). Ergeht nach Entstehen derendgÏltigen Beitragspflicht kein Beitragsbescheid, tritt an dessen Stelle der frÏher erlassene Vorausleistungsbescheid. Dieser wird gem. § 58 II VwGO ein Jahr nach dem Zeitpunkt bestandskrÌftig, in dem der Beitragspflichtige erfahren hat, dass die Gemeinde keinen Beitragsbescheid erlÌsst OVG MÏnster OVGE 28, 84, 89 = ZMR 1973, 188). Die Verrechnung mit der endgÏltigen Beitragsschuld gem. §133 III 2 BauGB findet auch dann statt, wenn vor Entstehen der endgÏltigen Beitragspflicht bzw. der Bekanntgabe des ErschlieÞungsbeitragsbescheides das Eigentum gewechselt hat und deshalb derjenige, der die Vorausleistung erbracht hat, nicht beitragspflichtig ist vgl. §134 I BauGB; dazu Rdn. 438). Unter der Geltung des BBauG hatte allerdings der Vorausleistende im Falle des Eigentumswechsels einen zum Zeitpunkt der FÌlligkeit des ErschlieÞungsbeitrags fÌllig werdenden RÏckzahlungsanspruch gegenÏber dem neuen EigentÏmer BVerwG NJW 1982, 951, 953 = DVBl.1982, 73 = DÚV1982,115). Bei dieser Rechtslage verbleibt es auch unter der Geltung des BauGB, sofern der Eigentumswechsel bereits vor dessen Inkrafttreten am 1. 7. 1987 erfolgt ist Driehaus § 21 Rdn. 44; Ernst in Ernst/Zinkahn/Bielenberg/Krautzberger §133 Rdn. 56 und Sailer in Cholewa/Dyong/von der Heide/Sailer §133 Anm. III 5 a, jeweils dort auch zur Anpassung eines in der Erwartung, die Vorausleistung werde dem Vorausleistenden erstattet, abgeschlossenen GrundstÏckskaufvertrages; LÎhr in Battis/Krautzberger/LÎhr §133 Rdn. 44; a.A. Rinke KStZ 1992, 102 ff.). Hat dagegen das Eigentum nach dem 1. 7. 1987 gewechselt, greift §133 III 2 BauGB unabhÌngig davon ein, ob derVorausleistungsbescheid vor oder nach diesem Zeitpunkt ergangen ist Ernst in Ernst/Zinkahn/Bielenberg/Krautzberger §133 Rdn. 56; vgl. jedoch zur sich im InnenverhÌltnis mÎglicherweise ergebendenVerpflichtung des frÏheren EigentÏmers zur Ûbernahme des ErschlieÞungsbeitrags in HÎhe der von ihm gezahltenVorausleistung: BGH NJW 1988, 2099 = DVBl. 1988, 892). Im Falle einer Teilung des vorausleistungsbehafteten GrundstÏcks vor Entstehen der endgÏltigen Beitragspflicht ist die Vorausleistung mit der fÏr die durch die Teilung entstandenen GrundstÏcke sich jeweils ergebenden Beitragspflicht zu verrechnen, wobei sich die HÎhe des jeweiligen Verrechnungsbetrags aus demVerhÌltnis der auf das einzelne GrundstÏck entfallenden Verteilungswerte vgl. Rdn. 322) ergibt VGH Kassel KStZ 2005, 237 = Gemht 2006, 13; Driehaus § 21 Rdn. 45). Eine Ïberzahlte, d. h. eine die sachliche) endgÏltige ErschlieÞungsbeitragsschuld Ïbersteigende,Vorausleistung ist nach der jetzigen Rechtslage in jedem Falle, also unabhÌngig davon, ob dieVorausleistung vor oder nach Inkrafttreten des BauGB erbracht worden ist, nach §133 III 2 BauGB bzw. nach § 25 III 3 KAG BW; vgl. dazu Rdn.1b) nicht dem neuen EigentÏmer, sondern dem Vorausleistenden zu erstatten BVerwG NVwZ 1998, 294 f. = DVBl. 1997, 1060, 1061f. = KStZ 1998, 31; so bereits OVG Koblenz AS 24, 289 = NJW-RR 1994, 1237 = ZMR 1994, 342 ff.;VGH Kassel HSGZ 1996, 127, 128 = ZKF 1996, 65). 242 243 4. Der Anspruch auf RÏckzahlung der Vorausleistung GrundsÌtzlich bildet ein bestandskrÌftiger Vorausleistungsbescheid ungeachtet seiner 244 RechtmÌÞigkeit den Rechtsgrund dafÏr, dass die Gemeinde die entrichtete Vorausleistung behalten darf. Der Vorausleistende kann also die RÏckzahlung nicht etwa mit der BegrÏndung verlangen, es fehle an der Absehbarkeit der Herstellung der Anlage Rdn. 231f.) oder am zeitlichen Zusammenhang zwischen Erteilung der Baugenehmigung und Anforderung der Vorausleistung Rdn. 236). Ein ^ zugleich fÌlliger ^ RÏckzahlungsanspruch entsteht aber in dem Augenblick, in 245 dem feststeht, dass eine endgÏltige Beitragsschuld, auf die die Vorausleistung an sich erbracht worden ist, nicht mehr) entstehen kann. Das ist ^ neben dem vor dem 1. 7. 1987 eingetretenen Eigentumswechsel vgl. Rdn. 243) ^ u. a. der Fall, wenn nach der Zahlung der Vorausleistung EL 19 Fischer 87
Seite 1 und 2:
Allgemeines ErschlieÞungsrecht 30,
Seite 3 und 4:
Seite 5 und 6:
Allgemeines ErschlieÞungsrecht 37^
Seite 7 und 8:
Allgemeines ErschlieÞungsrecht 41
Seite 9 und 10:
Seite 11 und 12:
Allgemeines ErschlieÞungsrecht 50
Seite 13 und 14:
Allgemeines ErschlieÞungsrecht 54^
Seite 15 und 16:
Seite 17 und 18:
ErschlieÞungsbeitragsrecht 65^68 F
Seite 19 und 20:
ErschlieÞungsbeitragsrecht 70 F ch
Seite 21 und 22: ErschlieÞungsbeitragsrecht 76^79 F
Seite 23 und 24: ErschlieÞungsbeitragsrecht 85, 86
Seite 25 und 26: ErschlieÞungsbeitragsrecht 89^93 F
Seite 31 und 32: ErschlieÞungsbeitragsrecht 111^115
Seite 51 und 52: ErschlieÞungsbeitragsrecht 179 ^ 1
Seite 71: ErschlieÞungsbeitragsrecht 235^239
Seite 87 und 88: ErschlieÞungsbeitragsrecht 285c^28
Seite 107 und 108: ErschlieÞungsbeitragsrecht 352 F 3
Alle anzeigen

F. ErschlieÃungs- und ErschlieÃungsbeitragsrecht (Fischer), (pdf)

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?

F. ErschlieÃungs- und ErschlieÃungsbeitragsrecht (Fischer), (pdf)