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F. Erschließungs- und Erschließungsbeitragsrecht (Fischer), (pdf)

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F 198^200 ErschlieÞungs- <strong>und</strong> ErschlieÞungsbeitragsrecht<br />

Fehlens einer Festsetzung nach der Verkehrsauffassung Bauland sind <strong>und</strong> nach der geordneten<br />

baulichen Entwicklung der Gemeinde zur Bebauung anstehen S. 2). S. 1 erfasst die<br />

Gr<strong>und</strong>stÏcke, die kraft der Festsetzungen eines Bebauungsplans oder eines sonstigen aus<br />

einem fÎrmlichen Verfahren ^ vgl. insb. die in § 38 BauGB genannten Verfahren ^ hervorgegangenen<br />

Plans BVerwGE 78, 321, 326 f. = NVwZ 1988, 632, 633 = DVBl. 1988, 893)<br />

,,Bauland`` sind. S. 2 trifft eine Regelung fÏr die Gr<strong>und</strong>stÏcke, die im unbeplanten Bereich<br />

liegen <strong>und</strong> gem. § 34 BauGB BaulandqualitÌt aufweisen. Eine im Wege der Befreiung<br />

oder Ausnahme von baurechtlichen Vorschriften erfolgende Gr<strong>und</strong>stÏcksnutzung ist im<br />

Rahmen des §133 I BauGB beachtlich BVerwGE 96, 116, 125 = NVwZ 1995, 1211, 1212/3<br />

= DVBl. 1995, 55). Nicht der Beitragspflicht unterliegen dagegen die im AuÞenbereich<br />

nach § 35 BauGB liegenden Gr<strong>und</strong>stÏcke vgl. Rdn. 330).<br />

Neben den bebaubaren unterliegen auch die lediglich gewerblich ^ z.B. als Park- oder<br />

Lagerplatz ^ nutzbaren Gr<strong>und</strong>stÏcke der Beitragspflicht, unabhÌngig davon, ob sie beplant<br />

oder unbeplant sind. DarÏber hinaus sind die Gr<strong>und</strong>stÏcke von §133 I BauGB erfasst, die<br />

in sonstiger vgl. zur Verwendung dieses Begriffs §131II Nr. 1 <strong>und</strong> III BauGB) erschlie-<br />

Þungsbeitragsrechtlich relevanter Weise nutzbar sind. Dazu gehÎren z. B. KleingÌrten,<br />

SportplÌtze, SchwimmbÌder, FriedhÎfe, BahnhÎfe BVerwGE 78,321,327=NVwZ1988,<br />

632, 634 = DVBl. 1988, 893), Haltepunkte der Deutschen B<strong>und</strong>esbahn OVG MÏnster KStZ<br />

2005, 180 = ZKF 2005, 211 = Mitt NWStGB 2005, 312), nicht aber Gr<strong>und</strong>stÏcke, die im<br />

Bebauungsplan als FlÌche fÏr die Landwirtschaft OVG MÏnster KStZ 1985, 18) oder als<br />

Wald ausgewiesen sind.<br />

Eine BaulandqualitÌt i.S. des §133 I BauGB ist gegeben, wenn das Gr<strong>und</strong>stÏck im Zeitpunkt<br />

des Entstehens der sachlichen Beitragspflicht vgl. Rdn.72) tatsÌchlich <strong>und</strong> rechtlich,<br />

also sowohl in planungs- als auch bauordnungsrechtlicher Hinsicht, in erschlie-<br />

Þungsbeitragsrechtlich relevanter Weise genutzt werden kann. MaÞgebend ist, ob fÏr das<br />

Gr<strong>und</strong>stÏck ^ unabhÌngig von einem etwaigen Bestandsschutz fÏr eine bereits vorhandene<br />

Bebauung ^ gerade im Hinblick auf die abzurechnende ErschlieÞungsanlage eine<br />

Baugenehmigung erteilt werden mÏsste BVerwG NVwZ-RR 2002, 770, 771 = KStZ<br />

2002, 232 = ZMR 2002, 876). Ferner bedarf es der Sicherung der ErschlieÞung i.S. der<br />

§§ 30 ff. BauGB s. Kap. A II Rdn. 427 u. III Rdn. 46, 114) <strong>und</strong> der nach den landes-)<br />

bauordnungsrechtlichen Bestimmungen erforderlichen ZugÌnglichkeit s. Kap. A V<br />

Rdn. 10 ff.) des Gr<strong>und</strong>stÏcks BVerwG NVwZ 1983, 669, 671 = DVBl. 1983, 904 = KStZ<br />

1984, 132). Den Anforderungen des Bauordnungsrechts ist im Hinblick auf §133 I BauGB<br />

genÏgt, wenn auf dem Gr<strong>und</strong>stÏck ein Bauvorhaben, das von der abzurechnenden ErschlieÞungsanlage<br />

tatsÌchlich erreichbar wÌre, voraussichtlich zu genehmigen wÌre, sofern<br />

der EigentÏmer das seinerseits Erforderliche getan hÌtte OVG MÏnster NVwZ 1992, 587<br />

= NWVBl. 1992, 145, wonach die Voraussetzungen des §133 I BauGB gegeben sind, auch<br />

wenn das Gr<strong>und</strong>stÏck mangels ErfÏllung der Stellplatzverpflichtung gem. § 47 BauONW<br />

zur Zeit ^ noch ^ nicht bebaubar ist).<br />

Einer Bebauung stehen entgegen u. a. Anbauverbote nach den StraÞengesetzen oder<br />

VerÌnderungssperren, nicht aber privatrechtliche, durch eine beschrÌnkt persÎnliche<br />

Dienstbarkeit gesicherte Verpflichtungen, ein Gr<strong>und</strong>stÏck nicht zu bebauen BVerwG<br />

NJW 1982, 2458). Sind sÌmtliche Voraussetzungen fÏr das Entstehen der Beitragspflicht<br />

im Ûbrigen erfÏllt, entsteht eine solche, auch wenn ^ etwa aufgr<strong>und</strong> des Inkrafttretens<br />

eines Bebauungsplans oder einer VerÌnderungssperre ^ mit groÞer oder sogar an Sicherheit<br />

grenzender Wahrscheinlichkeit demnÌchst die Nutzbarkeit des Gr<strong>und</strong>stÏcks entfallen<br />

wird BVerwGE 47, 64, 66 f. = NJW 1975, 323, 324; NVwZ 1995, 1207 = ZMR 1995, 272 =<br />

HSGZ 1995, 502). Aus GrÏnden der Rechtssicherheit muss nÌmlich ein bestimmter Zeitpunkt<br />

zugr<strong>und</strong>e gelegt werden, in dem alle Voraussetzungen des Entstehens der Beitragspflicht<br />

vorliegen mÏssen vgl. BVerwG NVwZ-RR 2002, 770, 771 = KStZ 2002, 232 =<br />

NWVBl. 2002, 432, wo unter Hinweis auf BVerwG NVwZ 1995, 1207 = ZMR 1995, 272<br />

eine nach dem Entstehen der sachlichen Beitragspflichten eintretende Ønderung der fÏr<br />

das Entstehen maÞgeblichen VerhÌltnisse selbst dann fÏr die RechtmÌÞigkeit eines ergan-<br />

72 <strong>Fischer</strong> EL 19

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