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F. Erschließungs- und Erschließungsbeitragsrecht (Fischer), (pdf)

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ErschlieÞungsbeitragsrecht 98, 99 F<br />

nicht i. S. von §131I BauGB erschlossen BVerwG NVwZ 1986, 568 = KStZ 1986, 90).<br />

Deshalb verliert eine insgesamt 500 m lange einheitliche StraÞe ihren Charakter als AnbaustraÞe<br />

dort, wo sie ^ zu Beginn des 75 m langen EndstÏcks ^ in den AuÞenbereich<br />

eintritt, auch wenn diese Strecke die Verbindung zum Ïbrigen StraÞennetz herstellt OVG<br />

MÏnster NVwZ-RR 1994, 114 = KStZ 1994, 195 = NWVBl. 1993, 422; vgl. auch OVG<br />

Greifswald DÚV 2004, 709). Auch die der Bewirtschaftung von land- <strong>und</strong> forstwirtschaftlichen<br />

Gr<strong>und</strong>stÏcken dienenden Wirtschaftswege stellen unabhÌngig davon, ob <strong>und</strong> ggfs.<br />

mit welchem Inhalt sie dem Îffentlichen Verkehr gewidmet sind s. u. Rdn. 138 ff.), keine<br />

AnbaustraÞen dar. Denn sie haben nicht die Funktion, die anliegenden Gr<strong>und</strong>stÏcke zum<br />

Zwecke des Anbaus zu erschlieÞen OVG MÏnster HSGZ 1990, 154 = ZKF 1990, 86).<br />

Dagegen verliert eine StraÞe ihre Eigenschaft als AnbaustraÞe nicht dadurch, dass einzelne<br />

ZwischenteilstÏcke von unbedeutender, d. h. unter dem Blickwinkel des Erschlie-<br />

Þungsbeitragsrechts nicht ins Gewicht fallender, Ausdehnung aus topographischen Felswand,<br />

GewÌsser, steile Hanglage) oder rechtlichen Festsetzungen eines Bebauungsplans,<br />

straÞenrechtliche Anbauverbote) GrÏnden auf Dauer nicht oder nur nach § 35 BauGB bebaubar<br />

sind BVerwG NJW 1975, 323 = KStZ 1975, 111 = DVBl. 1975, 378; BVerwGE 52,<br />

364, 369 = DVBl. 1978, 298, 299). Denn wie sich aus §129 I 1 BauGB ergibt, beurteilt sich<br />

die BeitragsfÌhigkeit einer ErschlieÞungsanlage nicht in Bezug auf das einzelne Gr<strong>und</strong>stÏck,<br />

sondern die Summe aller Gr<strong>und</strong>stÏcke vgl. Rdn. 147), <strong>und</strong> die StraÞe darf abrechnungsmÌÞig<br />

nicht zu einem ,,Flickenteppich`` werden BVerwGE 52, 364, 369 = DVBl.<br />

1978, 298, 299). Danach geht die Bestimmung zum Anbau i. S. des §127 II Nr. 1 BauGB<br />

im Falle des Ûbergangs einer zum Anbau bestimmten Teilstrecke einer ^ bei natÏrlicher<br />

Betrachtung s. o. Rdn. 85) ^ einheitlichen Îffentlichen Verkehrsanlage in eine beidseitig<br />

nicht zum Anbau bestimmte Teilstrecke nur dann verloren, wenn letztere Teilstrecke zum<br />

einen den Eindruck einer gewissen erschlieÞungsrechtlichen SelbstÌndigkeit vgl. dazu<br />

auch Rdn. 87 ff.) vermittelt <strong>und</strong> zum anderen im VerhÌltnis zur gesamten Verkehrsanlage<br />

nicht von lediglich untergeordneter Bedeutung ist BVerwG E102,299f.=NVwZ1998,<br />

70 f. = DVBl. 1997, 499 f.). Eine solche SelbstÌndigkeit ist bei einer mehr als 100 m langen<br />

nicht zum Anbau bestimmten Teilstrecke ohne Weiteres anzunehmen BVerwG NVwZ<br />

2000, 630 = DVBl. 2000, 1226), wÌhrend eine nicht lediglich untergeordnete Bedeutung<br />

jedenfalls dann gegeben ist, wenn die nicht zum Anbau bestimmte Teilstrecke mindestens)<br />

ein FÏnftel der Ausdehnung der gesamten Verkehrsanlage betrÌgt BVerwG E102,<br />

300 = NVwZ 1998, 71 = DVBl. 1997, 499 f.). Auch die aus tatsÌchlichen oder rechtlichen<br />

GrÏnden nur einseitig anbaubare StraÞe zÌhlt gr<strong>und</strong>sÌtzlich zu den AnbaustraÞen. Bei<br />

deren Abrechnung gelten aber Besonderheiten hinsichtlich der Ermittlung des beitragsfÌhigen<br />

Aufwands <strong>und</strong> dessenVerteilung auf die Gr<strong>und</strong>stÏcke vgl. dazu Rdn. 350 ff.).<br />

98<br />

b) Die nicht befahrbaren Verkehrsanlagen § 127 II Nr. 2 BauGB). Durch §127 II<br />

Nr. 2 BauGB zur Rechtslage in Baden-WÏrttemberg vgl. Rdn.101 <strong>und</strong> 108) ^ eine entsprechende<br />

Vorschrift enthielt das BBauG nicht ^ sind die Îffentlichen vgl. dazu<br />

Rdn. 138) aus rechtlichen oder tatsÌchlichen GrÏnden mit Kraftfahrzeugen nicht befahrbaren<br />

Verkehrsanlagen innerhalb der Baugebiete fÏr erschlieÞungsbeitragsfÌhig erklÌrt.<br />

Dem Gesetzgeber schwebten bei der EinfÏhrung dieser Vorschrift offensichtlich verschiedene<br />

Arten von Verkehrsanlagen vor, wie sich aus dem Klammerzusatz ,,z. B. FuÞwege,<br />

Wohnwege`` ergibt. Zugleich hat er dadurch, dass er diese Anlagen in § 127 II BauGB unter<br />

einer eigenen Nummer auffÏhrt <strong>und</strong> nicht durch einen Zusatz in § 127 II Nr. 1 BauGB<br />

regelt, zum Ausdruck gebracht, dass sie eine selbstÌndige einzelne) ErschlieÞungsanlage<br />

i. S. von § 130 II 1 Alt. 1 BauGB <strong>und</strong> nicht einen unselbstÌndigen Bestandteil der AnbaustraÞe<br />

gem. § 127 II Nr. 1 BauGB darstellen, von denen sie abzweigen BVerwG NVwZ<br />

1994, 912 = DVBl. 1994, 705 = KStZ 1994, 192; vgl. auch VG Minden NWVBl. 1991, 126<br />

<strong>und</strong> VG MÏnster KStZ 1990, 54 f.). Abgesehen davon bestimmt das Gesetz ^ in § 127 II<br />

Nrn. 4 <strong>und</strong> 5 s. u. Rdn. 119 <strong>und</strong> 121) ^ ausfÏhrlich, welche Anlagen trotz ihrer UnselbstÌndigkeit<br />

als Bestandteil anderer Anlagen eine beitragsfÌhige ErschlieÞungsanlage sind.<br />

EL 19 <strong>Fischer</strong> 41<br />

99

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