F. ErschlieÃungs- und ErschlieÃungsbeitragsrecht (Fischer), (pdf)
F. ErschlieÃungs- und ErschlieÃungsbeitragsrecht (Fischer), (pdf)
F. ErschlieÃungs- und ErschlieÃungsbeitragsrecht (Fischer), (pdf)
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
227<br />
228<br />
229<br />
F 227^229 ErschlieÞungs- <strong>und</strong> ErschlieÞungsbeitragsrecht<br />
Herstellung der ErschlieÞungsanlagen innerhalb von vier Jahren zu erwarten ist. Da, wie<br />
sich aus Rdn. 234 ff. ergibt, diese beiden Alternativen sich hinsichtlich des Kreises der<br />
Pflichtigen <strong>und</strong> der Erhebungsvoraussetzungen sowie mÎglicherweise auch der BeitragshÎhe<br />
unterscheiden, bedarf es i. d. R. einer Ermessensentscheidung der Gemeinde, von welcher<br />
Alternative bei der Heranziehung Gebrauch gemacht wird OVG MÏnster NVwZ-RR<br />
1992, 159 = DVBl. 1991, 1312 = DÚV 1991, 1073; HSGZ 1992, 203 = StGR 1993, 250). Die<br />
Vorausleistung dient dem Interesse der Gemeinde, mÎglichst schnell <strong>und</strong> ohne grÎÞere<br />
Kreditaufnahme die Finanzierung der Herstellung von ErschlieÞungsanlagen zu sichern.<br />
Die Vorausleistung ist, wie sich aus §133 III 2 BauGB ergibt, eine als Vorschuss auf die<br />
endgÏltige Beitragsschuld zu erbringende ^ demgemÌÞ kÎnnen Zahlungen eines Anliegers<br />
fÏr die Herstellung der Gr<strong>und</strong>stÏcksentwÌsserung nicht angerechnet werden OVG<br />
Saarlouis, Beschl. v. 14. 7. 2004 ^ 1 Q 45/04 ^ [juris]) <strong>und</strong> mit dieser zu verrechnende finanzielle<br />
^ Sachleistungen kÎnnen nicht verlangt werden Driehaus § 21 Rdn. 7 unter Hinweis<br />
auf BVerwG,Urt.v.25.9.1968^IVC81.66^;LÎhr in Battis/Krautzberger/LÎhr §133<br />
Rdn. 27; a. A. Ernst in Ernst/Zinkahn/Bielenberg/Krautzberger §133 Rdn. 58) ^ Leistung.<br />
Deshalb ist die Vorausleistung von demjenigen zu erbringen, der im Zeitpunkt der Bekanntgabe<br />
des Vorausleistungsbescheides Beitragspflichtiger i.S. des §134 I BauGB<br />
Rdn. 425 ff.) ist BVerwG, NVwZ 1999, 543 = DVBl. 1999, 404, 405 = DÚV 1999, 516),<br />
nicht aber vom Bauherrn des Vorhabens i.S. des §133 I 1 Alt. 1 BauGB.<br />
Ob die Gemeinde eine Vorausleistung erhebt, steht in ihrem freien Ermessen OVG<br />
MÏnster, NWVBl. 1997, 262, 264 = ZKF 1998, 15; vgl. aber BVerwGE 42, 269 = ZMR<br />
1974, 93 = KStZ 1974, 11 zu einem ermessensfehlerhaften, weil ungerechtfertigt unterschiedlichen<br />
Verhalten der Gemeinde; ferner OVG MÏnster NJW-RR 1993, 471f. =<br />
NWVBl. 1992, 404 = KStZ 1992, 213 zur Notwendigkeit einer ErmessensbetÌtigung,<br />
wenn der Ûbergang des Eigentums ^ im konkreten Falle nach einer durch eine Auflassungsvermerkung<br />
im Gr<strong>und</strong>buch gesicherten VerÌuÞerung ^ bei Anforderung der Vorausleistung<br />
unmittelbar bevorstand). Allerdings kann die Gemeinde sich in der Satzung<br />
dazu verpflichten, dass Vorausleistungen generell zu erheben sind OVG MÏnster HSGZ<br />
1990, 154, 157 = KStZ 1990, 159).WerdenVorausleistungen erhoben, sind diese Einnahmen<br />
zweckgeb<strong>und</strong>en fÏr die Herstellung der Anlagen) zu verwenden, fÏr die die Vorausleistung<br />
erhoben worden ist Driehaus § 21 Rdn. 7; Ernst in Ernst/Zinkahn/Bielenberg/Krautzberger<br />
§127 Rdn. 7 a u. §133 Rdn. 41; vgl. aber zur Beitragsbelastung des Vorausleistenden<br />
Rdn. 285). Die die Beitragspflicht ganz oder teilweise ausschlieÞende Regelung des §135<br />
V BauGB gilt in vollem Umfange auch fÏr Vorausleistungen BVerwG, NVwZ 1999, 543 =<br />
DVBl. 1999, 404, 405 = DÚV 1999, 516).<br />
Die Vorausleistung entsteht nicht wie die sachliche endgÏltige) Beitragspflicht infolge<br />
ErfÏllung bestimmter Voraussetzungen von selbst vgl. Rdn. 208), sondern ausschlieÞlich<br />
aufgr<strong>und</strong> Anforderung durch Erlass des Vorausleistungsbescheides BVerwG NVwZ 1993,<br />
1200 = ZMR 1993, 296; § 25 III 1 KAG BW ^ vgl. dazu Rdn.1b ^ stellt auf die Bekanntgabe<br />
des Vorausleistungsbescheides ab), was ein einfaches GeschÌft der leistenden Verwaltung<br />
darstellt, also keines Beschlusses des Gemeinderats bedarf VGH Mannheim VBlBW<br />
1996, 30; OVG LÏneburg OVGE 41, 237 = NVwZ 1989, 582 = ZMR 1989, 232; OVL Saarlouis,<br />
Beschl. v. 31. 8. 2005 ^ 1W 10/05 ^ [juris]; vgl. aber OVG Koblenz AS 18, 236 = DÚV<br />
1984, 638). Der Vorausleistungsbescheid unterliegt in formeller Hinsicht denselben Erfordernissen<br />
wie ein sonstiger Beitragsbescheid vgl. dazu Rdn. 429 ff.), <strong>und</strong> die FÌlligkeit der<br />
Vorausleistung wird durch seine Bekanntgabe vgl. §135 I BauGB; dazu Rdn. 454) bestimmt<br />
BVerwG, NVwZ 1999, 543 = DVBl. 1999, 404, 405 = DÚV 1999, 516). DemgemÌÞ<br />
kann eine Vorausleistungspflicht nicht nur in der Weise mehrfach entstehen, dass fÏr verschiedene<br />
das Gr<strong>und</strong>stÏck erschlieÞende Anlagen jeweils Vorausleistungen erhoben werden,<br />
sondern dass auch fÏr dieselbe ErschlieÞungsanlage gleichsam ratenweise mehrere<br />
Vorausleistungen verlangt werden, wobei auch unterschiedliche ErmittlungsrÌume vgl.<br />
Rdn. 251ff.) zugr<strong>und</strong>e gelegt werden dÏrfen BVerwG NVwZ 1985, 751, 752 = DVBl.<br />
1985, 26 = DÚV 1985, 540).<br />
82 <strong>Fischer</strong> EL 19